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Elefanten statt Buddha!
Bereits bevor wir in unserem dritten Land angekommen sind stand fest, YOGA wird hier definitiv der Schwerpunkt unserer Recherchen sein. Jetzt, kurz vor unserer Abreise können wir behaupten: Was sonst, es gibt hier auch nicht viel anderes 🙂
YOGA ist everywhere.
Unsere erste Yoga Erfahrung war noch in Seminyak, nördlich des Flughafens. Ein recht touristisches Städtchen in dem wir zum „Ankommen“ die ersten zwei Nächte buchten.
Nachdem wir uns auf den Weg machten um die Gegend zu erkunden wurden wir auch, was das Thema Yoga betrifft, direkt fündig. Ein kleines Schild zierte die Straße auf dem stand „ Yoga -all Levels welcome“. Um in das Studio zu gelangen ging es eine kleine unauffällige stählerne Wendeltreppe hinauf, welche uns auf einen kleinen Balkon führte. Zwei Schritte weiter ging es dann in eine kleine Tür, in der Helena, die Trainerin mit zwei Gästen kurz vor ihrer Stunde wartete.
Es war ein kleiner, maximal 30 Quadratmeter großer Raum mit einer Toilette. Ein paar Yogamatten lagen auf dem Holzboden, ein paar weitere Kleinigkeiten und Kleinequipment lag sauber geordnet an der Seite. Es war sehr minimalistisch eingerichtet. Nichts, was einen bei einer Yoga Einheit ablenken könnte. Es war eine schöne entspannte Atmosphäre, man spürte förmlich den Yoga Spirit in diesem Raum. Helena erzählte mir, dass sie von Polen ausgewandert ist und sich hier ganz dem Yoga widmet. Sie ist hier eine von den drei Trainern, die in der Woche insgesamt 20 Kurse, hauptsächlich für Touristen geben.
Leider hat es nur für ein sehr kurzes Gespräch mit der sympathischen Trainerin gelangt, bevor die Stunde begann und wir weiter zogen. Doch war es ein sehr guter Einstand, ein paar Stunden nach unserer Ankunft, gleich ein bisschen in die „Yogasphären“ eintauchen zu können.
Wer selbst einmal in Seminyak ist und sich im Yoga testen möchte, der kann laut Helena einfach jederzeit vorbei kommen. Unter www.yoga108bali.com findest du den kleinen und übersichtlichen Kursplan. Im „Yoga108Bali“ werden hauptsächlich Hatha- / Vinyasa- und Poweryoga angeboten. Auch die Preise sind im Vergleich zu ganz Bali angemessen. Eine Einzelstunde (90 min.) kostet 100.000 Rupiah (ca. 6,50 €), 5 Einheiten kosten 450.000 Rupiah (ca. 29 €) und eine 10er Karte 800.000 Rupiah (ca. 52 €). Eine Wegbeschreibung findet ihr ebenfalls auf der Homepage. Wenn du zudem gleich noch eine Stunde Pilates machen möchtest, musst du einfach nur 20 Meter weiter laufen um ein solches Studio zu finden.
Von Seminyak ging für uns die Reise weiter nach Ubud, die Yogahochburg auf Bali. In unserem Hotel angekommen stoßen wir direkt auf eine holländische Yoga-Reisegruppe, die hier so ihr eigenes Ding auf der hoteleigenen Yogafläche absolviert. In fast jedem Hotel in Ubud, ob groß oder klein, wird sich auch hier aktuell auf Yoga spezialisiert, erzählt Katja. Katja ist auch aus Deutschland und von unserem Hotel angestellt, um die neue und größere Yogafläche zu planen, sowie Struktur hinein zu bringen und es zu vermarkten.
Von ihr bekamen wir dann auch den Tipp, unbedingt einmal in die Stadt zu gehen und uns „Yoga Barn“ anzusehen. Ich wusste bis dahin noch nicht, dass uns dieser Besuch später umhauen wird und wir machten uns nichtsahnend auf den Weg.
