Category Reisen

#Die Welt über Deutschland

Was denken die 
Menschen weltweit 
 ueber uns Deutsche? 

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht in allen bereisten Ländern zu erfahren, was die Welt über uns Deutsche wirklich denkt.

Hierzu haben wir Einheimische der jeweiligen Länder gefragt, was ihnen zuerst in den Sinn kommt, wenn sie an Deutschland und uns Deutsche denken.

Die Antworten reichen von überraschend, über schockierend und unerwartet bis hin zu bestätigend und schmeichelnd

Aber seht selbst; hier findet ihr die Antworten und Zitate nach unseren Reiseländern sortiert:

 

NAMIBIA 

Eine wunderschöne Klassifizierung eines älteren Herren für unsere Nation:

„Ach ja, Deutschland. Das Land in dem auch dann alle arbeiten, wenn der Chef nicht hinsieht.“
 
AUSTRALIEN
 
 An der australischen Westküste ist das Bild über uns von folgender Meinung geprägt:
   
„Trinken nicht alle Deutschen Bier und tragen Lederhosen?“
   
„Deutschland, das ist dort, wo der Sperrmüll poliert wird, bevor er auf die Straße kommt, dass ja keiner denkt, man wäre dreckig.“
  
„Keiner möchte zugeben, dass er bei Discountern wie z.B. Aldi oder Lidl einkauft. Es wirft ein schlechtes Bild auf das eigene Image… Zumindest war das früher so. Deutsche kaufen eher, wenn es teuer ist, weil das allgemeine Denken besagt: Wenn es nix kostet, dann kann es auch nix sein!erinnert sich ein deutscher Auswanderer, der seit über 40 Jahren in Australien seine neue Heimat gefunden hat.
  
Außerdem schwanken die Meinungen über die deutschen Autobahnen und deren „Freier Fahrt“ von Bewunderung, über Respekt, Ehrfurcht und Neid, da das Speed-Limit in Australien bei 110 km/h liegt.
  
Einen Australier aus Melbourne lässt „Deutschland“ an folgende Dinge denken: „Sanifair“ – öffentliche Toiletten-Anlagen mit allem Schnick-Schnack, Bier, Brezeln, gute Züge und Modernität.
  
In Cusco/Peru treffen wir auf einen weiteren Australier. Er arbeitete in London als Chef von Deutschen, Italienern, Engländern und Franzosen:
  
„Die Deutschen waren die Besten und Produktivsten. Aber sie sagen einem eben auch, wo es lang geht und was ihnen nicht passt. Sie stellen viel in Frage und möchten immer optimieren. Ich habe die Arbeitseinstellung der hart arbeitenden Deutschen, ihre Pünktlichkeit, die Qualität und Ehrlichkeit immer sehr geschätzt und halte euch für sehr „straight„.
Uns soll es recht sein 🙂 …

 

NEUSEELAND 
Im Gespräch mit Einheimischen hören wir auf Nachfrage folgende Aussagen:
„Deutsche sind die, die bei einem Unfall (Spiegel abfahren etc. …) ganz anständig warten und nicht einfach wegfahren.“
 
„Deutschland steht bei uns für Hitler und Bierfeste.“
 
In einem Pool auf Fiji lernen wir zwei Neuseeländer kennen und tauschen uns angeregt aus:
 
„Wenn wir Deutschland hören, kommt uns sofort Perfektion, Exzellenz und Qualität in den Sinn. Aus unserer Sicht wird das alles erreicht, weil Deutsche regelrechte „Workaholics“ sind. Außerdem waren wir schon immer von deutschen Autos fasziniert und deutsche Ingenieure genießen in Neuseeland ein hohes Ansehen.“
 „Wenn wir uns mit unseren Landleuten unterhalten, dann ist der weitläufigste Wiedererkennungswert vermutlich München, Bierfeste und Hitler.“
FIDSCHI 
Mit unserem indischen Taxifahrer, der uns auf Fiji zum Natadola Beach fährt, kommen wir schnell ins Gespräch:
 

„Also wenn ich an Deutschland denke, kommt mir zuerst Adolf Hitler in den Sinn. Danach denke ich natürlich an Fußball und schließlich habe ich gehört, dass Deutschland ein wunderschönes Land sein soll!“

 
Von Dodo, unserem Taxifahrer, der uns vom Flughafen an unser Resort fährt, möchten wir natürlich auch wissen, was er alles über Deutschland weiß:
 
„Als aller Erstes muss ich neidlos zugeben, dass Deutschland einfach ein sehr gutes Team hat, wenn es um Fußball geht. Was mir als Taxifahrer natürlich direkt in den Sinn kommt ist, dass in Deutschland auf der rechten Seite gefahren wird und vor allem, dass ihr eine „Autobahn“ habt, auf der man so schnell fahren kann wie man will!“
Naja, nicht ganz… aber wir lassen ihn in dem Glauben 😉
USA 
Bei einer privaten Autovermietung auf Hawaii erleben wir folgendes Vorgehen:
Die kleine Autovermietung verlässt sich auf die Kontakte der deutschen Gemeinschaft auf Kauai, und fährt damit bisher sehr gut.
 
„Ich vermiete fast ausschließlich an Deutsche. Und das aus Überzeugung, denn sie fahren vorsichtig und routiniert. Aber vor allem geben sie das Auto sauberer ab, als es ursprünglich vorher war. Nur, dass man ihnen nichts nachsagen kann… 😉 „
  
Ein Amerikanischer Urlauber aus San Diego kommt beim Volleyballspiel auf Kauai mit uns ins Gespräch:
  
„Deutsche sind funktionell und sagen einem immer, wenn man falsch liegt. Was richtig und falsch ist, bestimmen sie natürlich auch 😉 „
  
An der Bucht von Laguna Beach in Kalifornien treffen wir auf den in Afghanistan geborenen Schauspieler Fahim Fazli, den wir z.B. aus der Serie „24“ kennen. Meist spielt er aufgrund seiner Optik den Bösen oder einen Terroristen 😉 Er spricht uns an und kommt ins Schwärmen über Deutschland:
 
„Ich brauche wohl nicht zu erklären, dass wir uns aufgrund der historischen Geschehnissen und Unterstützung zu Deutschland hingezogen fühlen. Ich mag Deutsche sehr, weil sie eine sehr starke und eigene Mentalität haben, sehr „straight“ sind und sie meinen, was sie sagen! Außerdem halte ich euch für sehr schlau.“
 

Unsere ungarischen Auswandererfreunde klären uns darüber auf, was die USA über uns Deutsche denkt:

„Die Amerikaner mögen Deutsche deshalb sehr, weil Ihnen viele gute Tugenden wichtig sind, wie z.B. Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Außerdem wird die deutsche Gründlichkeit und Effizienz sehr geschätzt. Die Amerikaner halten euch Deutsche außerdem alle für „Workaholics“.“
 
Kaum zu glauben, aber auch mit solchen Fragen werden wir in den USA konfrontiert:
„Wo regiert denn die Hitler Familie heute?“ / „Wie alt ist denn Hitler heute?“
 
Ähm, bitte was?!?
MEXIKO
Während den gut 3 Wochen in Mexiko kommen wir sehr oft mit Einheimischen ins Gespräch und stellen auch ihnen unsere Frage. Folgende Antworten bekommen wir immer wieder:
„Deutschland? – 2. Weltkrieg!“
„Wenn ich an Deutschland denke, fällt mir sofort das Oktoberfest und viel Bier im Allgemeinen ein! Das muss einfach herrlich sein. Eine riesen Party!“
„Ist doch klar: Fussball!“
„Deutschland stelle ich mir als sehr grünes Land vor. Wahrscheinlich kommt es daher, dass die Deutschen sich sehr um unsere Umwelt, unseren Planeten und ihr eigenes Land kümmern.“
„Für mich steht Deutschland für Technologie, Fortschritt und ein großes Erbe an Kultur.
 
In Tulum treffen wir auf einen Belgier, mit dem wir uns auf ein Bier verabreden. An diesem Abend erfahren wir so einige interessante Dinge… hier die, die uns im Gedächtnis geblieben sind:
„Eine Situation kommt mir direkt in den Sinn, wenn ich an Deutschland denke: Ich stand mit einem Freund im Auto an deiner großen Kreuzung. Die Ampel zeigte rotes Licht an. Es war kein Auto weit und breit zu sehen. Trotzdem haben wir eine gefühlte Ewigkeit gewartet. Alle halten sich daran, dass das Licht rot ist, auch wenn keine Gefahr droht. Keiner würde es wagen über rot zu fahren. Das finde ich wirklich beeindruckend! Das würde in Belgien nie passieren!“
„Ehrlich gesagt versuchen wir die Deutschen zu kopieren, weil wir selbst so unorganisiert sind.“
„Bei einem Fussballspiel waren die zwei gegnerischen Fanblocks nur durch einen Zaun und 2 (!!) Ordner getrennt. Keiner hat versucht aufeinander loszugehen, obwohl offensichtlich keine großen Widerstände zu überwinden gewesen wären. In Belgien und England wäre das undenkbar! Bei den Deutschen hält man sich eben größtenteils an Regeln und ist sich über die Konsequenzen und deren Tragweite bewusst. Das findet man in anderen Ländern kaum.“
COSTA RICA
In Costa Rica ist eine Art „Faszination“ gegenüber dem Thema „Hitler“ zu spüren. Warum dies fast immer die erste Antwort ist, erklärt uns unser Tourguide im Manuel Antonio Nationalpark an der Pazifikküste im Süden Costa Ricas:
 
„Vermutlich werden euch fast alle südamerikanischen Länder diese Antwort geben. Wisst ihr, viele Menschen sind von ihm fasziniert. Ich selbst halte ihn für einen sehr schlauen Mann. Und ich erkläre euch auch warum: So wie alle schlauen Menschen ist er bei dem Test seine eigenen Theorien zu beweisen gestorben. Das macht aus meiner Sicht große Persönlichkeiten aus. Natürlich ist uns bewusst, dass viel Schlimmes passiert ist, dennoch übt diese Geschichte eine gewisse Faszination auf uns aus.“
Zum Glück bekommen wir während unserer Zeit in Costa Rica auch noch andere Antworten, die sich allerdings sehr gut zusammenfassen lassen:
 
„Bier!“
„Fußball!“
Na bitte, was wollen wir mehr?! 😉
KOLUMBIEN 
In Kolumbien habe ich persönlich mein krassestes Erlebnis. In einem öffentlichen Krankenhaus stehe ich als einzige Ausländerin mit ca. 10 Kolumbianern im Fahrstuhl. Auf die Frage, wo ich herkomme, antworte ich ordnungsgemäß mit „Aus Deutschland“, ohne ahnen zu können, was daraufhin passiert:
Der Mann, der mir diese Frage gestellt hat, bringt sich sofort in Position und macht den Hitlergruß. Alle anderen lachen belustigt.
Ich bin schockiert und vermutlich steht mir die Empörung ins Gesicht geschrieben  😳  Ich versuche mit gestückeltem Spanisch klar zu machen, dass das überhaupt nicht lustig ist und man in Deutschland hierfür sogar Strafen bekommt! Völlig geschockt und kopfschüttelnd steige ich aus dem Fahrstuhl und kann es gar nicht glauben.
Tatsächlich ist auch in Kolumbien – wie bereits in Costa Rica angekündigt – die Faszination gegenüber diesem Thema sehr groß.
In Taganga treffen wir beim Abendessen auf einen Russen, der ebenfalls durch Kolumbien reist und seit 3 Jahren in Kassel arbeitet und lebt. Wir kommen in ein interessantes Gespräch und ich stelle meine gewohnte Frage: Woran denkt er zuerst, wenn er an Deutschland denkt?!
Nach kurzer Überlegung antwortet er:
 
„Auf diese Fragen würde ich gerne aus zwei Perspektiven antworten. Zunächst, was ich früher über Deutschland dachte, als ich noch in Russland lebte und dann welche Erfahrung ich in den letzten 3 Jahren in Deutschland gemacht habe. Diese Zeit wirft nun ein anderes Licht auf meinen vorherigen Eindruck.
 
Bevor ich von Russland nach Deutschland gezogen bin, dachte ich immer, es ist ein sicheres Land, mit einem sehr kontrollierten und wenig aggressiven Volk. In Russland hat man den Eindruck, dass man in Deutschland eine hohe Lebensqualität und sehr guten Qualitätsstandard hat. Ein Land, das von Stabilität, Pragmatismus und Pünktlichkeit geprägt ist.
Blicke ich jetzt auf meine 3 Jahre in diesem Land zurück, so empfinde ich es zwar immer noch als pragmatisch, jedoch leider nicht mehr im positiven Sinne. Dank der Deutschen Bahn weiß ich nun, dass Deutschland zu Unrecht als pünktlich und zuverlässig gilt ;-). Auch die viel gepriesene deutsche Qualitätsarbeit ist nicht mehr das, was sie mal war, denn sie leidet nach meinem Empfinden darunter, dass diese Arbeiten nun vorwiegend von ausländischen Gastarbeitern übernommen werden.
Aber was mich doch sehr nachdenklich stimmt, ist die Tatsache, dass Deutschland immer den Drang hat es allen recht machen zu wollen und dabei das eigene Volk vernachlässigt wird. Das ist für mich sehr ungewöhnlich, ungesund und wird nach Außen hin falsch wahrgenommen. Daher muss ich inzwischen sagen, dass ich Deutsche in jeglicher Hinsicht als ZU höflich empfinde.
Es ist wirklich erstaunlich und ich wundere mich häufig darüber, dass ihr immer die Fehler bei euch und eurem Volk sucht und niemals jemand anderes Schuld hat.
Am eigenen Leibe habe ich erfahren, dass man als Ausländer teilweise mehr Rechte und Ansprüche hat, als der Deutsche selbst. Ich möchte mich nicht darüber beschweren, nicht falsch verstehen. Die Unterstützung, die ich bei meiner Ankunft in Deutschland erfahren habe, ist beispiellos und zunächst fand ich das natürlich sehr positiv. Mit etwas Abstand betrachtet finde ich es jedoch nicht mehr richtig. Es ist einfach alles zuviel des Guten.
Nur als Beispiel: in Konferenzen und Firmen wird plötzlich englisch gesprochen, ohne Rücksicht darauf, dass dies ja gar nicht die Muttersprache einiger Mitarbeiter ist.
 

Deutschland möchte immer Harmonie und ihr wollt „die Guten“ sein. Ihr nehmt Rücksicht auf die ganze Welt und vergesst dabei das eigene Volk und dessen Rechte. Ich frage mich, wie lange sich Deutschland wohl noch schuldig für das fühlen wird, was vor mehreren Jahrzehnten passiert ist?!“

Alles in allem ein sehr erfrischendes, aufrichtiges und ernüchterndes Gespräch, dass vermutlich vielen Deutschen Bürgern aus der Seele spricht. Auf jeden Fall hat es uns mal wieder zum Nachdenken angeregt.
PERU 
In Cusco treffen wir auf einen Peruaner, der eine Zeit lang in Luxemburg gelebt hat, und sich aktuell mit dem Verkauf von selbstgemachtem Schmuck in der Anden-Stadt über Wasser hält. Mit ihm kommen wir schnell in ein sehr offenes und angeregtes Gespräch:
 
„Sowohl in Peru, als auch in Luxemburg werdet ihr Deutsche als sehr ehrliche Leute angesehen. Wir schätzen sehr den respektvollen Umgang mit anderen und die Toleranz gegenüber anderen Kulturen.
Natürlich gibt es auch einige, die euch sehr stark mit dem 2. Weltkrieg in Verbindung bringen, allerdings stehen tatsächlich andere Dinge im Vordergrund.
Generell mögen die Peruaner Deutsche sehr gerne. Dafür allerdings keine Franzosen, da sie uns zu arrogant erscheinen und schon gar keine Amerikaner! ;-)“
 
Uns soll es recht sein… 😉
BRASILIEN
 Eine Reaktion begegnet uns immer wieder und macht uns klar, wie unvergesslich dieses Ereignis für das gesamte Land offensichtlich ist. Sobald wir uns als Deutsche outen entfährt den Brasilianern in 90 % der Fälle folgendes:

„7:1!!!“

– zumeist begleitet von einem Kopfschütteln und einer leidenden Mimik.
Die WM im Jahr 2014 scheint tiefe Spuren hinterlassen zu haben, die ein richtiges Trauma für das Volk darstellt.
 
Im tiefsten Inneren freuen wir uns darüber, aber nicht, weil wir die mit den 7 Toren waren (Juhuuu), sondern, weil endlich mal wieder ein anderes Thema an erster Stelle steht und der Fokus somit von einem ungeliebten Thema abrückt. In diesem Fall ist also die 1. Assoziation der Fußball, bzw. die „Blamage“ für das Gastgeberland.
 
„Deutsche sind hierzulande bekannt für Effizienz, Perfektion und  Hitler.“
  
Auf einer langen Nachtfahrt von den Iguazu-Wasserfällen nach Curitiba lernen wir im Bus ein Mädchen kennen, das sich unbedingt mit uns unterhalten möchte.
 
„Ich halte Deutsche dank der guten Schul- und Ausbildung für sehr schlaue und intelligente Menschen. Ich bewundere es, dass ihr in der Schule kostenlos Sprachen lernen dürft, da dies in Brasilien nicht selbstverständlich und teuer ist. Ich glaube außerdem, dass Deutsche immer pünktlich, sehr korrekt und offen sind, da sie viel reisen. Ich stelle mir vor, dass der Lebensstandard sehr hoch ist. Trotzdem kommen wir über eine Sache nicht hinweg: Das 7:1 im eigenen Land bei der WM! ;-)“
 
Ergebnis: 
Die haeufigsten Antworten
… Top 5 …

Nachdem wir die Ergebnisse aller Befragten ausgewertet haben, kommen wir zu folgender Reihenfolge der meist gegebenen Antworten:

1 – Hitler

2 – Bier / Oktoberfest

3 – Fußball

4 – Arbeitseffizienz / Qualität

5 – Deutsche Autos

 

 Auch hier wird mal wieder deutlich, wie sehr uns unsere Vergangenheit und Geschichte immer noch verfolgt, beeinflusst, charakterisiert und immer wieder einholt. Es ist erschreckend und traurig zugleich, dass bei schätzungsweise 80 % der befragten Personen die spontane und erste Antwort „Hitler“ ist.
 
Nicht allen ist bewusst, dass er kein Deutscher war, was natürlich in der Tragik der Geschichte auch zweitrangig ist, da es nun mal in Deutschland passiert ist. Das ist es, was weltweit in den Lehrbüchern über Deutschland steht. Nicht viel mehr wird über uns und unser Land in den Schulen weltweit vermittelt. Eigentlich eine Schande, hat unser Land doch so viel mehr zu bieten…
 
Aber sind wir mal ehrlich; Wem von uns fällt denn spontan mehr zu z.B. Kolumbien ein als „Drogenkartelle“, „Pablo Escobar“, „Kriminalität“, „Gewalt“ und „Korruption“?! Wenn wir in der Schule überhaupt etwas über diese Länder lernen, dann wahrscheinlich auch nur die Dinge, die für ein Land prägend waren und nicht unbedingt die Entwicklung danach, die vielfältige Natur, die hübschen Frauen, den tollen Kaffee und die heißen Rhythmen. Daher ist es unseren Mitbürgern gar nicht zu verübeln, dass sie nicht viel mehr über uns und unser Land wissen, als wir es von ihrem auch tun.
Trotzdem sind wir es einfach leid, dass unser schönes und erfolgreiches Land immer noch auf die Spuren der Vergangenheit konzentriert bzw. degradiert wird.
So schlimm alles gewesen sein mag, wir fühlen uns nicht schuldig dafür, denn wir waren zu dieser Zeit noch nicht mal geboren!
Und Deutschland – vor allem unsere Politik – sollte auch langsam mal aufwachen und sehen, dass das ewige „schuldig fühlen“ zu nichts führt. Aus Schuldgefühlen heraus zu handeln und Entscheidungen darauf zu basieren hat noch nie zum Erfolg geführt – egal ob privat, beruflich oder politisch!
Alles in Allem ist es jedoch so, dass wir außer der ständigen Konfrontation mit Hitler und über unsere aktuelle Politik nichts Negatives über uns Deutsche gehört haben. Ganz im Gegenteil; wir scheinen fast überall willkommene Gäste zu sein, denen ein guter Ruf mit brauchbaren und erstrebenswerten Qualitäten vorauseilt. Wir genießen weltweit eine hohe Anerkennung für unsere Tugenden und unser Moralverständnis.
 
Und eines steht doch auch fest: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird! Die Medien verbreiten häufig viele Dinge, die fernab jeglicher Realität und völlig überzogen sind, sogar schon fast an Panik-Mache grenzen. Warum? – Gute Frage!
 
Also, wagt euch hinaus in die Welt, seid stolz auf eure Herkunft und lasst euch auf keinen Fall durch Vorurteile auf- oder von etwas abhalten! 🙂
   
Eure Weltenbummler,
Angelika & Tobias

Er.Lebe.

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#Zahlen, Daten und Fakten unserer Weltreise

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im Ueberblick

 

Anbei wollen wir euch eine kleine Übersicht unserer 1-jährigen Weltreise geben.

ZDF der Weltreise

Wenn wir jetzt auf das „Ergebnis“ unserer Reise schauen, dann merken wir, dass wir noch lange nicht alles verarbeitet haben. Ehrlich gesagt fangen wir jetzt erst an zu realisieren, was im vergangenen Jahr alles passiert ist.

Diese Tabelle soll euch nur einen kurzen Überblick über die Eckdaten unserer Erlebnisse geben.

Wie genau sich die Kosten unserer Reise aufsplitten findet ihr hier.

 Nuetzliche Artikel 

Welche Vorbereitungen sind vor einer Weltreise zu treffen?

Mehr dazu findest du unter dem Punkt „Planung“ hier.

Wie funktioniert die Auswahl der Reiseländer?

Hole Dir genaue Infos hier.

Wie genau sah unsere Route letztendlich aus?

Alle Destinationen in Abfolge findet ihr unter dem Punkt „Reisen“ hier.

Was sind die wichtigsten Big Points der Vorbereitung?

Unter der Kategorie „Planung“ findet ihr mehr dazu, hier.

Lieber Backpack oder Koffer?

Unsere Meinung dazu erfährst du in unserem Rucksack-Test hier.

Welcher Inhalt hatte unser Gepäck?

Das könnt ihr unter unserer Packliste lesen.

Was euch erwartet, wenn ihr ein Jahr als Paar reist?

Mehr darüber in der Kategorie „Über uns„.

Hat euch unser Beitrag zu diesem Thema weitergeholfen? Habt ihr weitere Fragen dazu, wie wir die Planung unserer Reise und der voraussichtlichen Kosten angegangen sind, dann schreibt uns doch einfach unter aloha@fitness-around-the-world.com.

Eure Weltenbummler,

 

Angelika & Tobias

Er.Lebe.

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#REISEN. Er.Lebe einen Segeltörn von Panama nach Kolumbien

5 Tage auf See der San Blas Inseln 

Ein unvergesslicher Segeltrip mit der SY QUEST  

von Panama nach Kolumbien

San Blas

Foto von André Meyer

Da unsere Zeit in Costa Rica sich schon wieder dem Ende neigt, suchen wir nach einem Weg, wie wir am sichersten und günstigsten von Panama nach Kolumbien kommen. Da es keine (!!!) Straße gibt, die die beiden Länder verbindet, scheidet der Landweg schon mal aus. Natürlich hätte man mit „viva colombia“ relativ günstig (ca. 100 USD) von Panama City nach Bogota fliegen können. Allerdings wollten wir gerne nach Cartagena, an die Küste Kolumbiens.

Bei unseren Recherchen finden wir heraus, dass bis letztes Jahr noch eine von Italienern betriebene Fähre auf diesem Weg verkehrte. Leider wurde diese aufgrund zu geringer Fahrgäste eingestellt. Somit fällt auch diese Variante weg.

Zum ersten Mal erfahren wir von einer möglichen Alternative, als wir ein deutsches Pärchen in Mexiko treffen, halten es zu diesem Zeitpunkt allerdings für finanziell unerschwinglich für uns.

Friends in Puerto Viejo

Ein paar Wochen später werden wir erneut mit dieser Chance konfrontiert, als wir Jeanne und Gilian aus der französischen Schweiz in Puerto Viejo kennen lernen. Letztlich haben sie uns vermutlich durch ihre Begeisterung für diesen Segeltörn mitgerissen. Auf jeden Fall haben sie uns davon überzeugt, dass es DER Weg ist, um von Panama nach Kolumbien zu reisen und man solch eine Möglichkeit auf keinen Fall verpassen sollte.

 

Also informieren wir uns über einen Segeltrip von Portobelo nach Cartagena über die Vermittlungsgesellschaft „Bluesailing.net“. Es ist zwar auf den ersten Blick eine teure Angelegenheit, aber wir können bereits jetzt schon vorweg nehmen, dass wir diese Investition keinesfalls bereut haben. Sie war sogar eines unserer Highlights!

 

Letztlich beläuft sich der Preis auf 550 USD pro Person, was zum Zeitpunkt unserer Buchung ca. 486 € entspricht. Hinzu kommen laut Anbieter nochmal 20 USD pro Person als Steuer für das Segeln durch das Gebiet der Kunas. Wir mussten diese letztlich allerdings nicht zahlen.

Rechnet man nun den genannten Preis gegen unsere alltäglichen Ausgaben für Übernachtung, Verpflegung, Transport und Aktivität, wird schnell klar, dass es nicht außergewöhnlich viel mehr ist.

Hinzu kommt natürlich ein einzigartiges Erlebnis durch eines der Paradiese dieser Erde.

Bei der Vielzahl von Anbietern und Schiffen kann man tagelang damit verbringen, nach der „perfekten“ Überfahrt zu suchen. Nach all unseren Recherchen, können wir euch die Dienste von „Bluesailing.net“ wärmstens empfehlen.

Es war von Anfang bis Ende ein sehr guter und schneller Kontakt. Zu jeder Tages- und Nachtzeit wurden alle unsere Fragen kompetent beantwortet und eine Bedarfsanalyse unserer Erwartungen an den Trip durch geführt, um auch wirklich das Richtige der 25 Schiffe für jeden Typ und jedes Bedürfnis zu finden.

 

Die Inseln von
San Blas
San Blas

Foto von André Meyer

Was sind eigentlich die „San Blas Islands“?!

Wir sprechen von einer Inselkette von 365 Inseln, für jeden Tag des Jahres eine 😉

Diese verteilen sich auf ca. 226 km Länge und erstrecken sich auf der Karibikseite von Nord-Panama, vom Golf von San Blas bis zur kolumbianischen Grenze. Oft hört man auch die Namen „Kuna Yala“ oder neuerdings auch „Guna Yala“. Doch auch diese Namen bezeichnen nichts anderes als eben dieses autonome Gebiet an der Nordküste Panamas am Atlantischen Ozean. Innerhalb des gesamten Gebietes befinden sich etliche vorgelagerte Korallenriffe an der Karibikküste, die zum ausgiebigen Schnorcheln einladen.

Stellt euch einfach ein tropisches und türkisenes Archipel vor, das eine Insel für jeden Tag des Jahre bereit hält. Weißer Sand und im Wind wedelnde Kokos-Palmen werden jedem Traum einer karibischen Insel gerecht. Mir kam es so vor, als hätten wir abwechselnd die „Bounty“ und „Raffaello“ Inseln vor uns…

San Blas Islands

 

Ihre Einwohner
Die Kuna

Zusammen genommen leben ca. 33.000 Einwohner vom Volk der „Kuna“ auf der Inselkette. Von den 365 Inseln sind jedoch nur ungefähr 50 dauerhaft bewohnt. Wir lassen uns erzählen, dass zwischen den Inseln häufig nach 3 Monaten der Wohnort gewechselt wird. Dass ja keine Langeweile oder der berühmte „Inselkoller“ aufkommt 😉

Von unserem Kapitän erfahren wir außerdem, dass die Inseln kein Privatbesitz sein dürfen, also auch niemandem „privat“ gehören. So verhindert man natürlich hauptsächlich und glücklicherweise, dass millionenschwere Privatleute oder Konzerne ihre Hotelbunker in dieses Paradies bauen. Haupt- und fast einzige Einnahmequelle sind die Kokosnüsse, die von den Kunas nach Kolumbien verkauft werden. Auf den Inseln gehört tatsächlich jede Palme einem anderen Stammesbewohner. Der „Kongress“ bestimmt darüber, wem was gehört.

Die starken und selbst-regierenden Kuna stellen sich total anders dar, als die Bewohner des Festlands von Panama. Nicht nur von der Optik unterschieden sie sich von ihren Landsleuten ein paar Kilometer entfernt.

Die traditionellen Kuna haben eine Glaubensstruktur, die auf 3 prinzipiellen Konzepten beruht: Gott, Natur und Kosmos. 

Die Kuna haben verboten, dass Tauch-Anbieter Touren in der „Comarca de Kuna Yala“ anbieten, was vielen ambitionierten Tourismus-Firmen natürlich bitter aufstößt. Das Schnorcheln gehört hier allerdings zu den besten Spots von Panama. Auch das Angeln ist an vielen Stellen verboten, da die Vielfalt an Fischen und Meerestieren die andere Einnahmequelle – neben den Kokosnüssen – für die Kuna sind.

Wer einen tollen Tauchspot in Panama sucht muss also auf die Isla de Coiba, die man über Santa Catalina erreicht, zurückgreifen.

 

Die beste Reisezeit fuer
San Blas

Auf Nachfrage bei unserem erfahrenen Kapitän, erfahren wir, dass der beste Monat für unseren Trip vermutlich April ist. In dieser Zeit gibt es genug Wind zum Segeln, es ist etwas kühler als jetzt (was vor allem nachts ein absoluter Vorteil sein kann) und die Sicht zum Schnorcheln ist meistens sensationell.

Von Dezember bis April, während der „Trade-Wind“ Saison, gibt es ein in der Regel wenig Regen. Es kann heiß werden, dafür sind allerdings die Bedingungen zum Segeln ideal (mit Nord und Nordost Winden).

Zwischen Mai und August kommt es gelegentlich zu starken Regenfällen und Stürmen. Dies können wir von unserem Trip Mitte Juni bestätigen, allerdings haben sich diese meist auf die Nacht beschränkt- und uns somit nicht eingeschränkt. Beim Schnorcheln hat man in dieser Zeit je nach Tageszeit und Strömung eine sehr gute Sicht. Außerdem ist es leider die Zeit der nervigen Sandflies. Prinzipiell muss man sagen, dass natürlich diese Gewitterzeiten nicht die bevorzugte Zeit zum Segeln sind.

Im August bis November bietet er selbst wie die meisten anderen Schiffe keine Touren an, da es aufgrund starker Stürme eine ungünstige Zeit für diesen Segeltrip ist. In dieser Zeit kümmert er sich dann um die Wartung und Instandhaltung seines Bootes, was unglaublich wichtig ist, um jeglichen Pannen vorzubeugen.

 

Der Tag vor dem Segeltrip
Von Panama City nach Portobelo

Am Vorabend des Trips treffen wir unseren Kapitän und übergeben ihm – widerwillig – unsere Reisepässe für die Formalitäten zur Ausreise. Diese werden wir erst in einer Woche nach unserer Ankunft wieder in Händen halten. Das ist tatsächlich das erste Mal, das wir nicht drum herum kommen. Wir sind etwas beunruhigt, wie viele unserer Pässe wohl inzwischen auf dem südamerikanischen Kontinent unterwegs sind… Und damit sind wir nicht die Einzigsten.

Wir machen uns also einen Tag vor Abreise auf den Weg von Panama City nach Portobelo. Von der Allbrock Mall in Panama City – dem Dreh-und Angelpunkt für alle Transporte – geht es mit einem Bus für 3,20 Dollar zunächst nach Sabanitos. Dort decken wir uns noch mit dem Nötigsten ein und kaufen Snacks und Alkohol. Die Liste der Dinge, die wir mitbringen sollen haben wir bereits abgearbeitet. Dazu gehören z.B. Kopien unseres Passports mit dem Einreisestempel von Panama, Bargeld in USD zum Bezahlen des Sailingstrips, Seasickness Pillen (Dramamine), Drybag, kleinen Rucksack packen, da unser Gepäck bis zur Ankunft unter Deck verstaut wird und wir keinen Zugriff darauf haben werden.

Von Sabanitos aus geht es mit überfüllten Local Busses oder auch Chicken Busses (old american schoolbus) für weitere 2 Dollar nach Portobelo. Insgesamt brauchen wir ca. 3 Stunden. Mit Zwischenstopp zum Shoppen ungefähr 3,5.

In der historischen Stadt Portobelo angekommen suchen wir zuerst unser Hostel „Captain Jack’s“ und sind trotz Vorwarnung auf Booking.com (5) schockiert!! Es ist das einzige preiswerte Hostel an diesem Ort und das sieht man ihm an. Der vorbestrafte Besitzer ist ein Alkoholiker, der Angestellte immer völlig auf Koks und zugedröhnt, keine Türen, keine Schlüssel, es ist dreckig, Katzen laufen durch die Betten und für 25 Leute gibt es nur ein Bad! Dieses wurde augenscheinlich auch das letzte halbe Jahr nicht mehr geputzt!

Wenn ihr auch diesen Trip macht, dann geht dort bloß nicht hin, wenn es auch nur für eine Nacht ist. Das dachten wir nämlich auch, hatten aber die schlimmste Nacht unserer bisherigen Reise und das ist vor einem Nachtsegeltrip keine gute Idee!!

Zu allem Übel fällt auch noch mehr als 12 Stunden Strom und Wasser aus, da ein Chickenbus einen Strommast umgenietet hat…

Tatsächlich gibt es in dem kleinen Fischerort noch ein paar Alternativen, wenn auch nicht so preiswert. Allerdings sind diese leider nicht online buchbar. Eigentlich ist es wirklich ein schöner und gemütlicher Ort, aus dem man etwas machen könnte…

Portobelo

 

Unser Boot
Die SY Quest

Von unserem Kapität Goeran erfahren wir, dass er selbst das Boot in mühsamer Kleinarbeit gebaut hat. Von 1993 bis 1995 hat er sein Boot gezeichnet und geplant. 1995 ging es dann endlich in die Bauphase in seinem Heimatland Schweden und er hat bis zu seiner Fertigstellung 2011 jeden Tag selbst daran gearbeitet.

Seit 2011 ist er nun damit unterwegs und hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Dieser hat ihn ca. 1 Million allein an Materialkosten und 15 Jahre Bauzeit und seine Arbeitskraft gekostet.

Ein besonderer Vorteil: Durch den Einbau einer Filteranlage kann die SY Quest bis zu 5.000 Liter Wasser täglich filtern und zu Frischwasser aufbereiten, das sogar als Trinkwasser verwendet werden kann. So kommt uns der Luxus von unbegrenzten Frischwasserduschen zu Gute. Im Vergleich zu 90 % der anderen Boote, die lediglich limitiertes Salzwasser (!!) und Duschzeiten anbieten können, ein klarer Vorteil!

SY Quest

Das Boot ist 64 feet lang, besitzt 3 private Kabinen mit je zwei Einzelbetten, eine Kabine mit Doppelbett (sehr klein und Fenster nie zu öffnen!), den „Masterbedroom“ für den Kapitän und seiner Gehilfin, sowie 2 Betten im offenen Salon. In jedem Bett ist ein kleiner Ventilator angebracht, der allerdings ab einer bestimmten Temperatur überfordert ist und nur noch heiße Luft hin und her verteilt.

Es gibt zwei Bäder mit jeweils einer Toilette und einer Dusche. Zusätzlich befindet sich noch eine Frischwasserdusche auf der Plattform am Ende des Bootes, was eine Freiluftdusche mit einmaliger Aussicht garantiert 😉

In der „Brücke“ sind genügend Steckdosen (sogar mit europäischen Steckern) vorhanden, um die elektronischen Geräte jederzeit zu laden.

In der Quest wurden nur beste Materialien verwendet und hochwertig verarbeitet. Goeran hat bei dem Bau seines Schiffes auf so viele Details geachtet, die einem Laien wie uns gar nicht einfallen würden. Er ist eben ein echter Fachmann. Mit der SY Quest hat er inzwischen schon mehr als 40.000 Seemeilen auf dem Buckel. Nicht zu vergessen die Jahre zuvor, in der er schon lange Erfahrung auf See sammeln konnte. Eine sehr interessante BBC-Reportage findet ihr hier, in der ihr die Geschichte erfahrt, wie er über 100 Menschen das Leben gerettet hat! Unglaublich! Bei Minute 25:15 / 25:45 / ab 26:00 seht ihr mehrmals ihn in Action:

Noch heute erhält er am Jahrestag von überlebenden Passagieren Dankesbriefe, dafür, was er für sie an jenem Tag getan hat. Die Geschichten von unserem Ruhepol und Grinsekater Goeran sind wirklich faszinierend!

Auch die SY Quest hat es schon einmal vor, und einmal nach uns erwischt, da der Blitz in den Mast eingeschlagen und erheblichen Schaden am Boot und den elektrischen Geräten verursacht hat.

Die SY Quest nimmt maximal eine Gruppe von 10 Leuten pro Überfahrt an. Es gibt auch andere Boote im Portfolio, die bei gleicher oder sogar kleinerer Größe mehr als doppelt so viele Passagiere an Bord lassen. Das ist in jedem Fall zu vermeiden, denn die Kapazität ist begrenzt!