Ubud Bodywork Centre
Auf dem Weg dorthin bauten wir spontan noch einen kleinen Zwischenstopp ein. Auch hier lud uns ein kleines Schild auf der Straße ein, auf dem stand „Ubud Bodywork Centre“. Beim Betreten des kleinen typisch traditionell verzierten Eingangs war uns klar, so stellen wir uns Yoga in Bali vor.
Es stellte sich heraus dass hier wohl das in Bali ursprünglichste und natürlichste Yoga praktiziert wird. Darüber hinaus gibt es hier noch einen richtigen Yoga- Meister. „Ketut Arsana“ ist Mahatma Therapist und seine Spezifikationen reichen von Therapeutischen Massagen, Akupunktur, medizinische Vorbereitungen, Energie Gleichgewicht, Schröpfen und Meditationen, bis hin zu spirituellen Beratungen, Chakra Heilung und natürlich Yoga Ausbilder.
Aus den Gesprächen mit seinen Mitarbeitern konnten wir außerdem vernehmen, dass der Meister Ketut Arsana der Erfinder des „Kundalini Tantra Yoga (KTY)“ ist.
Diese Yoga Form ist auch die Einzige, die im „Bodywork Centre“ angeboten wird. Sie findet zweimal täglich statt und ist mit 70.000 Rupiah (ca. 4,50 €) absolut preiswert. Eine Yoga Stunde mit dem Meister selbst, welche nach aktuellem Kursplan je einmal mittwochs und einmal sonntags angeboten wird, liegt bei 100.000 Rupiah (ca. 6,50 €).
Was ist Kundalini Tantra Yoga?
„Erklärung von Meister Ketut Arsana“
Ketut Arsana hat ein Yoga System zur Selbstheilung entwickelt. Dieses heilende Yoga bezieht sich zugleich auf Tantra (https://de.wikipedia.org/wiki/Tantra) und Pranayama ( Atem ). Bei KTY geht es um die Heilung, Energiebeschaffung, den inneren Fluss, Bewegung und den Ausgleich.
Bei Anwendung dieser Yoga Technik kann bereits nach kurzer Zeit der interne Energiefluss gespürt werden und die Drüsen werden aktiv. Mit der Drüsen-Aktivität wird alles flexibel, da die Sauerstoffmenge sich im inneren des Körpers bewegt, das Blut und die Muskeln reinigt und hilft bei der Flexibilität. Auf lange Sicht hilft diese Art Yoga die Kundalini (eine Kraft die im Menschen wohnt) zu steigern.
Für alle, die sich mit Yoga nicht so auskennen. Tantra Yoga und Kundalini Yoga sind zwei unabhängige traditionelle Arten des Yogas, die Meister Arsana kombiniert hat.
Insgesamt ist es eine runde Sache beim Meister. Auch die Anlage lässt sich sehen. 100% Hinduistisch, 100% authentisch. Der kleine Innenhof lädt auf seine noch original traditionelle Art ein sich niederzulassen. Für Freunde die es spirituell und natürlich lieben, ein absolutes Muss (www.ubudbodyworkscentre.com)!
Wieder anders dagegen unsere nächste Location.
Willkommen bei „Yoga Barn“!
Nachdem wir uns beim „Ubud Bodywork Centre“ dankend verabschiedet hatten ging es nur hundert Meter weiter. Etwas versteckt am Ende einer Seitenstraße betraten wir den Eingang von „Yoga Barn“.
Wir hatten im Vorfeld einen Termin mit der Managerin Janice vereinbart, welche untypisch für Bali auch unglaublich pünktlich war und bereits auf uns gewartet hat. Janice ist Amerikanerin und leitet seit einem Jahr das Zentrum. Noch im Eingangsbereich erzählte sie uns von den Anfängen von „Yoga Barn“. Dass sich eine kleine Gruppe damals zusammengeschlossen hat und in einem kleinen Kursraum über dem „Kaffee Restaurant“ in der Stadt begann Yogakurse anzubieten. Vor sieben Jahren sind sie schließlich umgezogen und starteten an der jetzigen Stelle mit einem Kursraum und einem Gebäude für Rezeption und Behandlungen. Zwischen den genannten Gebäuden standen wir nun und es war von dort noch nicht wirklich ersichtlich welche Ausmaße dieses „Yoga Studio“ wirklich hatte.