Auf einem Segelboot ist generell immer Schuh-Verbot. So tragen wir während der gesamten Zeit keine Schuhe, nicht mal Flip Flops. Ein befreiendes Gefühl, so könnte es immer weitergehen!

Es ist eine hochwertige Schnorchelausrüstung an Bord, die sowohl Masken, Schnorchel als auch Flossen beinhaltet.

Die Luft ist während des gesamten Trips warm, genau wie das Wasser. Auch nachts ist es angenehm, jedoch ist eine dünne Jacke wegen des Windes ratsam.

Das Beste: Es gibt aufgrund des Windes keine Moskitos! Dafür aber Sandflies auf den Inseln. Man kann ja nicht alles haben…

 

Tag 1 auf See

Die Horrornacht im schlechtesten Hostel unserer gesamten Reise ist überstanden und alle sind aufgeregt. Wir freuen uns wie Kinder, als wir mit einem Zubringer Boot zu unserem eigentlichen Boot – der SY QUEST – gebracht werden. Freude, Aufregung und Spannung über das was uns erwartet macht sich breit.

Es ist ungefähr 18 Uhr und wir betreten zum ersten Mal unser Heim für die nächsten 5 Tage. Es läuft sehr entspannte Musik (das Album „…And then we saw land“ von Tunng), bei der wir uns sofort wohl und relaxed fühlen.

Zuerst wird unser großes Gepäck unter Deck in einem trockenen Raum verstaut. Unsere kleinen gepackten Rucksäcke können wir mit in die Kabine nehmen. Sogar das Fahrrad des deutschen Sebastian, der damit monatelang durch Zentral-und Südamerika unterwegs ist – findet Platz an Deck. Seine Abenteuer könnt ihr übrigens unter „sw-radelt.jimdo.com verfolgen.

Danach werden unsere Snacks und Getränke teilweise im Kühlschrank, teilweise in unseren Kabinen gelagert. Dazu gehört jeglicher Alkohol, sowie Softgetränke oder Snacks für Zwischendurch. Sollte man Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben, so muss man dies vor Abfahrt per E-Mail angeben und es wird genaustens darauf geachtet. Zumindest auf unserem Boot gab es immer Optionen.

Dann gibt es ein Safety-Briefing für alle, damit wir wissen, was im Notfall zu tun ist und wie wir die Rettungswesten verwenden. Woraufhin wir dann unsere Kabinen beziehen dürfen. Wir sind sehr froh auf den Rat einiger Reisender im Internet gehört und eben nicht eine private Doppelkabine gebucht zu haben. Dort ist Schlafen unmöglich, da das Bett spitz zu läuft, sehr klein ist und das Fenster nie geöffnet werden darf (aus Sicherheitsgründen). So ziehen wir in eine private Kabine mit zwei Einzelbetten im vorderen Bereich des Bootes.

Dann ist Zahltag. Wir übergeben 1.000 USD Dollar in bar (100 USD haben wir bereits per Paypal an Bluesailing als Anzahlung überwiesen) und fühlen uns von einem auf den anderen Moment sehr arm, aber gleichzeitig sehr reich, wegen der Erfahrung, die wir vor uns haben. Und dann geht es gleich wundervoll los, denn ein Delfin nähert sich unserem Boot und beschert uns direkt am ersten Abend ein Glücksgefühl.

First Night SY Quest

Daraufhin genießen wir das erste gemeinsame Abendessen auf dem Boot, bevor dann 10 Stunden von Portobelo bis zu unserem ersten Stopp gesegelt wird. Es gibt Spaghetti mit Sojasoße, Erdnüssen und Paprika. Sehr lecker!

Gegen 22 Uhr geht es dann endlich los und es erwartet uns eine krasse Nacht mit Wellen zwischen 3-4 Metern. Für uns unerfahrene Segler ist das schon enorm und wir schaukeln durch die schwarze Nacht. Hinzu kommt die unglaubliche Hitze von 35 Grad im inneren des Bootes. Alle versuchen ihr Glück an Deck zu schlafen. Einigen gelingt es, zumindest bis zum Gewitter, das einen heftigen Regen, Donner, Blitz und Sturm mit sich bringt.

Ein schöner Einstieg in unser Abenteuer und ein vielversprechender Auftakt in die Seefahrt. Ein Glück haben alle brav und artig die Seasickness-Pillen eingeworfen. Und bis auf einen Australier behalten wir alle das leckere Abendessen in uns 😉

 

Tag 2 auf See

 

Nach einer turbulenten und fast schlaflosen Nacht erreichen wir gegen 8 Uhr unsere Insel für den Tag. Zuvor sind wir bereits an unzähligen kleinen Inseln vorbeigefahren und haben den Sonnenaufgang zwischen den Palmen bewundert. Eine unglaublich friedliche Atmosphäre, da es schön still und ruhig um uns herum ist.

Diesen Tag werden wir komplett auf Anker vor dieser Insel verbringen.

Day 1

Zum Frühstück gibt es frisches Rührei mit Tomaten und Zwiebeln, angerichtet mit Bacon und Käse, sowie Toast mit verschiedenem Aufstrich. Die Australier packen natürlich gleich ihr mitgebrachtes „Vegemite“ aus. Der Klassiker! Aber, nein danke, das hat mir schon damals nicht geschmeckt, da es im Prinzip wie stark konzentriertes Maggi schmeckt.

Nach dem Frühstück gibt es kein Halten mehr und alle springen von der Plattform im hinteren Bereich des Bootes ins glasklare Wasser. Schnorchelausrüstung ist an Bord vorhanden und so geht es los mit unserer ersten „Snorkel-Session“. Vor der Insel ist ein kleines Riff, in dem es so einiges zu sehen gibt.

Eine Pause legen wir für unseren Lunch ein, zu dem es Couscous gibt.

Zwischendurch gibt es jeden Tag frische Früchte. Heute ist es eine wahnsinnig leckere Papaya.

Gegen 17 Uhr fahren wir mit dem kleinen Boot an Land auf die Insel, wo uns ein Einheimischer mit vielen Kokosnüssen erwartet. Er schlägt sie gekonnt mit seiner Machete auf und unser Kapitän fügt mithilfe eines Trichters jede Menge einheimischen Rum hinzu. Das nennt sich dann „Cocoloco“ und hat es ganz schön in sich! 😉

Day 1_1

Gegen 19 Uhr machen wir uns auf den Rückweg zu unserem Schiff, wo wir an diesem Abend Pasta mit frischen Muscheln und Lobster genießen dürfen. Diese hat Goeran vormittags von Einheimischen, die immer an das Boot herangefahren kommen, gekauft.

Der erste Tag war einfach ein Traum! Der Ausblick auf die vielen kleinen Inseln, die manchmal nur so groß sind, dass maximal 10 Palmen darauf passen, einfach einmalig. Dazu glasklares, türkisenes Wasser, Palmen, herrliche Früchte und tolles Essen. Nicht zu vergessen die Gesellschaft, die mit 5 Australiern, 3 Deutschen, 2 Franzosen, dem schwedischen Kapitän und der polnischen Köchin sehr harmonisch ist.

 

Tag 3 auf See

Der Morgen beginnt mit einem ausgedehnten „Morning Swim“ in herrlichem Wasser und einer Runde Schnorcheln.

Danach erwarten uns heute Pancakes mit verschiedenen Soßen und Wassermelone zum Frühstück.

Wir fahren ca. eine Stunde weiter durch die Inseln von San Blas. Dann legen wir an einem weiteren traumhaften Ort an, Schnorcheln wieder an einem neuen Korallenriff und genießen leckere Wraps zum Lunch.

Ein Teil der Gruppe lässt sich danach mit dem kleinen Boot an ein anderes Riff zum Schnorcheln fahren. Die Anderen – darunter wir und die Australier Mick und Kath aus Melbourne – entscheiden sich an Bord zu bleiben, um ihr Glück beim Angeln zu versuchen.

Mick und Tobi angeln insgesamt fast 12 Stunden, immer mit der Hoffnung auf „BIG Fish“. Leider wird die Hartnäckigkeit nicht wirklich belohnt und der Erfolg bleibt aus. Bis auf ein paar kleine Köderfische, Red Snapper und Jacks.

Fishing

Dann entscheidet sich Coren – der andere Australier – mit Tobis Equipment ebenfalls eine Schnur ins Wasser zu werfen. Als Köder wird übrigens Teig und Hühnchen verwendet.  Dann passiert das Unglaubliche: Nach ca. 5 erfolglosen Stunden zieht er bereits nach 10 Minuten den ersten kleinen Fisch an Bord. Dann den Zweiten und Dritten. Ihr könnt euch die schockierten und enttäuschten Gesichter von Tobi und Mick vorstellen. Doch gerade das spornt sie an, da nun der Ehrgeiz geweckt und der Stolz angestachelt ist. Also wird ohne Unterlass bis 4 Uhr morgens weiter geangelt! Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, wie es ausgegangen ist, oder?! 😉

Irgendwann, zwischen all dem Fish-Drama, genießen wir unser Abendessen, das heute aus Reis mit Curry und Chicken in Coconutmilk und Ananas besteht! Das gehört mit zu dem Besten, was wir an Bord gegessen haben.

An diesem Tag kommen immer wieder traditionelle Boote mit Einheimischen vorbei, die entweder Fische, Muscheln, Schmuck oder auch traditionelle Stickereien („Molas“) anbieten.

boats

 

Tag 4 auf See

An diesem Morgen werden selbstverständlich beim Frühstück die Angel-Ergebnisse der vergangenen Nacht nochmal durchgegangen. Es entwickelt sich zum „Running Gag“, dass die Jungs dann doch noch „mucho grande“ Fisch an Land gezogen haben. Angeblich, denn das Anschauungsobjekt gibt es leider nirgends als Beweis. Lediglich ein Handy-Bild gibt es von dem Riesen-Fisch. Komisch nur, dass er auf dem Foto viel kleiner wirkt, als in den Beschreibungen der Jungs… 😉

Zum Frühstück gibt es heute Porridge mit Zimt, Rosinen und Bananen.

Nach dem Frühstück fahren wir ca. 2 Stunden weiter zu einer kleinen Insel, die wie im Paradies aussieht. Dort angekommen gibt es zwei kleine Riffe, an denen wir wieder Schnorcheln können. Wir genießen die Zeit auf dieser kleinen, einsamen Insel, die man innerhalb von 2 Minuten zu Fuß umrundet hat. Einwohner gibt es hier keine, lediglich Palmen, ein paar Krebse und Seesterne.

Bounty Island

Zum Lunch gibt es heute Linsensuppe, die für das was uns heute Nacht erwartet, verträglich sein soll.

Danach versucht jeder sich noch etwas zu entspannen und ein wenig Schlaf zu finden, da wir nach der ersten Nacht eine gewissen Vorstellung davon haben, was uns die nächsten 40 Stunden erwartet…

Relaxing Time

Aufgrund der Abfahrt gibt es heute bereits gegen 17 Uhr Abendessen, da wir schon um 17:30 Uhr zur großen Überfahrt aufbrechen wollen. Das heißt, die ganze Nacht und die letzten zwei Tage bis Cartagena sind wir komplett auf See und werden durch fahren. Um 16 Uhr wird uns von unserem Kapitän empfohlen direkt 2 Dramamine zu nehmen, um das Beste für die lange Fahrt zu hoffen. Das beruhigt uns nicht gerade… Los geht es!

Die Besatzung verlangt nach deutscher Musik und da lässt sich Tobi natürlich nicht zweimal bitten. Wir eröffnen die Schlagerrunde mit dem Zillertaler Hochzeitsmarsch und haben die Lacher auf unserer Seite. Es ist eine äußert komisch Szene, denn da stehen eine Gruppe unterschiedlichster Nationalitäten mitten im Paradies der San Blas Inseln und hören Helene Fischer und die Zillertaler Schürzenjäger… Die Stimmung ist gut und ausgelassen, auch wenn keiner so recht weiß, ob er nun lachen oder weinen soll 😉

Da wir fahren, darf heute auch „Schlepp-Fischen“ gemacht werden. In der Hoffnung, dass auch wir einen 25 kg Thunfisch an Land ziehen – wie die Gruppe zuvor – gehen die Jungs frohen Mutes ans Werk. Nur kurze Zeit später biegt sich die Angel verdächtig dem Meer entgegen. Beim Reinziehen passiert es dann; die Schnur reißt! Die Theorie der Männer: Das muss ein riesiges Monster gewesen sein, wenn es es schafft, den Köder und die Schnur durch zu beißen!! Die Realität: Die Bremse der Spule wurde falsch eingestellt, so dass die einwirkenden Kräfte des fahrenden Schiffes und des „riesigen Fisches“ zu groß waren und die Schnur einfach gerissen ist… Echt schade… trotzdem versorgt uns diese Szene für die nächste Stunde wieder mit Gesprächsstoff 😉

Sleeping on DeckSobald wir losfahren und die Luken alle schließen müssen wird es schnell wieder unglaublich heiß unter Deck und ich halte es einfach nicht mehr aus. Bisher habe ich sowieso nur 1 Nacht in meinem Bett verbracht. So mache ich mich mal wieder mit meinem Kissen und einem Handtuch als Decke auf den Weg nach oben.

An Deck angekommen erwartet mich eine mystische Szenerie. Es läuft klassische Musik (alle bekannten Stücke querbeet durch die Komponisten), wir schaukeln auf und ab, und um uns herum immer wieder krasse Blitze und Wetterleuchten.

Dachte ich an erstem Abend noch; „Ach das wird toll, da wird man gemütlich wie ein Baby in dem Schlaf geschaukelt.“ So hat sich dieses Gefühl nun dahingehend gewandelt, dass es sich eher anfühlt, als würde sich ein Kinderwagen überschlagen oder ein Kinderbett Achterbahn fahren…

 

Tag 5 auf See

 

Es fühlt sich an, wie die längste Nacht, die ich je erlebt habe. Zu allem Übel fällt um 6 Uhr morgens auch noch der Motor aus und unser Schiff wird zum Spielball der mehrere Meter hohen Wellen. Gekonnt sucht und findet unser erfahrener Kapitän das Problem und behebt es umgehend.

Weiter geht die Fahrt.

Das Segel kommt aufgrund der Wetterverhältnisse nur am letzten Tag zum Einsatz.

Nach der Horrornacht und nach dem Lunch (Baguette mit Bohnenpaste und Käse, Tomaten Zwiebel Salat), werden wir mit einer ganzen Schulklasse an Delfinen belohnt.

Sie spielen in den Wellen am Bug des Schiffes und scheinen einen Riesenspaß zu haben. Genau wie wir, die wir ihnen fasziniert zuschauen. Plötzlich springt einer von ihnen hoch aus dem Wasser heraus und mindestens 5 Meter weit. Ein Raunen von „Wow, uuhh, Aahhh“ geht durch unsere Reihen. Wenn man den Delfinen so in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet, dann bekommt man eine Ahnung davon, was Freiheit wirklich bedeutet. Fast zu beneiden, diese drolligen Meeresbewohner…

Dolphins

Zum Abendessen gibt es heute einen kalten Reissalat mit Gemüse und Thunfisch.

Aufgrund der letzten Nacht bin ich unglaublich müde und lege mich kurz nach dem Essen an Deck auf eine der Yogamatten, um wenigstens heute ein wenig Schaf zu finden. Immer in der Hoffnung, dass uns der Wettergott heute Nacht verschonen wird.

Die Ruhe vor dem Sturm.

Es ist 22 Uhr und der Himmel gleicht einem Feuerwerk an Wetterleuchten und Blitzen. Die schwarzen Wellen werden immer höher und wir sind mal wieder der Spielball unserer Umgebung.

Einzig die Ruhe unseres Kapitäns stimmt uns zuversichtlich, denn er würde uns und sein Baby vermutlich nicht mutwillig in Gefahr bringen.

Full MoonEs ist Vollmond und wir sehen Millionen von Sternen am Himmelszelt. In diesem Moment erinnere ich mich an etwas, was ich kurz zuvor erst gelesen habe:  Es gibt mehr Sterne im Weltraum, als es Sandkörner auf allen Ständen dieser Welt gibt. Das ist eine wahnsinnige Vorstellung und mit unserem menschlichen Hirn kaum greifbar! Aber bei diesem Anblick bekomme ich eine wage Vorstellung davon, was das zu bedeuten hat…

Dann; der lauteste Donner, den ich jemals gehört habe! Ben, unser Franzose, filmt zufällig exakt zu diesem Zeitpunkt und keiner weiß so recht, was er tun soll. Es hört sich an wie Krieg. Zumindest stelle ich es mir so vor, da ich zum Glück nicht aus Erfahrung sprechen kann.

In einem Moment sind wir uns sicher, dass gerade unser Boot getroffen und zerschmettert wurde. Das muss so sein, denn es knallt, unser Boot wird durchgerüttelt und für einen Moment verliert jeder ein wenig die Orientierung. Zweimal sehe ich einen Blitz, der nur ungefähr einen Meter neben unserem Boot ins Wasser einschlägt. Ich sehe das Wasser seitlich wegspritzen und von den Blitzen, die gefühlt in und um uns einschlagen, wird man fast blind. Reflexartig ziehe ich meine Hand von der Reling. Man weiß ja nie, denn wie war das nochmal mit Materialien, die gute Leiter sind und dass ein Blitz immer in den höchsten Punkt einschlägt?

 

Verhalten bei  
Gewitter auf offenem Meer

Das wirft Fragen auf, die mir im Kopf herumschwirren:  Was ist mit Wasser und Gewitter? Was ist das richtige Verhalten? War es das jetzt? Sind wir gerade nicht das Einzige im Umkreis von tausenden von Meilen, dass eine geeignete Zielscheibe zur Entladung des Blitzes bietet?? Werden wir so kurz vor unserem Ziel scheitern? Schlägt der Blitz nicht immer in den höchsten Punkt ein? Und der sind wir nun mal gerade auf der großen weiten See… Fragen über Fragen.

Selbst unser Kapitän ist sehr erstaunt über das Ausmaß dieses Unwetters, da er sich sicher war, wir würden mit dem Kurswechsel dem Schlimmsten entgehen und maximal 30 Minuten etwas davon spüren. Statt dessen befinden wir uns mehr als 4 Stunden im Zentrum des Unwetters!!

Natürlich stelle ich Goeran die Fragen, die mich in dieser Situation beschäftigen. Mit seiner beruhigenden Art sagt er nur: „No worries, this is nothing. It’s just a bit unusual, that it takes so long.  But there is no such thing as attraction for a lightning. That is bullshit. It’s not looking for something. And by the way, our mast works as a „Blitzableiter”. In former times, it was a problem, cause the mast was wood. So it was the perfect “Leiter” and the ship could sink within 10 seconds. It’s not gonna happen with my boat, don’t worry!”