Janice führte uns weiter, vom Eingangsbereich aus ging es eine kleine Treppe hinunter, die uns direkt ins Restaurant führte. Das gemütliche Outdoor Restaurant liegt noch etwas auf der Anhöhe und wird geschmückt von Büschen, Palmen und Blumen. Ein Blick auf die Speisekarte verrät, dass sie voll und ganz auf Besucher mit gesundem Lebensstil ausgerichtet ist. Hier hat sich während unserer Anwesenheit auch ein Teil der riesigen Yoga Community zum Essen, Trinken und zu Unterhaltungen eingetroffen. Man spürte eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit, ein echt friedvoller Platz.
Wieder ein paar Treppenstufen hinab kamen wir an zwei Plateaus vorbei, wovon das eine meist für Yoga Ausbildungen genutzt wird und auf dem anderen gemütlich in großen Sitzkissen gechillt werden kann. Der Blick, der sich uns beim Herablaufen der Treppen bot war gigantisch. Erst jetzt wurde das riesige Ausmaß von „Yoga Barn“ ersichtlich. Vor uns lag die „free area“ die größte Fitness-Fläche der Anlage, welche meist nur für große Spezialveranstaltungen genutzt wird. Noch auf dieser Fläche angebunden ist die kleine „fresh juice Bar“ und am Ende befindet sich das Haupthaus. Dort ist ein kleiner Shop zu finden, Umkleiden und Duschen, ein klimatisierter Kursraum im Erdgeschoss und ein großer nichtklimatisierter Kursraum im Obergeschoss.
Vor dem Haupthaus gabelt sich noch einmal der Weg. Rechts geht es, parallel neben einigen Reisfeldern vorbei, zum „Lotus House“, einer weiteren Trainingsfläche mit Platz für 30 Leute. Mit Blick aufs Haupthaus gesehen geht es links zum „KUSH“ (koosh = „happiness“ fr. Sanskrit / Hindi). Hier finden in ruhigster Lage die Treatments (Behandlungen) statt. Die Behandlungen reichen von Fuß-Therapie, Ganzkörpermassage, Oberkörpertherapie, bis hin zu klinischer Therapie. Die Anwendung, meist im „ayurvedic-Stil“ (Ayurvedic ist eine traditionelle indische Heilkunst) reichen je nach Art von 45 Minuten bis 90 Minuten. Preislich gesehen liegen sie zwischen 125.000 Rupiah (ca. 8,20 €) und 385.000 Rupiah (ca. 25 €) und sind somit nicht ganz so preiswert wie in anderen Locations auf Bali. Jedoch muss ich gleich hinzufügen, die Atmosphäre und die gesamte Professionalität bei „Yoga Barn“ überzeugt einfach, da kann man gerne ein paar Euro mehr zahlen.
Kommen wir weiter zur Führung. Abschließend begleitet uns Janice noch zum Gästehaus, welches sich am Ende der Anlage befindet. Dort stehen neun Einzelzimmer / Doppelzimmer und ein Vierer-Dorm zur Verfügung. Das Gästehaus rundet das ganze Angebot perfekt ab und eignet sich hervorragend für Yogafans, die sich in ihrem Urlaub voll und ganz mit den Angeboten und natürlich auch mit sich selbst auseinander setzen möchten.
Fakten zu „Yoga Barn“
Nach der „kleinen“ Führung lud uns Janice noch zu einem leckeren frisch gepressten Saft im Restaurant ein und erzählte uns alles Wissenswerte über Yoga in Bali und speziell auch „Yoga Barn“.