 

Auf Nachforschen habe ich einen passenden Artikel aus der „Zeit Online“ aus einer Kolumne mit Christoph Drösser im Interview mit Vollrath Kluge gefunden:

„Der hoch aufragende Mast eines Segelschiffs, das einsam übers Meer oder einen großen See gleitet, ist geradezu eine Einladung an den Blitz, der ja bekanntlich am liebsten in den höchsten Punkt einschlägt. Glücklicherweise lässt sich dieser Nachteil zum Vorteil wenden, indem man den Mast zum Blitzableiter macht.

Bei größeren Segeljachten ist das meist schon ab Werk der Fall: Der Mast ist aus Aluminium, der Bootskörper aus Metall, sodass ein einschlagender Blitz direkt von der Mastspitze ins Wasser geleitet wird. Die Segler sollten nur aufpassen, bei Gewitter nicht direkt mit diesen Metallteilen in Verbindung zu stehen. Aber auch Segelboote aus Holz oder Kunststoff haben oft einen Kiel aus Metall. Außerdem leiten die Wanten und Stage die Elektrizität, also die Metallseile, die dem Mast seine Steifigkeit verleihen. Man muss nur eine leitende Verbindung zwischen diesen Seilen (die mindestens sechs Millimeter Durchmesser haben sollten) und dem Kiel herstellen. 

Ist das Boot komplett aus nicht leitendem Material, dann kann der Segler immer noch improvisieren, indem er an den Wanten und Stagen ein weiteres Metallseil befestigt, das dann mindestens eineinhalb Meter tief ins Wasser hängen sollte. Da es im Gewitter aber oft auch heftig stürmt, sollte man es gar nicht so weit kommen lassen, dass der Blitzableiter gebraucht wird, sondern einen sicheren Hafen ansteuern. Gelingt das nicht mehr, gilt: Segel reffen, möglichst unter Deck gehen und hoffen, dass der Sturm bald vorbei ist.“

Weiterhin findet man viele Artikel darüber, dass es ein Mythos ist, dass Blitze immer in den höchsten Punkt einschlagen. Vielmehr nimmt ein Blitz immer den Weg des geringsten Widerstandes.

Hier aus gegebenem Anlass mal die wichtigsten Verhaltensregeln bei Gewitter und auf einen Boot:

„Obwohl ein Kunststoff- oder Holzboot kein Faradaykäfig ist, also keinen absoluten Schutz bieten kann, sind Menschen bei einem Gewitter unter Deck am sichersten aufgehoben. Wer an Deck bleiben muss, sollte Schuhe mit Gummisohle tragen und im geschützten Cockpit sitzen. Wenn ein Blitz einschlägt, geht er über den Mast und seine metallenen Verstagungen nach unten – davon möglichst großen Abstand halten. Keinesfalls während eines Gewitters an einer Ankerkette hantieren. Bei offenen Booten ohne Mast ist es am sichersten, sich in der Mitte des Bootes zu kauern – Füße zusammen und die Knie umklammern –, um eine Schrittspannung zu vermeiden und nicht der höchste Punkt zu sein. – Das gilt an allen exponierten Stellen im Freien. Der bekannte Spruch „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“ ist ein lebensgefährlicher Ratschlag. Wenn ein Baum in der Nähe ist, dann mehrere Meter Abstand vom Stamm halten. Auch das Radfahren auf plattem Land ist bei Gewitter lebensgefährlich.“ (Quelle: http://www.sportbootfuehrerschein.de/)

 

Auch eine andere Frage kam auf, bei der wir uns nicht einig waren: Wie berechnet man nochmal, wie weit ein Gewitter vom eigenen Standort entfernt ist?

Der Abstand zu einem Gewitter kann folgendermaßen berechnet werden:

Sobald man den Blitz sieht, fängt man an die Sekunden zu zählen. Das macht man so lange, bis man den Donner hören kann. Der Schall bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 333 Metern pro Sekunde, d.h. jede Sekunde ergibt einen Abstand von 333 Metern. Der Abstand in Metern = gezählte Sekunden x 333.

Liegen also zwischen dem Blitz und dem Donner 3 Sekunden, so ist das Gewitter 999 Meter entfernt. Somit hat der Blitz vermutlich in einer Entfernung von 1 Kilometer eingeschlagen. Alternativ kann man auch die gezählten Sekunden durch 3 teilen. (6 Sekunden wären somit z.B.  2 km Entfernung).

 

Das ist auch eine Sache, die ich am Reisen und neuen Erfahrungen sehr schätze; man befasst sich immer wieder mit neuen Themen und Fragen, mit denen sich man im Alltag eher selten auseinander setzen würde. So lernt man immer wieder etwas Neues hinzu!

Ach ja, und übrigens:  Tobi war tatsächlich der Einzige, der es geschafft hat, dieses fulminante Naturspektakel komplett unter Bord zu verschlafen, während von uns keiner auch nur an Schlafen denken konnte 😉

Unsere Ankunft in  
Cartagena

Gegen 3 Uhr morgens fahren wir völlig geschafft in den Hafen von Cartagena ein und legen uns erst mal bei geöffneten Fenstern ins Bett, um den versäumten Schlaf nach zu holen. Gegen 10 Uhr fährt unser Captain zum Immigrationen Officer, um die Erlaubnis einzuholen, dass wir das kolumbianische Land betreten dürfen.

Gegen 11 Uhr fahren wir schließlich an Land und nehmen uns ein Taxi ins „Mamallena Hostel“ ( Fixpreis COP 6000), wo wir um 19 Uhr endlich unsere Pässe zurück bekommen. Wir gehen mit der ganzen Gruppe einschließlich Kapitän und Köchin in einer Pizzeria die beste und günstigste Pizza seit langem essen.

Uns gefällt Cartagena auf Anhieb, da es einen besonderen Charme mit den vielen Farben und Wandmalereien versprüht.

Cartagena

 

Die Auswahl des 
richtigen Bootes 

Worauf ihr bei der Wahl des Bootes auf alle Fälle achten solltet ist Folgendes:

  • Bewertungen im Internet, die nicht lange zurück liegen (z.B. auf Trip Advisor oder Facebook).
  • Der Kapitän sollte im Idealfall auch der Besitzer des Bootes sein.
  • Kommen noch zusätzliche Kosten außer den meist 550 Dollar und den 20 Dollar Steuer für die Kunas auf euch zu?
  • Wie viele Leute wollt ihr mit euch an Bord haben? / Eher Partyboot oder Relaxen?
  • Kabine mit Doppelbett ist nicht die beste Lösung, da es eng und heiß wird.  Tatsächlich ist der beste Platz an Deck oder im offenen Bereich. Während der Fahrt müssen alle Fenster geschlossen sein!
  • Frischwasser verfügbar?
  • Unbegrenzte Duschzeit und Frischwasser?
  • Hat das Boot eine „commercial license / registration„? (Nur dann ist „entrance fee“ und „tax“ abgedeckt)
  • Gibt es Steckdosen, um Kameras und Handys zu laden?
  • Wo startet der Trip? Portobelo ist der am günstigsten zu erreichende Hafen (10 USD von Panama City)
  • Besteht die Gefahr, dass das Gepäck nass werden kann?
  • Wird es ein Meeting mit dem Kapitän vor der Abfahrt geben? Wo und wann?
  • Unbedingt fragen, ob auf eventuelle Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten Rücksicht genommen werden kann? Ansonsten kann es an Bord eines Schiffes mit wenigen Toiletten recht unangenehm werden.
  • Ist an Bord eine Schnorchel Ausrüstung vorhanden?

 

Zu treffende
Vorbereitungen
  • Früh genug mit dem Geld heben beginnen, da meist ein begrenztes Tageslimit an den Geldautomaten vorliegt. Ihr müsst den Trip bar in USD

 

  • Passkopie mit der Seite des Einreisestempels nach Panama / Kolumbien (je nach Richtung) anfertigen.

 

  • Snacks und Getränke (Softdrinks und Alkohol) einkaufen. An Bord gibt es „nur“ Wasser, Kaffee und Tee.

 

  • Anreise und Unterkunft beim Abfahrtshafen frühzeitig organisieren.

 

  • Geeignetes Medikament gegen Seekrankheit in der Apotheke besorgen! (Dramamine)

 

  • Je nach Boot (nicht notwendig für die SY Quest!): Große Müllsäcke mitnehmen, in die ihr euren Koffer packen könnt, wenn ihr keine wasserdichte Hülle haben solltet. Für die elektronischen Geräte und wichtigen Reiseunterlagen empfiehlt sich ein kleinerer Drybag.

 

 

Packliste fuer den  
kleinen Rucksack
  • Badesachen
  • Leichte Kleidung für 4-5 Tage auf See
  • Handtuch
  • Leichte Jacke oder Sweater
  • Sonnencreme (hoher LSF)
  • Moskitospray (für Inseln)
  • Seekrankheits-Medikament (Dramamine)
  • Kamera und Ladegerät
  • Elektronische Geräte
  • Bücher oder Zeitschriften, Musik
  • Baby Wipes (nur, wenn keine Frischwasserdusche vorhanden)
  • Reisekopfkissen, da die Bootskissen nicht mit an Deck genommen werden dürfen (Salzwasser)

 

Unser  

Fazit

Wir sind sehr froh, dass wir uns von diesem Weg haben überzeugen lassen und würden jedem raten, genau dies zu tun, wenn ihr von Panama nach Kolumbien reisen wollt.

Auch wenn der Preis mit 550 USD (aktuell 486 €) nicht gerade ein Schnäppchen ist, so ist es nicht so viel mehr, als wenn man in diesen 5 Tagen eine Unterkunft, Verpflegung und Transport (Flug, Taxi, Bus) zahlen muss. Der kleine Aufpreis lohnt sich in jedem Fall und beschert euch ein unvergessliches Erlebnis!

Mit unserer Bootsauswahl haben wir anscheinend einen echten Glückgriff gemacht. Nicht nur die Gruppen- sondern auch die Bootsgröße ist keine Selbstverständlichkeit. Genau wie der Fakt, dass man unbegrenzte Süßwasser-Duschen genießen kann. Das ist so ziemlich das einzige Boot, auf dem das möglich ist. Zudem hatten wir einen unglaublich routinierten und erfahrenen Kapitän, dem das Wohl seiner Gäste sowie seines Bootes sehr am Herzen liegt.

Seasickness Pills „Dramamine“ haben uns ausgezeichnet geholfen, wenn gleich sie uns alle etwas müde und benommen gemacht haben – was in manchen Situationen jedoch gar nicht schlecht war 😉 Wir werden die restlichen mit Sicherheit noch nutzen, z.B. auf einem langen Flug.

Auf einem Boot rum zu laufen fühlt sich generell an, als wäre man total betrunken und würde ständig schwanken. Hinzu kommt die Wirkung der Pillen, die einen lallen lässt und furchtbar müde macht. Alles in Allem mit Sicherheit ein lustiger Anblick für den Außenstehenden.

Mir geht es auf einem Boot immer so, dass ich viel zum Nachdenken komme und in Träumereien verfalle, da es nicht viel gibt, das einen ablenken könnte. Die Weite und das Wasser verleihen mir einen ganz besonderen Seelenfrieden und die Möglichkeit wirklich zu entspannen. Der perfekte Soundtrack für solch einen Trip und mein ständiger Ohrwurm ist übrigens „Jamaica Farewell“ von Harry Belafonte 🙂

Das einzige Verbesserungspotenzial sehe ich darin, dass wir manchmal gerne etwas mehr über unsere Umgebung erfahren hätten. Goeran ist generell eine sehr ruhige Person, die nicht gerne im Mittelpunkt steht. Seine angenehme und zurückhaltende Art ist stets freundlich und sehr höflich. Er hätte wirklich liebend gerne von sich aus Geschichten über seine See-Fahrer-Zeiten erzählen können, was er auf Nachfrage auch immer gemacht hat.

Die Trips gehen übrigens alle immer in beide Richtungen, also von Panama –> San Blas –> Kolumbien oder Kolumbien –> San Blas –> Panama.

Tipp: Über „Bluesailing“ habt ihr die Auswahl zwischen 25 Booten, die alle das gleiche Kosten. Achtet auf jeden Fall darauf, ob der Kapitän auch der Besitzer des Bootes ist!

Buchen könnt ihr entweder über www.Bluesailing.net oder auch direkt bei unserem Kapitän Goeran Persson, wenn ihr auch auf die Quest wollt. Hierzu schreibt ihr ihm einfach eine E-Mail unter goeranpersson@hotmail.com, und sagt, dass er euch von Angelika und Tobias empfohlen wurde. Dann sind euch 5 Tage all inclusive Segel-Abenteuer sicher!

Eure Angelika

Sunset on Sea

Er.Lebe.
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MIT UNS! 

ZU UNSEREN ABENTEUERN

#REISEN. Er.Lebe Mexiko in 3 Wochen

Er.Lebe
unsere Reise durch 
MEXIKO 

CANCUN – ISLA MUJERES – ISLA HOLBOX – VALLADOLID – CHICHEN ITZA – PLAYA DEL CARMEN – TULUM – BACALAR – CHETUMAL

Gute 3 Wochen haben wir uns Zeit genommen, um die Halbinsel Yucatán mit all ihren Highlights zu erkunden. Falls wir noch Zeit und Lust haben sollten, werden wir kurz vor unserem Abflug noch einen kurzen Abstecher nach Belize machen. Das haben wir uns zumindest vorgenommen.

Yucatán liegt auf einer Halbinsel im Südosten von Mexiko und ist für viele der Inbegriff für Palmengesäumte Traumstrände entlang der Riviera Maya, das zweitlängste Korallenriff der Welt (neben dem Great Barrier Reef in unserem geliebten Australien), historische Maya-Ruinen und archäologische Ausgrabungsstätten, sowie Sunsets in Hängematten.

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Der Ort 
Cancun 

Von Los Angeles geht es weiter nach Mexico, wo wir nach einer durchgemachten Nacht am frühen Morgen in Cancun landen. Die Einreiseformulare, die im Flieger ausgeteilt wurden, sind leider nur auf Spanisch, so dass man uns sagt, dass wir vor der Immigration nach einer englischen Version fragen sollen. Gesagt, getan. Nur leider möchte keiner mit uns und den anderen Ankömmlingen sprechen, um uns weiter zu helfen… Das geht ja gut los 😉 Mit vereinten Kräften und mehr schlechtem als rechtem Verständnis für die Sätze auf dem Formular, füllen wir dieses nach bestem Wissen und Gewissen aus. Es scheint alles in Ordnung zu sein, denn man lässt uns ohne Nachfragen einreisen.

Airport Shuttle CancunVor dem Terminal angekommen suchen wir nach dem im Internet beschriebenen Bus ins Zentrum. Allerdings fährt dieser leider erst ab 9:00 Uhr, was uns definitiv zu lange ist, um darauf zu warten. Ihr erinnert euch: Nacht durchgemacht etc… Es ist erst 6 Uhr und drei Stunden aus zu harren macht einfach keinen Sinn. Also an alle, die auf den Bustransfer vom Airport ins Zentrum hoffen: Die Busse fahren erst ab 9:00 Uhr!

Wir finden ein Airport-Shuttle, das uns und 4 andere Personen für 240 MXN (ca. 12 €) pro Person ins Zentrum und uns nach Puerto Juarez fährt. Dort haben wir über „Airbnb“ eine Unterkunft für 4 Nächte gebucht.

Darüber sind wir auch ganz froh, als wir an den riesigen und touristischen Hotelanlagen von Cancun vorbei fahren. Das wäre wirklich etwas zu viel des Guten. Mal gespannt, was uns stattdessen erwartet…

Naja…, nicht ganz das, was wir aufgrund der Bilder bei „Airbnb“ erwartet haben, aber für 4 Nächte vollkommen ausreichend und weit ab vom Touristen-Trubel. Wir haben einen schönen Balkon mit Meerblick, auf dem ich mal wieder meine Ukulele rausholen und in entspannter Atmosphäre üben kann.

Wir erkunden am nächsten Tag die Gegend und merken schnell, dass der billigste Weg, um voran zu kommen, die sogenannten „Collectivos“ sind. Diese Minivans werden einfach vom Straßenrand aus an einer beliebigen Stelle heran gewunken, man bezahlt zwischen 6-8 Pesos (ca. 0,40 €) beim Fahrer und gibt ihm ein Zeichen, sobald man wieder aussteigen möchte. Ziemlich einfach und vor allem kostengünstig.

Als wir durch Cancun laufen und später mit dem Bus fahren, fällt uns auf, dass es unglaublich viele Baumärkte und Reifenläden gibt. Das haben wir zuvor noch nirgendwo anders so ausgeprägt gesehen…

Aufgrund einiger Empfehlungen machen wir uns am 2. Tag auf den Weg zur „Isla Mujeres“. Den Bericht über unseren Tagestrip lest ihr hier!

Zurück auf dem Festland in unserer Unterkunft nehmen wir erneut gerne den Tipp unserer Gastgeber und einer netten Kollegin an, ein paar Tage auf der „Isla Holbox“ auszuspannen. So machen wir uns also auf den Weg, um die nächsten Tage auf einer kleinen idyllischen Insel zu verbringen… Alle Einzelheiten dazu lest ihr hier!

 

Die Kolonialstadt 
Valladolid 

Um einen Tagesausflug nach Chichen Itzá zu machen, buchen wir uns über Booking.com ein Zimmer im nahe gelegenen Valladolid. Ein unglaublich charmantes kleines Hotel („El Zaguan Colonial“) mit tollem Flair und mediterraner Atmosphäre zu kleinem Preis. Obwohl es erst 8 Uhr ist und der eigentliche Check-In ab 14 Uhr ist, dürfen wir unser Zimmer glücklicherweise schon beziehen. Hier fühlen wir uns direkt wohl, und stellen nach einem „Stadtbummel“ fest, dass es sich hierbei wirklich um eine kleine „Oase“ in diesem Ort handelt.

El Zaguan Colonial Valladolid

 

Viel zu sehen gibt es nämlich nicht. Die Gassen erinnern uns ein wenig an Spanien und einzig der Stadt-Mittelpunkt mit dem Stadtpark und der „Iglesia de San Servacio“ aus der Kolonialzeit sind einen kurzen Spaziergang wert.

Streets of Valladolid

 

Uns wird außerdem noch der Tempel bzw. die Burg-ähnliche Anlage mit integrierter Kirche „Das Kovent San Bernardino de Siena“ ans Herz gelegt. Aus unserer Sicht relativ unspektakulär.

Konvent Valladolid San Bernardino de Siena

Am nächsten Morgen fahren wir um 8:15 Uhr für 26 Pesos pro Person und Weg von der ADO-Busstation nach Chichen Itzá. Nach ca. einer Stunde kommen wir auf dem zu dieser Zeit noch leeren Parkplatz an. Von hier aus kommt man also gut und günstig mit dem Bus zur Mayastätte. Der Bus zurück nach Valladolid fährt jede volle Stunde bis um 17:20 Uhr. Für 52 Pesos (ca. 2,50 €) pro Person kommt man also hin und zurück, was wir als günstig erachten.