Sie nahm gleich vorweg, „bei „Yoga Barn“ hast du ein unglaublich großes Angebot, du kannst eine Woche kommen und dir wird es garantiert nicht langweilig! Außerdem wird es vielleicht auch die gesündeste Woche deines Lebens!“
Im Angebot:
- – YOGA
Yin Yoga / Acro Yoga / lyengar Yoga / Kirtan (Mix – spirituell, musikalisch & Bhakti Yoga) / Nada Yoga / Kundalini Yoga / Hatha Yoga / Laya Yoga / Power Yoga / Pranayama Yoga / Restorative Yoga / Morning Flow / Vinyasa Yoga (Slow & Flow) / Womans Balance Yoga / Yoga Therapie / Yin Yoga Healing / Thai Yoga Bodywork / Yoga Nidra
- – Ayurveda Behandlungen
- – Capoeira
- – Meditation Crystal Bowl / Sacred Geometry Meditation / Tibetan Bowl Meditation
- – Pilates
- – Ecstatic Dance / Sunday Dance
- – Melodic Yourney
- – Qi Gong
- – Thai Chi Chuan
- – Drei Tage Reinigung
- – Sieben Tage Detox Behandlung
Es ist echt schier unglaublich was hier alles angeboten wird! Pro Woche werden über 100 Stunden angeboten! Um das Ganze zu Händeln sind dort 12 Trainer (5 davon sind Indonesier) und über 100 Mitarbeiter beschäftigt.
Yoga ist, wie man auch dem Angebot entnehmen kann, das Kerngeschäft. Auch Trainer-Ausbildungen und Auffrischungen können bei „Yoga Barn“ gebucht werden (in Englisch).
Zum Namen: „Barn“ heißt übersetzt eigentlich „Stall“ oder „Scheune“ und soll symbolisch dafür stehen, dass bei „Yoga Barn“ alles sehr „casual & welcoming“ sein soll, sagt uns Janice.
Wir erleben hier ein absolut durchdachtes und erfolgreiches Gesamtkonzept! Mit den Kursen, den Behandlungen, der Gastronomie und dem Gästehaus bietet es alles, um eigentlich auch dort Wochen problemlos auszukommen ohne die Anlage zu verlassen. Es ist einfach nur riesig! Wenn man bedenkt, dass sie ganz klein angefangen haben und nun die größte Yoga Anlage in ganz Asien sind!
Janice fügt hinzu, dass sich die Anlage mittlerweile über zwei Dorfgrenzen erstreckt, da sie immer weiter gewachsen sind. Das ist besonders dann gut, wenn in einem Dorf der Strom ausfällt, so brennt dann auf der anderen Seite wenigstens noch das Licht 😉
Die Preise & die Zielgruppe
Yoga für kleines Geld. Die Preise für Touristen sind fair. Angefangen bei einer Einzelstunde (60 oder 90 Minuten) für 130.000 Rupiah (ca. 8,90 €). Eine 3er Karte liegt bei 330.000 Rupiah (ca. 22,60 €) und die 5er Karte bei 500.000 Rupiah (ca. 34 €).
Wenn du mehr möchtest kannst du dir einen Wochen Pass für aktuell 700.000 Rupiah (ca. 48 €) holen und bist somit Teil der Community. Was heißt, dass du alle und so viele Kurse besuchen kannst wie du möchtest. Workshops und Behandlungen kosten allerdings extra.
Was wir bei unserem Besuch feststellen konnten war, dass der Hauptteil des Publikums relativ jung war (ca. 20 – 30 Jahre). Den Frauenanteil schätze ich auf ca. 70 % und fast deckungsgleich mit der Aussage von Janice könnten wir behaupten, dass der Anteil der Touristen über 90 % beträgt.
Einen schönen Ansatz finden wir es, dass „Locals“, also Einheimische, dort gegen eine freiwillige Spende trainieren dürfen. Man möchte sie bewusst in die Gemeinschaft integrieren und sie an dem Konzept aktiv teilhaben lassen.
Auf die Frage, wie es zum eigentlichen Yoga Hype auf Bali kam, nannte sie uns die Anschläge im Jahr 2002 und 2003 als Grund. Nachdem danach die Besucherzahlen der Touristen sanken, spezialisierten sich viele auf Yoga, um eine neue Zielgruppe zu erschließen. Traditionell war Yoga nie wirklich ein großes Thema. Bali ist eine reine Hindu-Insel, bei denen mehr die Meditation von großer Bedeutung war und ist.