Achtung: Die aufgeführten Bus-Preise gelten immer nur, wenn man über die ADO-App bucht. Vor Ort an der Busstation kostet das Ticket mindestens das Doppelte!

 

Eins der neuen 7 Weltwunder
Chichen Itza

Chichen Itza UnescoUnser heutiger Tagestrip führt uns zu einem der neuen 7 Weltwunder und einem Ort, der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Entsprechend hoch sind unsere Erwartungen an diesen geschichtsträchtigen Ort.

An der Kasse angekommen wundern wir uns erst mal über den saftigen Eintrittspreis: 232 Pesos pro Person (11,50 €), was für mexikanische Verhältnisse schon nicht zu verachten ist. Die einheimischen Mexikaner zahlen natürlich nur 145 Pesos (7 €)… 😉

Die Schreibweise der Stadt variiert zwischen „Chichén“ und „Xichén“. Das „X“ wird in Mexiko übrigens wie „ch“ ausgesprochen. So wie auch Holbox „Holbosch“ ausgesprochen wird.

Zum Glück sind wir an diesem Tag relativ früh vor Ort, nicht nur, weil es zu dieser Tageszeit noch halbwegs erträgliche Temperaturen hat, sondern auch, weil die vielen Touri-Stände noch nicht aufgebaut sind. Außerdem sind wir anfänglich fast alleine zwischen den Ruinen, bevor 1 Stunde später die Massen-Tourismus-Busse anrollen und die Gegend belagern.

Wir trauen unseren Augen kaum, als wir auf dem Rückweg einen Stand neben dem anderen sehen und alle ungefähr das Gleiche versuchen an den Touristen zu bringen. Die weltweite „Marktmasche“ hat uns auch hier wieder. Rufe wie: „Only one Dollar!!“, „Hello, One Dollar!!“ sind uns ja schon bestens von unseren vorherigen Reisezielen bekannt. Hier haben die Jungs ihren Wortschatz allerdings noch um zwei weitere Standardrufe erweitert und preisen ihre Ware mit den Worten „Almost free!!“ und „For gratis!“ zusätzlich an. Sehr einfallsreich und geschäftstüchtig 😉

Chichen Itza Souvenirs

Wir brauchen insgesamt ca. 3 Stunden, um den begehbaren Teil des 15 qkm großen Geländes zu erkunden. Wir finden es sehr schade, dass die Gebäude nicht mehr zugänglich sind, verstehen aber natürlich auch, dass bei den Touristenmassen und dem Umgang mit einem der „7 neuen Weltwundern“ ansonsten wahrscheinlich nichts mehr davon übrig wäre.

Zweifelsohne sind die Gebäude architektonische Zeitzeugen einer längst vergangenen Zeit und Geschichte.

Diese Stätte wurde ungefähr ab 400 n.Chr. von den Maya bewohnt und um 1000 vom Volk der Itzá eingenommen. Sie gilt als eine der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán und liegt ungefähr 120 km östlich von Mérida. Das 1550 Hektar große und nur teilweise begehbare Gelände wird in eine Nord- und Südgruppe unterteilt.

Das Highlight bzw. Aushängeschild und Postkartenmotiv ist die Stufen-Pyramide des Kukulacán („El Castillo“, span. für „Burg“/“Schloss“). Leider ist diese 30 Meter hohe Pyramide nicht zu besteigen und man kann nur drum herum laufen. Die insgesamt 365 Stufen reflektieren die Anzahl der Tage eines Jahres. Am Fußende der Treppen thronen eingefasste Schlangenköpfe mit geöffnetem Schlund. Nur zwei Mal im Jahr gibt es ein Phänomen („Tagundnachtgleiche“) zu bestaunen, das Tausende von Touristen anzieht: Am 21. März und 23. September strahlt die Sonne in solch einem Winkel auf sie ein, dass es den Eindruck erweckt, als ob sich die Schlangen langsam vom Tempel herab schlingen. Der eine Teil der Pyramide liegt dabei komplett im Dunkeln. Fast schon ein wenig mystisch…

Chichen Itza Stufenpyramide

Um diesen Mittelpunkt herum befinden sich die Ruinen von Häusern der Oberschicht. So richtig klar ist die Rolle dieser Stadt allerdings auch heute noch nicht und wird es vermutlich auch nie werden. Zu Rätseln geben die unterschiedlichen Gebäudetypen und Architekturstile auf. Auf dem riesigen Gelände finden sich außerdem mehrere Cenoten (wasserführende Dolinen).

Cenote Chichen Itza

Außerdem gibt es einen großen Ballspielplatz zu bestaunen, sowie die Säulenhalle im „Tausend-Säulen-Komplex“. Desweiteren soll es bis zu 70 gemauerte Straßen gegeben haben, die die verschiedenen Gebäudegruppen miteinander verbanden.

Chichen Itza Säulen Ballspielplatz

Man sieht viele Guides, die ihre Gruppen mit Folgendem Phänomen beeindrucken: Sie stehen vor einer Seite der Pyramide und klatschen mehrmals in die Hände. Da der Schall viele hundert Meter weit zurückgeworfen und verstärkt wird, hört es sich letztendlich an wie Pistolenschüsse. Ob dies beim Bau der Pyramide von den Maya beabsichtigt war, ist heute nicht mehr mit Sicherheit zu erörtern. Fest steht, dass ein Echo bei einer ausreichend großen und glatten Reflexionsfläche zwangsläufig entsteht. Lassen wir ihnen also einfach den Triumph und gehen davon aus, dass dies schon damals fachmännisch errechnet wurde 😉

Der Touristenmagnet
Playa del Carmen 


Der Bus von Valladolid nach Playa del Carmen dauert ungefähr 2,5 Stunden. Die Preise variieren stark, weshalb wir euch nochmals die „ADO-App“ ans Herz legen wollen.  Nicht nur, weil ihr dort meist nur die Hälfte bezahlt, sondern auch, weil ihr dort seht, ob überhaupt noch Plätze verfügbar sind. Gerade von solchen Touristen-Hochburgen wie Playa del Carmen empfiehlt es sich am Vortag bereits ein Ticket zu kaufen. Die Busse sind meistens sehr voll und teilweise ausgebucht. Der Preis von Valladolid nach Playa del Carmen liegt normalerweise bei 186 Pesos (9 €), wenn man an der Busstation kauft. Wir haben gerade mal 102 Pesos (4,50 €) über die App bezahlt.

Gerade angekommen sind wir uns bereits sicher in der Hochburg des Pauschaltourismus gelandet zu sein. Unser Glück ist nur, dass wir mit Airbnb eine Unterkunft in einer gesicherten Wohnanlage abseits des Zentrums gebucht haben. Und natürlich, dass der berühmte „Spring Break“ bereits im Februar war und wir glücklicherweise damit verschont bleiben. Dann verwandelt sich der Strandort in ein Pendant des „Ballermanns“ auf Mallorca, nur dass es hier die Amerikaner sind, die in Scharen einfallen.

Die Strände sind schlichtweg ein Traum: Unübertrieben seht ihr dort kilometerlange weiße Sandstrände am türkisfarbenen karibischen Meer.

Playa del Carmen Beach

Die Einkaufsmeile – die Parallelstraße vom Strand – ist ein einziger Spießroutenlauf zwischen Souvenirläden und fliegenden Händlern. Alle 2 Meter wird man auf die unterschiedlichsten Dinge angesprochen. Es gibt mehrere „Malls“, die jegliche Marken führen, die das Shopping-Herz begehrt. Tatsächlich finden sich dort alle Marken allen Preisniveaus, die wir auch aus Europa kennen. Möchte man also Strand, Party und Shopping verbinden, so seid ihr dort am richtigen Ort. Jedoch ist es definitiv nicht günstiger als zu Hause. Ich würde fast sagen, das Gegenteil ist der Fall.

Streets of Playa del Carmen

Ja und Party;… Gelegenheit dazu gibt es reichlich, selbst in der sogenannten „Nebensaison“. Tagsüber seht ihr überall die „Schnapsleichen“ vom Vortag am Strand und den Beachclubs liegen, die ihren Rausch ausschlafen und sich von einer durchzechten Nacht erholen.

Am letzten Tag kreuzt dann noch ein Nasenbär unseren Weg, Tobi findet einen echten „Bayrischen Fleischkäse“ und ich gönne mir ein echtes „italienisches Eis“… Yammie 🙂

 

Streets of Playa del Carmen 2

Zur Abwechslung unseres Reise-Alltags mal ganz nett – auf die Dauer: Nein Danke!

Postkartenmotive und Kultur in  
Tulum 

Nach wenigen Tagen zieht es uns schon wieder weiter und wir haben genug von Massentourismus und dem nie müde werdenden Party-Volk.

Wir beschließen also unsere nächste Station, Tulum, anzusteuern und kaufen ein Ticket von Playa del Carmen nach Tulum für 62 MXN pro Person. Vorsicht: Es gibt zwei ADO-Busstationen in Playa del Carmen! Die Fahrt dauert nur eine gute Stunde und geht schnell vorüber.

 Der Ort Tulum

In Tulum kommen wir in der Hauptstraße an und nehmen uns ein Taxi für 50 MXN zu unserem über Booking.com gebuchten Hotel „Mango Tulum„. Es liegt in einer Seitenstraße, hat einen Pool und saubere Zimmer. Früchte, Kaffee und Tee sind for free und in den zwei Restaurants um die Ecke – ein Mexikaner und ein Italiener – bekommt man 10 % Rabatt, wenn man im „Mango Tulum“ nächtigt.

Wir haben uns bei all den Schwärmereien vorab etwas anderes erwartet. Die Hauptstraße ist einfach zu breit, langgezogen und stark befahren, als dass man hier schön gemütlich schlendern könnte. Der Ort teilt sich außerdem in die Stadt (Tulum Pueblo) und den Strand (Tulum Playa / Zona Hoteleria), was es schwierig macht beides zu vereinen. Zumindest ohne Auto oder fahrbaren Untersatz. Die Unterkünfte in der Stadt sind definitiv viel billiger in der Stadt, was nach voll ziehbar ist, sobald man auch diesen Traumstrand mal gesehen hat. In der Stadt hat man natürlich alle anderen Annehmlichkeiten wie Supermarkt, ATM, Kneipen, Post etc. direkt vor der Haustür. Von der Stadt zum Strand sind es ca. 5 km. Der Ort besitzt einfach wenig Attraktivität, aber die Aktivitäten im Umland machen das wieder wett.

Sehr zu empfehlen ist die „Mojito-Tulum Mojito BarBar Batey“ in einer Seitenstraße, zu der es uns mehrmals gezogen hat. Der beste Mojito, den wir je getrunken haben, gepaart mit täglicher Live-Musik in entspannter Atmosphäre! Der Zucker für die Getränke wird dort übrigens frisch aus Zuckerrohr hergestellt! Da der Besitzer Italien
er ist, gibt es den ganzen Tag über leckere Kleinigkeiten zu essen, yammie 🙂

 

 Die Mayafestung von Tulum 

Tulum Maya

Wir leihen uns für 120 MXN 2 Räder für 6 Stunden und fahren zu den nahe gelegenen Maya-Ruinen, die hier direkt am Strand liegen und sie deshalb sehr besonders macht. Sie ist nämlich die Einzige, die direkt am Meer liegt.

Es empfiehlt sich sogar, mit dem Rad dorthin zu fahren, da man dann direkt bis vor den Eingang fahren kann, anstelle vom Platz der Bus-Ankunft bis zum eigentlichen Eingang noch mindestens 1 km zu laufen. Alle halbe Stunde pendelt auch ein Shuttle zwischen Parkplatz und Eingang hin und her. Der Eintritt ist mit 65 MXN pro Person vergleichsweise günstig.

Tulum heißt in der Maya-Sprache übrigens „Festung der Morgenröte“, was sehr vielversprechend klingt.

In der Anlage angekommen führt nur ein Weg zu den am Karibischen Meer gelegenen Ruinen, welche in der Kombination mit dem Wasser ein tolles Panorama bieten. Auf dem Gelände wimmelt es nur so von riesigen Echsen, und auch Nasenbären laufen uns mehrmals über den Weg.

Die Anlage an sich ist man relativ schnell abgelaufen, allerdings hindert uns die Hitze und brennende Sonne daran, den Rundgang zügig zu machen 😉 Schatten findet man auf dem Gelände nur sehr wenig, was es sehr anstrengend macht. Daher solltet ihr auch hier idealerweise am frühen Morgen sein, um die gnadenlose Hitze zu vermeiden.

Tulum Maya 2

Das Interessante an den Ruinen ist, dass diese lange nach der klassischen Zeit der Maya-Kultur erbaut wurden. Außerdem gibt es viele Wandmalereien, die zu Spekulationen, Interpretationen und Phantasien anregen.

Mittelpunkt der Anlage ist der Mayatempel „El Castillo„, der mit seiner Rückseite zum karibischen Meer steht. Die Lage des Tempels ist kein Zufall, denn die Erbauung direkt an der Steilküste erlaubte eine frühzeitige Sicht auf eventuelle Eindringlinge. Somit diente es als natürliche Verteidigungsanlage.

Auf einem Hügel nahe dem Meer steht der „Templo del Dios del Viento„, der Tempel des Windes. Auch seine Bauweise ist nicht unbedingt auf die Maya-Architektur zurück zu führen, da der Raum auf einem halbrunden Fundament erbaut ist. Die Runde Bauweise ist für die Maya sehr ungewöhnlich.

Alles in Allem auf jeden Fall ein lohnender und preiswerter Ausflug, der in Erinnerung bleibt und aufgrund seiner Lage einen Kontrast zu den bisher im Inland gesehenen Maya-Tempeln bietet.

 Die „Gran Cenote“ 
Tulum Gran Cenote

Bildquelle: Unsere Bloggerfreunde Jasmin&Jochen von https://dzeidzeisweltreise.wordpress.com

Uns wird von einer Australierin noch eine „Cenote“ empfohlen, die wir allerdings aus Zeitgründen – und Trägheit – nicht besuchen. Nachdem wir viele tolle Bilder von anderen Reisenden gesehen haben, möchten wir euch diese trotzdem auf jeden Fall ans Herz legen.

Die „Gran Cenote“ befindet sich etwa 8 Kilometer im Nordwesten Tulums – zwischen Tulum und Coba – und ist entweder mit dem Fahrrad, einem Taxi oder auch den Collectivos erreichbar. Als „Cenote“ werden dolinenartige, mit Süßwasser gefüllte Kalksteinlöcher bezeichnet. Diese sind meist durch Höhleneinstürze durch vorangegangene Wasserunterspülungen entstanden und bieten Urlaubern schöne Abkühlung in wunderbaren Pools zum Baden und Tauchen. Wir lassen uns von anderen Reisenden erzählen, dass das Wasser glasklar ist und diese „Cenote“ einer der größten Touristenattraktionen ist. Allerdings hat das auch den Nachteil, dass diese schnell überfüllt ist, wenn man nicht früh genug vor Ort ist. Wenn man gegen 9 Uhr dort ist, hat man noch die Chance ohne etliche andere Urlauber diesen Ort zu genießen.

Ihr schwimmt neben Fischen und Schildkröten und unter den beeindruckenden Tropfsteingebilden seht ihr viele Fledermäuse. Alles ist auf den Besuch der Urlauber abgerichtet, so dass man sogar Umkleidekabinen und Schließfächer dort vorfindet.

Da wir wie gesagt nicht selbst dort waren, sind Jasmin und Jochen von „dzei&dzei’sweltreise“ so nett uns ihre Bilder zur Verfügung zu stellen. Zu ihrem Weltreise-Blog geht es hier!

In Tulums Umland befinden sich einige dieser „Cenoten“. In ganz Quintana Roo sind sogar über 1000 dieser Natur-Kunstwerke bekannt.

Wir müssen auf jeden Fall – nicht nur deshalb –  nochmal nach Mexiko kommen, um uns diese Laune der Natur anzusehen 🙂

Der Strand von Tulum

Tulum Beach

Nach unserem Besuch in den Ruinen fahren wir mit unseren Rädern zum Strand, um uns ein wenig auszuruhen und etwas Kühles zu trinken. Der erste öffentliche Strand auf der linken Seite bietet eine schöne Bar, direkt am weißen Strand, mit einer tollen Aussicht von den angebrachten Schaukeln.

Spätestens jetzt wird klar, warum die Unterkünfte hier am Strand so teuer sind. Wie überall in Mexiko lädt die Farbe des Meeres auch hier zum Träumen ein. Ein feiner, weißer Strand, soweit das Auge reich. Er fällt flach zum Meer ab und bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Entspannen, dem Spiel mit den überschaubaren Wellen, oder einfach nur – dank der vielen Hängematten – zur Erholung. An dieser Stelle ist auch Schnorcheln und Tauchen bei den Touristen sehr beliebt, was am vorgelagerten Riff liegt, welches die Brandung abschwächt und somit ideale Bedingungen bietet.

In der jüngster Vergangenheit wurde der Strand von Tulum übrigens mal zum „schönsten Strand der Welt“ gekürt.

Nach einigen Tagen treibt es uns wieder weiter gen Süden und wir buchen über die ADO-App den Bus von Tulum nach Bacalar für 225 MXN  (2 Personen) für die ca. 3 stündige Fahrt.

Die Lagune von  
Bacalar 

Bacalar

Bacalar ist ein gemütliches, verträumtes und ursprüngliches Örtchen ca. 40 km nördlich der Hauptstadt Chetumal. Das besondere – und der Grund, warum wir diesen Ort überhaupt ansteuern – ist die „Lagune der 7 Farben“ von Bacalar.

Bacalar Lagune

Ansonsten gibt es hier nicht viel zu sehen, außer die kleine und überschaubare „Festung San Felipe„, direkt neben unserem Hostel und dem Stadtpark gelegen.

Bacalar 2

Uns wird außerdem noch die „Cenote Azul“ von unserem Hostel empfohlen. Den Weg könnt ihr euch definitiv sparen! In der Hoffnung auf eine ähnlich spektakuläre Cenote wie in Tulum und aufgrund des viel versprechenden Namens machen positiv gelaunt auf den Weg.

Der Weg zur Cenote Azul  

Da uns von unserem Hostel gesagt wurde, dass ein Taxi vom Marktplatz bis zur Cenote maximal 20 MXN kosten darf, schlagen wir das Angebot der dortigen Taxifahrer für 40 MXN aus. Wir sind guter Dinge, dass uns auf dem Weg noch andere begegnen werden, die nicht von vorne herein den Touristen-Preis ansetzen.  Weit gefehlt. Wir laufen, und laufen… und laufen. Und mit uns der Schweiß. Die Sonne brennt auf uns herunter und wir haben schon nach kurzer Zeit kein Wasser mehr in unseren Flaschen. Bei jedem heranfahrenden Auto hoffen wir, dass es ein Taxi ist. Aber es kommt einfach keines! Auch die Hoffnung, dass uns jemand aus Mitleid mitnimmt, wird zunächst nicht erfüllt.

Zwischendurch erkundigen wir uns bei einem Einheimischen, wie weit es denn noch ungefähr ist. „tres kilometros„, sagt er und zeigt mit fuchtelnden Armen in unsere Laufrichtung. OMG!! Wir dachten es wären insgesamt „nur“ 3 Kilometer, und dass wir mindestens schon 2 hinter uns haben. Aber die Hitze scheint unsere Sinne zu beeinträchtigen. Tobi bekommt zu allem Übel auch noch Hunger. Doch damit haben wir mehr Glück, als mit einem Taxi. Nach kurzer Zeit erspähen wir einen Straßenstand, aus dem Burger verkauft werden. Da kann er natürlich nicht nein sagen 😉 Also, ein kurzer Moment Erholung im Schatten. Wenn es auch dort nicht wirklich kühler ist. Aber sitzen hilft auch schon ein wenig. Kaum sitzen wir, fährt ein Taxi an uns vorbei und wir winken wie verrückt. Er hält tatsächlich an und wir fragen nach dem Preis. Auch er sagt wieder 40 MXN, obwohl wir schon mindestens die Hälfte der Strecke gelaufen sind. Wir winken ab und bedanken uns. Echt unfassbar, dass man als Tourist immer abgezockt werden muss! Die Dame am Straßenstand lacht auch und sag „That’s ridiculous, it’s 10 MXN maximum until the Cenote! That was the tourist price!“.

Nachdem der Burger verspeist ist, machen wir uns wieder auf den Weg. Etwas gestärkt, aber dennoch total fertig laufen wir langsam und patsch-nass geschwitzt weiter. Irgendwann sehen wir einen jungen Mexikaner in sein kleines Auto steigen und wittern unsere Chance. Wir fragen ihn, wie weit es denn noch zur Cenote Azul ist und wieder bekommen wir offensichtlich die Standardantwort „3 km“ zu hören. Er sieht unsere entgeisterten und fertigen Gesichter, steigt aber trotzdem in sein Auto ein und fährt los. Kurz darauf dreht er jedoch um, und kommt in unsere Richtung gefahren. Meine Stimmung steigt schlagartig und er hält tatsächlich neben uns an, um uns dort hin zu fahren. Dann wird auch klar, warum er erst gezögert hat, uns mit zu nehmen. Er dachte wir wären Amerikaner!! Die Erleichterung und die Bestätigung für sein Umsinnen steht ihm im Gesicht geschrieben, als wir ihm sagen, dass wir aus Deutschland kommen. Wir geben ihm 20 MXN, um uns dankbar zu zeigen.

Nach gefühlten Stunden kommen wir dann endlich an und freuen uns auf eine tolle Cenote.  Tja, unsere Erwartungen werden jäh enttäuscht und wir verstehen die Welt nicht mehr. Der Eintritt kostet 10 MXN pro Person und wir stehen vor einem See-ähnlichen Tümpel. Keine Spur von glasklarem Wasser mit Schildkröten und Fledermäusen. Wir entschließen uns nach 15 Minuten wieder zu gehen, vor allem auch deshalb, da es anfängt zu regnen. Ein voller Reinfall also, aber das gehört ja auch dazu.

Bacalar Cenote

Eine inspirierende Familie 

Nach dem wie immer kurzen Schauer mache ich mich auf den Weg zu einem Steg, der an der Lagune liegt. Der Eintritt beträgt ebenfalls 10 MXN pro Person. Ich lege mich auf den Steg und genieße die Sonne und die Aussicht über die farbenfrohe Lagune.

Dort lerne ich nach kurzer Zeit eine Familie kennen, die eine sehr spannende Geschichte zu erzählen hat. Chris und Steffi kommen aus Nord-Deutschland und sind mit ihren 3 Kindern Tom, Ella und Henri für 6 Monate unterwegs. Klein Henri ist gerade mal ein paar Monate alt. Sie haben sich einen alten LKW aus Österreich auf Ebay ersteigert, ihn reisetauglich umgebaut und dann nach Panama verschifft. Nach nur 2,5 Wochen kam dieser bereits dort an und somit ging die Reise im Februar 2016 los.

Truck

Von Panama führte der Weg über Costa Rica, nach Nicaragua, Guatemala und Mexiko. Im Juli geht es dann von Panama aus wieder zurück „nach Hause“.  Beide sind Ärzte und haben ihre Jobs gekündigt. Ihren Besitz haben sie verkauft und den Rest in einem Container bis zur Rückkehr eingelagert. Wenn sie im Sommer 2016 wieder nach Deutschland kommen, werden sie sich einfach einen neuen Job suchen, so die beiden erfahrenen Weltenbummler. Die Geschichte fasziniert mich und ich erfahre, dass sie das nicht zum ersten Mal machen. Kurz nach der Geburt von Tom waren sie damals in Australien, Neuseeland und Hawaii unterwegs. Nach der Geburt von Ella waren sie in Brasilien und umliegenden Ländern unterwegs. Sie nutzen sozusagen die Gunst der Stunde und erleben in der Zeit des „Mutterschutzes“ ihre großen Abenteuer. Bevor die Kinder schulpflichtig sind und die Umstände somit noch unkomplizierter, möchten sie gemeinsam so viel erleben wie möglich. Die Kinder sind unglaublich offen und aufgeschlossen, was definitiv — zumindest teilweise – auf die Reisetätigkeiten und Auslandserfahrungen zurück zu führen ist. Für die Familie, die verständlicherweise gerade kurz nach einer Geburt gerne Anteil nehmen würden, schreiben sie einen privaten Blog. Der Plan ist, diesen irgendwann als ein „Buch“ zu drucken und den Kindern zu gegebener Zeit zu schenken. Ich kann mir kein schöneres Geschenk vorstellen, vor allem, da sie aufgrund ihrer jungen Jahre später wohl kaum mehr genaue Erinnerungen daran haben werden.

Zugegeben, dieses Modell ist natürlich nicht für jedermann in jedem Beruf möglich, aber als Arzt hat man momentan gute Karten überall problemlos und schnell wieder einen Job zu bekommen. Und trotzdem sagen sie: „Man muss es einfach machen. Nicht so viel darüber nachdenken, sich selbst und das Leben nicht so ernst nehmen und es in vollen Zügen genießen. Das schweißt eine Familie in unvorstellbarem Ausmaß zusammen.“

„Der mit dem Reif tanzt“ 

Am gleichen Abend haben wir noch eine Verabredung in einer Galerie, die wir am Tag zuvor ausfindig gemacht haben. Durch Zufall erfahren wir, dass am Folgetag eine „Hula Hoop“-Lesson angeboten wird. So kommt auch Tobi hier auf seine Kosten und nutzt die Gelegenheit zu einem weiteren Interview in Sachen „der Reifen, der die Welt zum Hüftschwung verleitet“. Mehr zu diesem Thema findet ihr hier!

Letzte Station: Die Hauptstadt 
Chetumal 

Chetumal

Das Mexiko-Finale verbringen wir in Chetumal, der Hauptstadt von Yucatan, wo wir uns zum Abschluss ein schönes Hotel gönnen. Mein Highlight ist der Rooftop-Pool, an dem ich fast 2 volle Tage verbringe. Vor allem, nachdem mir klar wird, dass das Meer hier zwar toll aussieht, es in näherer Umgebung aber keinen Strand gibt, an dem man dieses zum Baden nutzen könnte.

Chetumal Pool

Zugegeben, wir machen in Chetumal nicht viel. Am ersten Abend findet die Jahresfeier der Stadt an der Promenade statt. Es gibt etliche mobile Essenssttände, die prinzipiell natürlich alle mal wieder das gleiche verkaufen. Bis auf wenige Ausnahmen werden dort vor allem frittierte Speisen zum Kauf angeboten. Frische Kartoffel-Chips, frittierte Würste und Bananen. Es fährt eine Art „Party-Bus“ mit lauter Musik und bunter Beleuchtung hin und her. Große, fahrende Spielzeugautos bieten den Kindern Abwechslung. Das Lustige: Die Autos werden per Fernsteuerung von den Eltern gesteuert. Ein sehr amüsantes Geschehen.

Auf einer Bühne singt ein älterer Herr zunächst alte mexikanische Lieder, bei denen der ein oder andere vor Rührung und Nostalgie Tränen vergießt. Dann wechselt die Besetzung und viele Jugendliche betreten die Bühne. Freudig erwarten wir die ersten Klänge des großen Orchesters. Als sie endlich starten verziehen wir automatisch unsere Gesichter. Nicht nur, weil es so klingt, als hätten sie ihre Instrumente nicht gestimmt, sondern auch, weil alles sehr unkoordiniert wirkt. Die Mikrofone fallen dauernd aus und sie tuen uns ein wenig leid.

 

Unsere letzten Tage in Mexiko gehen schnell vorüber und ehe wir es uns versehen, befinden wir uns am kleinsten Flughafen, den ich je gesehen habe! Naja, wenn ich drüber nachdenke, dann stimmt das nicht. Von Mannheim bin ich mal beruflich nach Berlin geflogen. Und dieser Airport war definitiv noch kleiner 😉

Am Flughafen ist noch keine Rede von „Ausreise-Nachweis“ oder „Departure Tax“, weil wir ja zunächst nach Mexiko City fliegen, wo wir einen 12-stündigen (!!!) Aufenthalt haben.
Dort sieht die Sache schon anders aus. Beim Einchecken für den Flug nach San José werden wir direkt nach einem weiteren Flugticket gefragt. Wir haben zum Glück bereits einen Bus nach Panama gebucht, der als Nachweis ausreicht.
Auf Nachfrage bei unserer Fluggesellschaft „Interjet“ wird uns gesagt, dass die Airport / Departure / Visa Tax bereits im Ticketpreis enthalten ist. Das ist jedoch von Airline zu Airline unterschiedlich. Unbedingt braucht man den Visa-Abschnitt, den man bei der Einreise bekommen hat, denn der bestätigt, dass man die Gebühr bereist bezahlt hat. Wenn man z.B. über Land einreist vergessen viele die Tax zu zahlen, was sie dann spätestens bei der Ausreise wieder einholt.

Unser 
Fazit 

Wer auf der Suche nach echtem Karibik-Feeling, Traumstränden mit weißem feinen Sand wie Mehl, glasklarem türkisenen Wasser, unzähligen Palmen, gutem Essen und Tanz-anregender Musik ist, für den ist Mexiko genau das Richtige!

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass viele Orte einem Postkartenmotiv gleich kommt.

In den alten Maya und Azteken Ruinen findet ihr Kultur pur und somit ist auch für diejenigen Kultur-Begeisterten gesorgt und genügend Programm-Punkte auf der Agenda. Von den Maya Stätten (Chichen Itza, Tulum) haben wir uns ein wenig mehr versprochen, sie sind aber ohne Frage schön anzusehen. Wenn wir das nächste Mal nach Mexiko reisen, dann werden wir uns definitiv Palenque im Bundesstaat Chiapas anschauen, da die Ruinen dort weniger touristisch, ein wenig abgelegen und begehbar sein sollen.

Wir haben atemberaubend schöne Landschaften gesehen, die allerdings – ganz zu Tobis Leidwesen – alle sehr flach sind.

Wir können guten Gewissens sagen, dass hier vermutlich jeder auf seine Kosten kommen kann und die Auswahl an Aktivitäten vielseitig ist.

Wer sich von den – immer wieder mal berichteten – angsteinflößenden Berichten über Mexiko abschrecken lässt, dem sei gesagt, dass alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird! Die allseits ausgesprochenen Warnungen bezüglich der Sicherheit waren – zumindest in unserem Reisegebiet – unbegründet. Es gab keine einzige Situation, in der wir uns unsicher gefühlt hätten oder irgendeine Gefahr gelauert hätte. Prinzipiell reist man in (abgesehen von der Region um Mexico City) Mexiko genau so sicher wie in Europa, wenn man sich an die Grundregeln des Reisens hält und den gesunden Menschenverstand einschaltet. Dazu gehört z.B. keine offensichtlichen Wertsachen an und bei sich zu tragen (Schmuck, Kamera um den Hals), nicht per Anhalter zu fahren, leere Strände zu meiden, nachts nicht durch dunkle und verlassene Gassen zu laufen etc. Aber das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Natürlich gibt es Teile von Mexiko, die man aktuell nicht bereisen sollte. Diese findet ihr wie immer auf dem aktuellsten Stand unter dem Auswärtigem Amt.  Yucatan ist hierbei völlig unbedenklich und die Polizei-Präsenz ist allgegenwärtig.

Sehr überrascht waren wir über die gute Infrastruktur und die bestens organisierten Busse. Das System ist sehr fortschrittlich und die Fahrzeuge relativ neu und komfortabel. Mit der „ADO-App“ könnt ihr eine Menge Geld beim Buchen eurer Busreisen sparen!

Abgesehen von dem Ausrutscher bei der Einreise sind uns ausschließlich nette Menschen begegnet, die hilfsbereit, offen und freundlich sind. Natürlich kommt es auch hier immer darauf an, wie man ihnen entgegen tritt 🙂

Leider haben wir nur einen Bruchteil dieses Landes erkunden können und werden auf jeden Fall eines Tages wieder kommen, verbunden mit einem Abstecher nach Belize. Dieses Mal dann wirklich!! 😉

Also, nichts wie auf nach Mexiko!!

Er.Lebe.

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#REISEN. Er.Lebe Isla Mujeres in Mexiko

 

Mexikos Insel 
ISLA MUJERES
Ein Tagestrip ins Paradies 

Isla Mujeres

Von Cancun zur Isla Mujeres 

Mit der Fähre fahren wir von Puerto Juarez für 146 MXN (7 €) pro Person auf die vorgelagerte Insel. Der Fährbetrieb ist täglich geöffnet und fährt den ganzen Tag alle halbe Stunde und von 18-24 Uhr stündlich hin und her. Die Fahrt dauert gerade mal 30 Minuten und wird auf der Hinfahrt charmanterweise auf dem Oberdeck von einem Musiker mit Gitarre begleitet, der uns die Überfahrt mit mexikanischen Klängen untermalt. So habe ich es mir vorgestellt 😉

Ferry Isla Mujeres

Türkisenes Wasser so weit das Auge reicht, farblich so intensiv, dass wir mehrmals unsere Brillen auf die Nase rutschen lassen, um zu sehen, ob das Wasser wirklich sooo eine tolle Farbe hat…

Unser Fortbewegungsmittel 

Auf der anderen Seite angekommen, nehmen wir den Ratschlag unserer Vermieter in Cancun ernst und laufen an allen anpreisenden Golf-Cart Anbietern am Hafen vorbei, um uns mehrere Straßen weiter hinten in einer kleinen Gasse für zwei Stunden einen Golfwagen zu mieten und damit die Insel zu erkunden. Da hier kaum Autos fahren, sind die lustigen Gefährte eben der übliche Weg und DAS Verkehrsmittel, um sich hier fort zu bewegen. Für 400 MXN (19 €) haben wir 2 Stunden Spaß dabei mit max. 15 km/h die Insel einmal problemlos zu umrunden. Direkt am Hafen hätte uns dies mindestens 600 MXN (30 €) gekostet.

Golf Car Isla Mujeres

Unsere Tour ueber die Insel

Auf dem Weg sehen wir um uns herum sehr viel Wasser, einige Bauruinen, die wohl mal Traumhotels werden sollten, Einheimische, Touristengruppen, Geckos jeglicher Größe und Art und abwechslungsreich bunte Häuser. Das fühlt sich jetzt schon relativ mexikanisch an, ja.

Cruising Isla Mujeres

 Traumstrand Playa Norte 

Nach unserem Ausflug beschließen wir, den unglaublich schönen Strand „Playa Norte“ zu besuchen, um uns dort ein wenig nieder zu lassen. Weißer Sand, Palmen und endlos türkisnes Wasser… Einfach traumhaft und ich kann mein Glück kaum fassen. Zugegeben, das Wasser stellt aufgrund der warmen Temperaturen kaum mehr eine Abkühlung dar, aber das ist zweitrangig. Das Wasser ist so klar und der Boden außer ein paar Krebsen komplett sandig. Es ist zu schön, um wahr zu sein…  Und so verbringe ich eine gefühlte Ewigkeit damit, mich im Wasser treiben zu lassen. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht 😀

Playa Norte Isla Mujeres

 

Fenix Isla Mujeres

Später treibt uns der Hunger in ein am Strand gelegenes, sehr „chilliges“ Restaurant. Das „Fénix“ ist eine Mischungaus Bar und Restaurant, mit Tischen und fast bettartigen Liegen. Relativ günstig essen wir dort ein Steak (das wir schon ewig nicht mehr gegessen haben) und genießen den schönen Tag in vollen Zügen. Bei einem Drink lassen wir ihn ausklingen, bevor wir die traumhafte Umgebung leider wieder verlassen „müssen“.

 

Als Anhalter unterwegs… 

Träge vom Essen und zu faul, um zu laufen, streckt Tobi hinter mir – so dass ich es nicht sehen kann – seinen Daumen Richtung Straße. Prompt stoppt ein Golfwagen neben mir. Erstaunt drehe ich mich zu Tobi um und sehe nur ein breites Grinsen. Na dann, rauf auf die „Rückbank“ des Wagens und auf zum Hafen. Unser Gönner ist ein amerikanisches Ehepaar um die Fünfzig aus Florida, das gerade nach Mexiko gesegelt ist. Sie fahren uns netterweise zur Fähre, obwohl sie anscheinend verabredet sind. Denn ein paar Meter weiter kommen ihnen die entgegen, mit denen sie sich gerade treffen wollten, allerdings in der anderen Fahrtrichtung…
Sie heben fragend die Schultern und unser Fahrer antwortet nur lässig: „We just picked up some hitchhikers… we’ll be right there!“. Gelächter auf allen Seiten. Eine urkomische Situation in entspannter Atmosphäre. Wir setzen unsere Fahrt fort und stellen fest, dass unserem Fahrer ständig winkend gegrüßt wird. Wir sind erstaunt und sagen: „Wow, ihr kennt hier ja schon viele! Seid wohl schon länger da?!“  Der Amerikaner antwortet überzeugend: „Oh ja!!… 3 Tage.“ Und fügt lächelnd hinzu: „It’s a small island😉“ Auf der kurzen Strecke erfahren wir, dass seine Großeltern aus Deutschland kommen und er kramt alle deutschen Wörter aus, die ihm so einfallen. Darunter natürlich: „Ain Beer bütte! Proust! Auf Widderseen! Dankeyscheen! Oktoberfäst!“… Die Klassiker also 😉

Überhaupt stellen wir auf unserer Reise immer wieder fest, wie viele Menschen deutsche Wurzeln haben oder auch gebürtig aus Deutschland stammen. Es ist wirklich erstaunlich!