Mehr zu Yoga Barn findest du unter www.theyogabarn.com
Mein Fazit
Ein Paradies für Yoga-Fans und Spirituelle. In Bali sind mittlerweile auch die großen Hotels auf Reisende mit dem Motiv Yoga auszuüben spezialisiert. Wer allerdings rein an Yoga interessiert ist, oder es im Urlaub einfach mal eben so richtig ausprobieren möchte, der ist in Yoga Centern definitiv besser aufgehoben, als auf der hoteleigenen, meist improvisierten Trainingsfläche. In den Yoga Centern wird Yoga gelebt und man kann sich dort zu 100% dem widmen, was am wichtigsten ist; sich selbst.
Für uns war es eine schöne und unvergessliche Erfahrung und auch wenn wir gerne ab und zu Yoga machen, es war uns dann nach 14 Tagen doch etwas „too much“. Was jedoch nicht am Yoga lag, sondern viel mehr an Land und Leute. Weshalb und warum, das kannst du bei Gelis Bericht „TRAVEL –BALI“ lesen.
Euer Tobi
ZUM BLOG
Währung: Namibia Dollar, aktuell: 1 € = 15 NAD. Außerdem ist die südafrikanische Währung „ZAR“ ein akzeptiertes Zahlungsmittel. Beide Währungen sind wertgleich. Achtung: Südafrika akzeptiert umgekehrt leider nicht den NAD!
Strom: 220 / 240 Volt, derselbe 3-Pole Stecker wie in Südafrika.
Achtung: Die handelsüblichen Welt-Reisestecker oder Adapter haben leider keine Vorrichtung für Südafrika und Namibia. Haben wir leider erst vor Ort festgestellt 🙁
Gesundheit: Im Etosha NP, vor allem ab der Etosha Pfanne wird dringend zu einer Malaria-Prophylaxe geraten. Am besten mit dem Tropenarzt klären und die aktuellen Hinweise vom auswärtigen Amt beachten! Als Schutz vor Stechmücken jeglicher Art empfehlen wir lange, helle Kleidung, die nicht enganliegt (kann durchgestochen werden). Nachts ein Mosquito-Netz verwenden, z.B. das vor-imprägnierte Netz von „Sea to Summit“ (über www.globetrotter.de). Hilfreichen Schutz bieten außerdem die Produkte von „NOBITE“ (ebenfalls über www.globetrotter.de erhältlich) oder auch „Peaceful Sleep“ (in afrikanischen Märkten zu kaufen).
Ansonsten werden alle Standard-Impfungen empfohlen.
Klima & Reisezeit: Das Klima ist heiß und trocken!! Teilweise auch sehr sandig. In Fachkreisen würde man von einem zumeist „ariden, subtropischen, kontinentalen Klima“ sprechen. Die Jahreszeiten sind auf der Südhalbkugel vertauscht und daher gegensätzlich zu Deutschland. April bis Oktober ist Winter, November bis März ist Sommer in Namibia.
Wenngleich Namibia ganzjährig zu bereisen ist, so bietet sich April bis Juni als beste Reisezeit an. Die Temperaturen liegen tagsüber um die 25 grad, es regnet wenig und der Himmel erstrahlt in seinem schönsten blau. Nach kann man gut schlafen, da es in der Nacht angenehm abkühlt.
Auch während den trockenen Wintermonaten Juli. Bis September ist vor allem das Wüstenland gut zu bereisen. Selten wird es tagsüber unter 20 Grad, nachts allerdings kann es tatsächlich zu Frost kommen.
Leitungswasser: Das namibianische Leitungswasser ist grundsätzliche kein Trinkwasser! Es mag Ausnahmen geben, allerdings gilt die Faustregel „nicht aus dem Wasserhahn trinken!“.
Sprache: Die Amtssprache ist englisch. Es gibt diverse Nationalsprachen, wie z.B. Afrikaans (Dieses hört sich übrigens wie eine Mischung aus holländisch und englisch an). 49 % geben Oshivambo als Muttersprache an. Uns sind auf unserer Reise auch sehr viele deutsch-sprachige Menschen begegnet.