Das Ende eines wundervollen Tages 

Zum Sonnenuntergang befinden wir uns auf der Fähre zurück nach Puerto Juarez und erleben tolle Farbspiele am Himmel, die den Horizont in schimmerndes Gold und Rot tunken. Den Fahrtwind im Gesicht lassen wir den wundervollen Tag ausklingen und folgen mit unseren Augen den Vögeln, die wie Schatten vor der untergehenden Sonne ihre letzten Runden drehen.

Sunset Isla Mujeres

 

Zurück in unserer Unterkunft nehmen wir erneut gerne den Tipp unserer Gastgeber und einer netten Kollegin an, ein paar Tage auf der „Isla Holbox“ auszuspannen. Alle Einzelheiten dazu lest ihr hier!

 

Unser
Fazit 

Wir können den Ausflug auf die Isla Mujeres nur wärmstens empfehlen! Wenn wir gewusst hätten, wie schön es dort tatsächlich ist, wären wir mit Sicherheit auch über Nacht dort geblieben. Generell sind die Preise für mexikanisches Niveau etwas höher, allerdings kann man auch günstigere Hostels finde. Auf Booking.com wird man schnell fündig… haben wir danach festgestellt 😉

Die Überfahrt geht schnell und ist mit 7 € doch sehr günstig. Das mexikanische Flair ist dank der bunten Gassen, dem regen Treiben und mexikanischen Klängen auf jeden Fall gegeben.

Am Traumstrand Playa Norte kann man sehr gut relaxen – Entspannung pur! Rund um die Insel befinden sich noch weitere Strände, an denen man weitestgehend alleine ist.  Jedoch ist es dort relativ windig und wellig.

Wir haben den herrlichen Tag in sehr guter Erinnerung behalten und würden es jederzeit wieder machen!

Er.Lebe.
ABENTEUER 
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ZU UNSEREN ABENTEUERN

#REISEN. Er.Lebe Laos in 10 Tagen

Er.Lebe
unsere Reise durch 
LAOS 

 

Laos liegt in Asien und grenzt an Vietnam, Kambodscha, Thailand, Myanmar und China und liegt somit nicht an der Küste. Vergleicht man Laos mit Deutschland, so nimmt es ungefähr zwei Drittel der Fläche ein. Etwa 85% des Landes ist bergiges Terrain und weniger als 4% Ackerland.

Bei unseren Fahrten im Minivan lernen wir die „Annamiten“ intensiv kennen, die raue Bergkette, die sich parallel zum Mekong-Lauf entlang zieht und am höchsten Punkt bis zu 2500 m hoch ist.

In Laos ist der Tourismus immer noch weniger fortgeschritten als beispielsweise in Thailand oder Vietnam. Dadurch ist es für viele Individualreisende sehr attraktiv, die Südostasien noch in seiner Ursprünglichkeit und authentisch erleben wollen.

Blindgaenger und Minen 

Seit dem Vietnam Krieg vor mehr als 40 Jahren gilt Laos als das meist zerbombte Land weltweit! Sozusagen ein Kollateralschaden des Vietnamkrieges. Uns hat es mehr als erstaunt, dass wir noch nie zuvor von diesem Ausmaß gehört haben.

Ein Großteil des Landes ist seit dem Vietnam Krieg mit Blindgängern und Minen verseucht. Es sollen noch mehr als 80 Millionen Bomben auf den Reisfeldern und in den herrlichen Landschaften von Laos liegen!

Die Blindgänger sind meist Teil einer sogenannten „Clusterbombe“ gewesen, die ein amerikanisches Flugzeug über dem Land abgeworfen hat. Diese öffnen nach dem Abwurf ihre Hülle und raus fallen ca. 500-700 kleine Bomben. Diese werden heute von den Laoten verharmlosend „Bombies“ genannt. Von diesen regnete es während des Krieges 270 Millionen (!!!) Stück auf Laos nieder. Organisationen, die die Blindgänger entschärfen, schätzen, dass bis zu 30 % nicht explodiert sind.

Vor allem betroffen ist die Region um Phonsavan, wo der Krieg für jedermann heute noch spürbar ist und immer noch „tickende Zeitbomben“ als Gefahr in den Landschaften und Wäldern schlummern.

Statistisch gesehen ist das Risiko für den durchschnittlichen Tourist niedrig, so lange er sich auf ausgeschriebenen Wegen und nicht abseits der ausgebauten Pfade bewegt. Vom Erkunden der Wildnis und den Wäldern auf eigene Faust ist dringend abzuraten!

Als Faustregel gilt: Immer auf den markierten Wegen bleiben und niemals einen Gegenstand am Boden berühren, der ein Blindgänger sein könnte!

Ganz egal wie alt und harmlos der Blindgänger auch aussieht; noch heute werden regelmäßig Menschen verletzt oder getötet, oftmals spielende Kinder. Rund 50.000 Menschen sollen bereits von Blindgängern verletzt oder getötet worden sein.

Schon seit einiger Zeit sind sogar viele Europäer und Organisationen im Land, um beim Bombenabbau zu helfen und Unterstützung zu leisten.

Das Paradoxe an dieser geschichtlichen Tragödie ist, dass Laos eigentlich nichts mit dem Vietnam Krieg zu tun hatte und neutral war. Kommunisten wie Kapitalisten hatten in Genf einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Dann kam es anders, denn die Nordvietnamesen sahen in Laos den einzigen Weg, die Truppen im Süden mit Waffen zu versorgen. So entstand der „Ho-Chi-Minh-Pfad„. Leider entdeckten die Amerikaner schnell, wie wichtig dieser Weg für die Kommunisten war und schickten unzählige Bomber.

Die Laoten selbst haben sich längst an die vielen Kriegs-Überbleibsel gewöhnt. Sperrgebiete, Blindgänger, Krater und Krüppel gehören zu ihrem Alltag dazu.

Sie haben über die Jahrzehnte sogar gelernt sich den Krieg zunutze zu machen. Was viele Menschen tötete, schützt nun ihr Vieh; die „Clusterbomben“. Deren Hüllen eigenen sich hervorragend als Fundamente von Häusern und Ställen, da sie stabil sind und nicht morsch werden. Sie werden ebenso auch gerne als Deko in Hotels, Reisebüros und Restaurants benutzt.

Noch verbreiteter sind die sogenannten „Metallhunter“ (Metalljäger). Nach dem Krieg schlachteten sie Panzer aus, sammelten Flugzeugteile ein und gruben in den Bombenkratern nach Metallsplittern. Noch heute sind überall Souvenirs (Besteck, Schmuck, etc.) zu kaufen, die aus eingeschmolzenen Helmen und Gamellen hergestellt wurden.

Heutzutage sind die Panzer und Flugzeuge längst eingeschmolzen und die großen Krater ausgeschlachtet. Den Metalljägern geht die Beute aus und vielen geht es finanziell sehr schlecht. Der Kriegshumor verleitet die Bewohner sogar zu solchen Aussagen wie: „Es wird allmählich Zeit, dass die Amerikaner wieder kommen.“ So richtig ernst gemeint ist das allerdings ein Glück nicht  😉

Raubbau an der Natur 

Traurig ist, dass die Bäume dieser schönen Wälder in unglaublichen Mengen gerodet werden, da Holz viel Geld bringt. Holzfäller haben in erster Linie ihren Profit im Blick und da erstaunt es nur wenig, dass die Laoten ihr höchstes Gut gerade meistbietend verkaufen, vor allem an China. Obwohl der offizielle Holzexport streng kontrolliert wird, ist unklar, wie viel hochwertiges Holz tatsächlich über die Grenzen von Vietnam, Thailand und vor allem eben China geschmuggelt werden.

Der Deal ist bisher: Chinesen dürfen uneingeschränkt Holz ausführen, wenn sie im Gegenzug Straßen bauen. Man fragt sich, warum die Laoten das nicht einfach selbst tun!? Die Chinesen und Vietnamesen kommen ins Land, holzen Wälder nieder und bauen Gestein ab. Dafür bauen sie Straßen und bringen Geld ins Land.

Die natürlichen Ressourcen werden augenscheinlich ohne großen Widerstand aufgegeben.

Ob es dieses große Opfer wirklich auf die Dauer wert ist? Man hat das Gefühl, das Land verkauft sich an seine Nachbarn, ohne die Auswirkungen zu realisieren und ohne jeglichen Fernblick für die Zukunft. Das finden wir wirklich sehr traurig.

Opium und andere Drogen 

Schon in unserer ersten Nacht in Laos werden wir mit dem Thema „Drogen“ konfrontiert. Sowohl das Thema Drogen, als auch Alkohol sind auf einer Laos-Reise sehr präsent. Alleine auf dem kurzen Weg vom Boot zu unserer Unterkunft in Pakbeng werden wir mehrmals angesprochen, ob wir Marihuana kaufen wollen. Natürlich lehnen wir ab. Und werden auch nicht weiter belästigt.

Opium wird in Laos schon seit dem 18. Jahrhundert angebaut und Laos ist inzwischen hinter Afghanistan und Myanmar der drittgrößte Opiumproduzent der Welt. Das hat mit der Freigabe des Antidrogengesetzes von 1971 zu tun, das für einen immensen Anstieg der regionalen Preise sorgte.

Für viele ältere Menschen, die ihr Leben lang hart auf den Feldern gearbeitet haben, ist es immer noch das beliebteste „natürliche“ Schmerzmittel, dessen Gebrauch größtenteils von ihrem Umfeld toleriert wird. Oder sagen wir so, es wird einfach darüber hinweg geschaut.

Seit 2005 ist der Anbau von Opium („Schlafmohn“) in Laos illegal. Viele Opiumbauern standen infolgedessen vor einem großen Problem. Sie wussten nicht, wie sie sich nun Ihren Lebensunterhalt verdienen sollten, da es für sie eine lebenswichtige Einkommensquelle darstellte. Die Todesstrafe für Rauschgiftbesitz und Drogenhandel wird jedoch selten verhängt und wurde seit 1984 nicht mehr vollstreckt.

Eine neu Plage ist „Yaba“ oder auch „Shabu“ genannt. Bei uns anscheinend eher bekannt als „Meth„. Es wird im „goldenen Dreieck“ von Laos, Thailand und Myanmar in Pillenform hergestellt. Die Herstellung ist relavtiv leicht und kostengering, da es aus Hausmitteln wie Salz, Hustensaft, Lithium und Putzmitteln besteht. Es scheint aktuell eine große Konkurrenz für Designerdrogen wie Ecstasy zu sein und immer häufiger werden ausländische Besucher mit diesem Problem konfrontiert.

Auch das auswärtige Amt warnt aktuell davor, dass „Die Zunahme der Kriminalität eng verbunden mit dem ansteigenden Drogenmissbrauch in Laos“ ist.

Aber auch Alkohol ist weit verbreitet und problemlos erhältlich. Das wohl häufigste Getränk ist das „Beerlao„, welches gerne eisgekühlt genossen wird. Außerdem trinken die Einheimischen gern „Laolao„, den selbstgebrannten Reisschnaps, der nichts für schwache Nerven ist.

Die Stadt 
Luang Prabang

Eine sehr beliebte Stadt für den Tourismus, die zum Unesco Weltkulturerbe zählt. Sie war einst die Hauptstadt des historischen Königreichs Lan Xang.

Vor allem ist Luang Prabang für seine vielen prunkvollen Tempel bekannt, von denen wir bei unsrem Besuch lange nicht alle besichtigt haben.

 

Tempel Luang Prabang

 

Wenn man wie wir mit der 3-tägigen Bootstour von Chiang Mai über den Mekong anreist, macht man folgende Erfahrung:

Die neue Anlegestelle befindet sich inzwischen außerhalb, so dass nochmals ein Taxi ins Zentrum benötigt wird. Der Preis liegt pauschal bei 20.000 LAK (ca. 2,30 €) pro Person.

Der Witz ist allerdings, dass die Locals im Boot sitzen bleiben, und zur immer noch vorhandenen Anlegestelle im Zentrum von Luang Prabang (10 km weiter) gefahren werden. Es ist also mal wieder ein Weg, an das Geld der Touristen zu kommen. Das scheint sich durch Asien durch zu ziehen wie ein roter Faden…


 foreigner and local pricesWir finden es ja schon befremdlich, dass es überall die „foreigner“ und „local“ Preise für die selbe Leistung gibt, die natürlich um ein Vielfaches günstiger für die Einwohner sind. Das müsste man mal in Deutschland machen: Deutsche zahlen einen Betrag und alle ausländischen Gäste das Doppelte. Na da wäre was los!! In Deutschland wäre es tendenziell sogar eh er umgekehrt, wenn man sich die aktuelle Politik zu Gemüte führt… Verkehrte Welt!

Naja, wie auch immer, zurück zum Thema. In und um Luang Prabang gibt es ein paar erwähnenswerte Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören z.B. der alte Königspalast, die vielen Tempelanlagen, Höhlen und Wasserfälle. Aber dazu bei „Luang Prabang erkunden“ mehr.

 

 

Endlich in der Stadt angekommen, merken wir gleich, dass es uns hier gefallen könnte. Ein sehr schönes Städchen, das zum Verweilen einlädt.

Streets of Luang Prabang

 

Unsere Unterkunft 

Das „A Tee Guesthouse“ in Luang Prabang haben wir tatsächlich schon 6 Wochen im Voraus gebucht, da man uns sagte, dass wir definitiv irgendeine Art Ausreise-Nachweis bei Einreise nach Thailand vorweisen müssen. Da wir dies nicht in Form eines Flugtickets machen können, da unsere Ausreise über Land statt findet, sagte man uns, es wäre gut, wenigstens ein Hotel in Laos vorzeigen zu können.

Am Vorabend – als wir gerade in Pakbeng angekommen waren – bekommen wir eine E-Mail von unserem gebuchten Hotel. Der Inhalt ist wie folgt: „sorry,werefull,roomnotavailable“.

Whaaaat?!? Diese Nachricht muss ich erst zweimal lesen. Zum Einen, weil sie ohne Satzzeichen schwer zu lesen ist und zum Anderen, weil ich es nicht glauben kann!! Witzigerweise hatten uns Bart und Risa gefragt, welche Unterkunft wir gebucht haben, und ob dort noch etwas frei wäre. Sie haben es dann auf „Agoda“ gecheckt und für 3 Nächte gebucht. Wir haben zwei Nächte über „Booking.com“ gebucht. Uns ist ziemlich schnell klar, worum es wahrscheinlich geht. Bei „Agoda“ findet die Zahlung direkt bei der Buchung statt und bei Booking.com vor Ort. Ausserdem haben wir ja nur 2 Nächte und nicht 3 gebucht. Da möchte man wohl lieber die bevorzugen, die mehr Geld bringen, als die, die bereits vor 6 Wochen (!!!) gebucht haben. Wir haben natürlich eine Buchungsbestätigung über Booking.com, als auch eine separate Mail von der Unterkunft zur Bestätigung unserer Buchung erhalten. Das scheint wohl vergessen… Wir haben direkt per E-Mail geantwortet und natürlich gesagt, dass dies für uns inakzeptabel ist und wir sehr wohl wissen, dass unsere Bekannten am Abend zuvor erst gebucht haben. Echt eine Frechheit am Tag vorher auf diese Art und Weise Bescheid zu geben und davon auszugehen, dass man auch Internet hat.

Als wir dann ankommen – in dem Fall glücklicherweise vor den beiden anderen – kommt uns ein älterer Herr entgegen, der offensichtlich nur das Wort „Agoda??“ kennt. Wir sagen; „No, Booking.com„. Er wiederholt daraufhin immer wieder „Agoda“??  Und hofft auf ein anderes Ergebnis. Über Booking.com haben wir schon gelesen, dass lediglich die Tochter des Hausherren ein wenig englisch versteht. Mindestens 30 Minuten versucht er uns hinzuhalten und spielt an seinem Handy rum, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass „Agoda??“ endlich auftaucht… Tun sie aber nicht. Nachdem er einen weiteren Versucht wagt, indem er „E-Mail??“ sagt, entscheiden wir uns spontan, uns doof zu stellen und sagen; „E-Mail?? No, E-Mail!!“. Er scheint etwas ratlos zu sein und blättert kopfschüttelnd in seinem Papierchaos. Wir beharren nun etwas bestimmter darauf endlich unseren Zimmerschlüssel zu bekommen. Da Laoten die direkte Konfrontation meiden, bleibt ihm irgendwann nichts anderes mehr übrig. Etwas widerwillig lässt er uns bezahlen und überreicht uns den Zimmerschlüssel.

Wir gehen auf unser Zimmer und warten gespannt, was passiert, wenn die anderen ankommen. zunächst hören wir wieder das „Agoda“?? -Spielchen und dass er versucht zu erklären, dass nun aber „Booking.com“ angereist ist. Nach weiteren 20 Minuten bekommen auch die beiden ein Zimmer, was offensichtlich auch kein Problem mit den Raumkapazitäten darstellt. Auch am nächsten Tag reisen noch weitere Gäste spontan an und bekommen problemlos ein Zimmer. Wir können alle nicht wirklich nachvollziehen wo eigentlich das Problem war, denn Räume gibt es anscheinend genug.

Das fällt wie so viele andere Sachen unter die Kategorie „Dinge, die die Welt nicht versteht!“.

Letzten Endes bleiben wir im Übrigen doch 4 Nächte, da wir das ständige Packen und Auschecken etwas leid sind und uns der Ort ganz gut gefällt. Außerdem müssen wir ein paar Tage mehr in Laos einplanen, um ein kostenloses Visa für Vietnam zu bekommen. Dafür dürfen wir uns allerdings maximal 15 Tage dort aufhalten, weshalb wir plötzlich mehr Zeit für Laos haben als ursprünglich gedacht.

Luang Prabang erkunden 

Sehr zu empfehlen ist es, sich ein Fahrrad zu mieten, um die Gegend in und um Luang Prabang näher zu erkunden. Für einen Tag zahlt man zwischen 15.000 und 20.000 LAK. Auf der Hauptstraße sind die Mieten logischerweise etwas teurer, als in den kleinen Gässchen Richtung Fluss. Also auch da lohnt es sich mal abseits des Weges zu gehen 😉

Testet aber besser mal eure Bremsen vor der Abfahrt, denn bei mir hat es drei Versuche gebraucht, bis ich ein Fahrrad hatte, das als halbwegs fahrtauglich bezeichnet werden kann 😉

Fahrrad durch LP

Auch fussläufig lässt sich sehr viel sehen. Schön ist es, an den zwei Flüssen Spaziergänge zu machen. Diese lassen sich im Übrigen wunderbar damit verbinden, zum Sonnenuntergang den „Mount Phusi“ zu erklimmen, auf dem ganz oben ein Tempel trohnt. Es empfiehlt sich mindestens 1 Stunde vor Sonnenuntergang den Weg anzutreten, da gefühlt alle Touristen die gleiche Idee haben und es eine echte Touristenattraktion zu sein scheint. Kurz vorher dem eigentlichen „Event“ ist der überschaubare Platz dann völlig überfüllt. Das hat mit Romantik oder Genuss dann nur noch wenig zu tun. Es wird übrigens ein Eintrittsgeld von 20.000 LAK pro Person verlangt, um die vielen Stufen bis zu, Tempel zu erklimmen.