Bevölkerung: Auf der riesigen Fläche von Namibia leben gerade mal 2,1 Millionen Menschen. Unglaublich eigentlich, wenn man das mal mit der Fläche und Bevölkerungsdichte von Deutschland vergleicht! Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der internationalen Armutsgrenze. Nach dem Stand von 2013 leiden in etwa 14 % unter HIV. Gerade mal 1 % der Bevölkerung ist deutsch, und somit leben „nur“ 21.000 deutsche aktuell in Namibia. Uns kam es gefühlt deutlich mehr vor…
Trinkgeld: Auf freiwilliger Basis. Wenn, dann sind zwischen 10 – 15 % angemessen.
Zeit: Aktuelle Differenz zur MEZ + 1. Mit der Unabhängigkeit im März 1990 wurde in Namibia als einziges Land der südlichen Hemisphäre die Winterzeit eingeführt (UTC +1)
Visum: Für deutsche Passinhaber nicht notwendig. Kostenlose Einreise am Grenzübergang.
Straßenverkehr: Auch in Namibia herrscht Linksverkehr. Also; Obacht! 😉
Einkaufen: wie in Südafrika am günstigsten Einkaufen bei „Checkers“ und „Pick’n Pay“. Diese sind allerdings nur in größeren und zivilisierten Städten zu finden. Ansonsten hat man oft kaum eine Wahl, da es sowieso nur einen kleinen „Tante Emma Laden“ gibt.
Preise: 1 Liter Milch 15-17 N$, 1 Packung Toastbrot weiß 11 N$, Bananen 1 kg 17 N$, Äpfel 1 kg 17 N$, 1 Päckchen Butter 250 g 30 N$, Cola 500 ml 8,50 N$, Wasser 500 ml, Wasser 1,5 l 10 N$, 1 Tasse Kaffee (to go) 14 N$, Nudeln 500 g 14 N$, 1 Tafel Schokolade 22-25 N$, 6 Eier 13-15 N$, Flasche Bier 500 ml 11 N$.
Bei den oben beschriebenen Produkten handelt es sich immer um die Preise im günstigsten Supermarkt und angebotenen Marken!
DIES UND DAS ZU NAMIBIA
Eins gleich vorne weg: Die Weite des Landes in seiner Ursprünglichkeit ist einfach beeindruckend und die Natur- sowie Tierwelt atemberaubend wie abwechslungsreich. Hier gibt es noch eine Artenvielfalt wie kaum anderorts weltweit.
Der Name Namibia kommt ursprünglich von dem der Wüste „Namib“, die den gesamten Küstenbereich des Landes einnimmt. Aufgrund ihres großen Flächenanteils ist Namibia nur so dünn besiedelt. Der Name wurde als neutrale Bezeichnung gewählt, um keines der vielen namibianischen Völker zu benachteiligen.
Die Grenze zu Südafrika ist der „Orange River“ (Oranje). Die Grenze zu Botswana ist die Kalahari und im Westen der Südatlantik. Im Norden ist Angola durch den Kunene und dem Okavango abgegrenzt. Mit der Angrenzung zu Angola, Botswana, Sambia, Südafrika und dem atlantischen Ozean ist es somit das einzige Vierländereck der Erde!
War euch bewusst, dass der 2. größte Canyon nach dem „Grand Canyon“ in den USA in Namibia ist?! Uns auch nicht. Der „Fish River Canyon“ ist tatsächlich der 2. größte Canyon der Welt! Sehr beeindruckend! Eine Tour dauert 4 bis 5 Tage und darf nur mit einer Genehmigung unter bestimmten gesundheitlichen und körperlichen Voraussetzungen unternommen werden.
Doch nicht nur der Canyon liegt seit einiger Zeit im Trockenen, sondern auch Namibia leidet unter Wasserknappheit. In Windhoek z.B. wird über elektronische Tafeln darauf hingewiesen und dazu aufgefordert Wasser zu sparen.