Mount Phousi

 

Auf dem Rückweg kann man dann den Weg auf der Rückseite nehmen und sehr viele Tempel und unterschiedliche Buddhas sehen.

Weg runter von Mount Phousi

Oder man hat wie wir Glück auf mehrere Mönche zu treffen, die sehr redselig sind. So haben wir durch Gespräche mit Ihnen erfahren, dass man sich z.B. Auf einem Foto mit ihnen immer niedriger machen muss. Es hat eine symbolische Bedeutung, dass der Mönch immer eine erhabene und höhere Stellung einnimmt als der „Normalbürger“.  Was wir noch so alles erfahren haben könnt ihr unter  #Reiseinfo.Laos nachlesen.

Mönch

Am Abend gibt es nicht sehr viel Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Es gibt den Nightmarket und viele Restaurants. Diese schließen relativ früh und danach gibt es nur noch eine Location, die länger (bis 24 h!) geöffnet hat. Die Bar heißt „Utopia“ und ist vom Stadtzentrum sehr gut zu Fuß zu erreichen. Total „in“ ist es aktuell, nach dem „Utopia“ zum „Night-Bowling“ zu gehen. Dort muss man allerdings hinfahren, da es ein gutes Stück entfernt ist. Wie durch Zufall stehen unzählige Taxis und Tuktuks bei Schließung der Bar bereit  😉

Nightbowling

Da der wichtigste Tempel direkt gegenüber von unserem Hotel ist laufen wir am Abend vor unserer Weiterreise nochmal durch die Anlage. Dort treffen wir erneut auf einen Mönch, der gerne etwas quatschen möchte, bevor er sich wieder dem Lernen widmet. Wir sprechen ihn auf das berühmte Ballspiel der Laoten an, haben allerdings etwas Verständigungsprobleme. Er schickt uns durch einen dunklen Weg vorbei an den Tempeln und wir enden auf einem Privatgrundstück, auf dem viele ältere Herren eine Art Boule spielen. Sie haben sich ihr eigenes Feld mit Flutlicht gebaut und vergnügen sich hier regelmäßig. Auch hier spricht eigentlich keiner englisch. Lediglich „Happy New Year“ wird uns beim Anstoßen des ausgegeben Biers mehrmals gewünscht. Egal, ob es schon der 8. Januar ist 😉 Wir fragen uns die ganze Zeit, was die Herren sich wohl denken, was wir hier machen, wer wir sind und was wir wollen. Aufgrund der Sprachbarriere können wir Ihnen leider nicht unsere „Mission“ erklären, und dass wir auf der Suche nach Sportarten in den jeweiligen Ländern sind.

Wir werden aber sehr freundlich aufgenommen und es kommen immer mehr Männer hinzu. Es wird uns auch mehrmals mit Gesten Essen angeboten, was wir dankend ablehnen, da wir gerade vom Abendessen kommen.

Nach ein paar Videoaufnahmen verabschieden wir uns wieder und würden nur allzu gerne ihre Sprache verstehen, als wir uns von ihrem Grundstück fort bewegen…

Es war ein schönes aber auch gleichzeitig merkwürdiges Erlebnis mit den Einheimischen in Laos.

Boule mit Herren

Von Maerkten und Kuehlketten 

Von unserem Ausflug zum Wasserfall (siehe unten) zurück in Luang Prabang, sind wir alle hungrig und entdecken durch Zufall in einer kleinen, engen Seitenstraße einen unbeschreiblichen „Food Market„. Ein Stand reiht sich neben den anderen und es gibt nichts, das es nicht gibt! Wirklich alles, was das Herz begehrt. Naja, mal abgesehen von Knödeln mit Braten und Soße, Spätzle und gutem Körnerbrot ;-)) Für 15.000 LAK kann man sich einen Teller so voll machen wie man möchte und somit viele Köstlichkeiten probieren. Das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir hier essen. Es ist günstig, lecker und abwechslungsreich. Der einzige Unterschied der vielen unterschiedlichen Stände ist lediglich, dass manche den kompletten Tellerinhalt in eine Pfanne werfen und erhitzen, und andere nicht. Das kann man meist daran erkennen, dass an den Ständen mehr los ist, an denen das Essen warm gemacht wird…

Foodmarket

Falls ihr diese Straße suchen solltet: in der Straße, in der der „Night Market“ ist, befindet sich ein teures und modernes Hotel, dass alle anderen Gebäude überragt. Genau links daneben geht es in eine enge und unscheinbare Gasse. Nach wenigen Metern befindet ihr euch dann schon mittendrin.

Meat

 

Wenn man sich nicht von der Art und Weise der Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel abschrecken lässt, dann ist es wirklich eine gute und günstige Art exotische und laotische Speisen zu probieren.
Als Hygiene-Verwöhnte Deutsche stellt sich uns allerdings am ersten Tag unweigerlich die Frage, ob die ganze Thematik bezüglich der strengen „Einhaltung und Unterbrechung der Kühlkette“ bei uns maßlos übertrieben ist, oder ob hier etwas gewaltig schief läuft?!…

Nicht umsonst wird häufig davor gewarnt Fleisch in asiatischen Ländern zu essen, vor allem, wenn man einen empfindlichen Magen hat.

Das Fleisch wird oft in Schüsseln in völlig unhygienischem Zustand auf der Straße gewaschen. Das rohe Fleisch liegt oft in der prallen Sonne, übersät von Fliegen auf einem Tisch oder gar auf dem Bus-Dach (12 Stunden)! Aber dazu mehr im Bericht  #Reisen. Chaos in Laos.

Toitoitoi; uns ging es immer gut und wir hatten nie erhebliche Probleme, die sich über mehrere Tage gezogen hätten. Diese Horrorstories hören wir nämlich von sehr vielen Asien-Reisenden, die uns auf unserer Reise begegnen. Also esst mit Sinn und Verstand. Eiswürfel und Leitungswasser meiden. Wenn möglich auf Speiseeis verzichten, da aufgrund der häufigen Stromausfälle auch die Eistruhen auftauen und diese dann einfach wieder angeschaltet werden. Ein Paradies für Salmonellen  😉

Unser Ausflug zum  
Khuangsi Wasserfall 

Wir machen uns mit unseren neuen Freunden auf zum „Khuangsi Wasserfall„. Dieser liegt eine gute Fahrtstunde von Luang Prabang entfernt. Wir nehmen uns zu sechst ein Tuktuk und zahlen 30.000 LAK pro Person für Hin- und Rückfahrt. Die anderen 2 unserer Gruppe entscheiden sich dafür, ein Motorbike zu leihen und auf eigene Faust los zu ziehen. Dies erweist sich rückblickend als die falsche Entscheidung, da die Strecke nicht Scooter tauglich ist und sie einen Unfall bauen. Damit sind sie leider kein Einzelfall, da Unfälle auf dieser Strecke anscheinend an der Tagesordnung sind.

Dort angekommen bezahlen wir 20.000 LAK Eintritt zum Wasserfall und Bärenpark. Zunächst geht es am Gehege mit Braunbären und Infotafeln aller Bärenarten vorbei. Es ist schön Ihnen beim Spielen zu zu sehen und sie praktisch hautnah zu erleben.

Dann laufen wir weiter den Waldweg entlang und sehen schon kurz darauf das eisblaue Wasser im untersten „Becken“ des Naturschauspiels.

Auf meinen Reisen habe ich wirklich schon einige unterschiedlichste Wasserfälle gesehen und bin sofort begeistert. So etwas ist mir in dieser Art bisher noch nie begegnet! Es wirkt fast wie Gletscherwasser, das über viele Ebenen und in unterschiedliche Pools fließt.

Wie gewöhnlich lässt sich die Sonne erst gegen 12 Uhr blicken und der Nebel verzieht sich langsam. Das taucht den eigentlichen Wasserfall am obersten Ende des Weges in ein besonderes, ja fast mystisches Licht. Sobald die Sonne durch die Bäume auf das Wasser scheint wirkt es noch viel farbintensiver als zuvor schon. Jetzt ist das Wasser geradezu türkis. Und jeder der mich kennt, der weiß; ich liebe türkis ❤

Daher kann mich das eiskalte Wasser auch nicht davon abhalten darin zu baden. Es ist wirklich verdammt kalt, aber es trauen sich trotzdem immer mehr ins kalte Nass. Es ist wirklich schon mehr als eine Erfrischung und es kostet zugegebenermaßen etwas Überwindung tatsächlich darin zu baden. Als der schlimmste Punkt um die Körpermitte herum dann überwunden ist, bin ich wirklich froh, dass ich mich hinein getraut habe.

Alles in allem ein wirklich empfehlenswerter Ausflug, den wir jederzeit genauso wieder machen würden.

Khuangsi Waterfall

 

Die Stadt 
  Phonsavan 

Phonsavan ist eine Kleinstadt mit ca. 20.000 Einwohnern und liegt im Norden von Laos. Nachts bellen hier unzählige Straßenhunde und am Tag rattern die Roller über die staubigen Wege.

Zu der Zeit, in der wir vor Ort sind, ist es ziemlich kalt und ungemütlich (Januar).

Für uns als Touristen wird der vergangene Krieg mit seinen unbarmherzigen Folgen vor allem in Phonsavan sichtbar. In Reisebüros und Restaurants dienen Kanonen und Bomben, sowie Überbleibsel aus dem Krieg heute noch oft als Deko.

Was uns hierher verschlagen hat? Wir haben von den Hunderten geheimnisvollen Steinkrügen, „Plain of Jars“ / „Ebene der Tonkrüge„, gelesen, für die Phonsavan bekannt ist. Außerdem liegt es auf unserer Route zur Landesgrenze von Vietnam.

Die Krüge stehen auf verschiedenen Feldern über mehrere Hochebenen rund um die Provinz Xieng Khouang (ca. 12 km südöstlich von Laos), sind einen halben bis drei Meter groß, bis zu 6.000 kg schwer und die geschätzte Dauer liegt bereits bei 2000 Jahren!

Keiner weiß allerdings so wirklich, was sie ursprünglich mal waren, wo sie herkommen und wie sie dort hinkamen. Es gibt viele Mutmaßungen wozu sie gedient haben könnten. Von Begräbnisurnen über Aufbewahrungsgefäße, Gefängnisse über Trinkgefäße der Götter und Riesen…

Auf den Feldern, den verschiedenen „Sites“, läuft man immer wieder an tiefen Kratern vorbei, die die Landschaft durch den Krieg gezeichnet haben. So laufen wir zwischen den Kratern und den Spuren der Vergangenheit und es scheint nur allzu real, dass noch so viele Blindgänger in dieser Gegend liegen. Also nur nicht vom Weg abkommen!

Mit Nathan und Steffi

 

Auf der Fahrt von Luang Prabang nach Phonsavan haben wir ein sehr nettes Pärchen aus Stuttgart kennengelernt. Wir verstehen uns auf Anhieb mit dem gebürtigen Franzosen Nathan und der deutschen Steffi.

 

Da der Ort überschaubar ist laufen wir uns mehrmals über den Weg und beschließen die Tour zu den „Plain of Jars“ gemeinsam anzugehen. Da wir zu viert sind können wir einen guten Preis für einen privaten Fahrer aushandeln, der von 9 bis 16 Uhr mit uns unterwegs ist. Für den Minivan zahlen wir insgesamt 300.000 LAK (150.000 LAK pro Paar, also ca. 16 €) zuzüglich Eintrittsgelder. Der zerbombte Buddha kostet uns 10.000 LAK pro Person, genau wie „Site 2“, und „Site 1“ weitere 15.000 LAK pro Person.

 

Wir entscheiden uns „nur“ zwei der drei größten Tontopf-Felder und die ehemalige Hauptstadt mit ihrem zerbombten Buddha im Tempel, ,sowie zwei weitere Stupa (Foun Stupa , Chomphet Stupa) anzusehen.

Buddha Stupa

Nachdem wir den zerbombten Buddha und die Stupa besichtigt haben, geht es zunächst zu den „Plain of Jars 2„, wo wir uns zunächst fragen, ob es das jetzt gewesen sein soll. So richtig beeindruckt sind wir an dieser Stelle noch nicht. Aber wir haben eine wunderschöne Aussicht über die tolle Landschaft.

Plain of Jars 2

Weiter geht’s zu den „Plain of Jars 1„, die schon etwas beeindruckender sind. Ein ziemlich großes Terrain, auf dem die wundersamen Tonkrüge verteilt sind. Zwischendrin immer wieder Krater vom Krieg oder explodierten Blindgängern. Eine kleine Höhle gibt es ebenfalls zu besichtigen. Aber auch hier springt der Funke bei uns nicht so richtig über und wir können die Reiseberichte so einiger Traveller nicht 100 % nachvollziehen. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich ein Glück verschieden 😉 Da ist es ja fast schon ein Highlight, dass ein Vietnamese im Trikot der deutschen National-Elf ganz aufgeregt auf uns zukommt und unbedingt ein Foto „mit den Deutschen Frauen“ möchte…

Plain of Jars 1

Am Abend gehen wir noch gemeinsam essen, weil es am nächsten Tag schon wieder weiter geht. Für uns nach Sam Neua und für die beiden Richtung Süden.

Phonsavan ist aufgrund der „Plain of Jars“ inzwischen eine Touristenattraktion und es wird momentan sogar erwogen, diese Felder zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erklären.

Wenn es nicht sowieso auf eurer Strecke liegt, können wir es nicht empfehlen extra deshalb den weiten Weg anzutreten. Es ist keinesfalls „das spektakulärste, was wir jemals gesehen haben“, wie es in einigen Berichten so schön heißt.

Die Stadt 
Sam Neua 

Als wir nach einer weiteren Horrorfahrt in Sam Neua ankommen, fragen wir uns, wie wir die nächsten 4 Tage hier überstehen sollen.

Ohne zu übertreiben sind wir die einzigen Touristen in dieser Kleinstadt und werden auch genauso angeschaut. Es wird getuschelt, auf uns gezeigt und sich nach uns umgedreht. Hier scheinen wohl schon lange keine blonden Menschen mehr gewesen zu sein… Das wäre ja nicht schlimm – sondern sogar mal recht angenehm – wenn es etwas zu unternehmen gäbe.

Wir machen uns auf die Suche nach etwas Essbarem und werden schon bald auf den Boden der Tatsachen geholt. Wir laufen ungelogen durch die komplette Stadt und finden lediglich einen Markt, der frische Kräuter und rohes Fleisch anbietet. Die kleinen Läden sind bereits geschlossen und Restaurants finden wir keine. Beziehungsweise finden wir ein Lokal, das allerdings nur eine Karte auf laotisch hat und wo leider niemand englisch versteht.

Verzweifelt laufen wir weiter und stellen fest, dass hier wirklich der Hund begraben ist. Oder eben auf dem Grill! Denn nach einer guten Stunde Suche meinen wir ein Lokal gefunden zu haben und laufen hoffnungsvoll (und hungrig!!) über rein paar wackelige Bretter über einen kleinen Bach. Auf der anderen Seite werden wir direkt angesprochen, was wir denn wollen!? „Essen! Restaurant!“ erwidern wir verzweifelt. Der Mann bewegt den Zeigefinger hin und her, zeigt auf den Grill und sagt „Dog!!“.

Oh nein, danke! So verzweifelt können wir gar nicht sein und ziehen auch hier erfolglos und hungrig von Dannen.

Letzten Endes finden wir einen Stand an der Straße, an dem Reis und eine Suppe verkauft wird. Das ist dann auch unser Abendessen und wir gehen frustriert ins Bett.

Ich finde diesen Ort einfach nur furchtbar und beschäftige mich die kommenden drei Tage vorwiegend mit dem Schreiben meiner Berichte und damit, kostenlose Filme auf YouTube schauen, da das w-lan hier erstaunlich gut ist für laotische Verhältnisse. Wenigstens etwas.

Auf der Suche nach Sport (die in Laos nutzlos ist, da es verpönt ist seine Füße für etwas zu benutzen, das Spaß macht), kommen wir an einem „Volksfest“ für junge Leute vorbei. Beim Vorbeilaufen werden wir „angesprochen“ – oder vielmehr mit Gesten eingeladen – daran teilzunehmen. Wir gehen gespannt auf das Gelände und fragen uns, was hier vor sich geht…Es gibt einen Pavillion, in dem man sich fotografieren lassen kann, es gibt Popcorn, aber die Hauptattraktion ist das Fußballspiel in der Mitte des Platzes. Wir trauen unseren Augen nicht. Wird da etwa tatsächlich sowas wie Sport gemacht? Und das mit den Füßen?  Unter dem lauten Jubeln der Zuschauer, wird ein Spiel auf Beton ausgetragen. Im Hintergrund singt jemand erbärmlich schief und viel zu laut Karaoke. Eine sehr surreale Situation. Als wir den Platz schon wieder verlassen, sehen wir Mädchen, die in traditionelle Kleidung gekleidet sind und sich einen kleinen Ball zuwerfen. Immer von links nach rechts und wieder zurück. So stehen sie aufgereiht und werden sich Bälle hin und her…

Sam Neua Volksfest

 

Ja, wir  können guten Gewissens sagen, dass diese Stadt der trostloseste und unnötigste Ort unserer bisherigen Reise ist. Nicht nur die Gehsteige und Häuser sind herunter und in die Jahre gekommen. Wir fühlen uns einfach nicht wohl hier. Dieses Gefühl wird an einem der Tage auch noch dadurch bestärkt, dass wir lebende Schweine in einer Art Korb unter Abfall vor einem Geschäft liegen sehen. Das ist einfach kein schöner Anblick und macht uns nachdenklich. Auch Hühner werden hier wieder für die beliebten Hahnenkämpfe im Käfig gehalten.

Auf den Straßen von Sam Neua

 

Ich persönlich würde niemandem empfehlen hierher zu kommen, da es überhaupt nichts zu sehen oder entdecken gibt. Auch um einfach mal nichts zu tun gibt es wesentlich schönere Orte, wo man eventuell mal abends essen gehen und sich wohlfühlen kann.

Man könnte nun berechtigterweise fragen, wie wir überhaupt dort gelandet sind… Bei der Planung unserer Route zur vietnamesischen Landesgrenze schien uns das die kürzeste und beste Lösung zu sein. Naja, der Schein trügt manchmal eben…

Sam Neua… Nie mehr wieder!!

 

Eure Angelika

Er.Lebe.
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