Bei einer interessanten, zufälligen Unterhaltung im Supermarkt mit einer Deutschen, die für 4 Jahre berufsbedingt in Namibia ist, erfahren wir mehr zu dem Thema. Sie arbeitet für die „GIZ“ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit), die seit der Unabhängigkeit des Landes 1990 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) mit Namibia zusammen. Das Büro in Windhoek wurde 1994 eröffnet.
Sie klärt uns darüber auf, dass spätestens nächstes Jahr, also 2016, kein Wasser mehr in Windhoek vorhanden sein wird. Es droht eine Übernutzung und Verknappung der natürlichen Ressourcen, besonders eben von Wasser. Weitläufige Gebiete sind von Wüstenbildung bedroht. So richtig scheint das aber keinem bewusst zu sein, denn wirkungsvolle Konsequenzen oder gar staatliche Restriktionen oder Präventivmaßnahme werden nicht ergriffen. Die Staudämme des Landes sind leer und es ist weiterhin unverändert heiß und trocken.
Vom Wasser zu einem anderen zentralen Thema:
Tatsächlich ist der Rassismus auch 21 Jahre nach Ende der „Apartheid“ noch deutlich zu spüren. Ehrlich gesagt ist er alltäglich und leider allgegenwärtig. Dies ist jedoch keinesfalls nur einseitig, sondern geht von beiden Seiten, in dem Fall von beiden Hautfarben, aus.
So passiert es nicht selten, dass man in einer „Black-Area“ als Weisser angestarrt und alles andere als freundlich behandelt wird. Uns wurde erzählt, dass es aufgrund der weißen Hautfarbe nicht einfach ist eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen und sich das gut und gerne über Jahre hinzuziehen kann. Auch ist es immer von entscheidender Bedeutung, wer gerade „an der Macht“ ist. So sei es deutlich spürbar, mit welcher „Farbe sympathisiert“ würde…
Andersherum sprechen die „Weißen“ auch nicht gerade respektvoll von der schwarzen Bevölkerung. Im Gesprächen mussten wir häufig schlucken, wie über die Mitbewohner des Landes gesprochen wurde. Da ist es eben noch der „Neger“, über den ganz selbstverständlich als solcher gesprochen wird. Alleine die Benutzung dieses Wortes würde in Deutschland schon zu Empörung führen, während es hier Normalität ist und zum Alltag gehört. Meistens ist dies noch nicht mal despektierlich gemeint. Für uns aber dennoch reichlich ungewohnt!
Die Geschichte steckt hier offensichtlich noch allen mächtig in den Gliedern und es bleibt zu hoffen, dass es nicht noch mehrerer Generationen bedarf, um endlich Ruhe in die historienbedingten Diskrepanzen zu bringen.
Ein Ansatz zur Gleichberechtigung und Integration von Schwarzen in „weißen“ Firmen ist der „BEE“. Dieser „Black Economic Empowerment“ wird als Perspektive gesehen und ermöglicht es teilnehmenden Firmen leichter an staatliche Aufträge zu kommen.
Wenn sie sich bereit erklären an diesem Programm teil zu nehmen, sammeln Sie z.B. durch die Anstellung von schwarzen Punkte in einem Indexsystem. Ziel soll die Sicherstellung einer besseren Ausbildung über alle Gesellschaftsgruppen hinweg sein.
All das ist genauer nach zu lesen unter folgendem Link: http://www.namibian.com.na/index.php?id=29984&page=archive-read
Ebenso wurde uns erzählt, dass es in einigen Sportarten inzwischen eine „Schwarzenquote“ für die eingesetzten Spieler gibt. Darüber haben wir bei unseren anschließenden Recherchen im Internet allerdings wenig gefunden…
GOOD TO KNOW ÜBER NAMIBIA
- Wenn jemand vom „African TV“ spricht, könnte es sein, dass er ein Lagerfeuer meint ;-))
- Die drei „S“: die drei gefährlichsten und tödlichsten Tiere (zumindest in freier Wildbahn) sind Schlangen, Spinnen und Skorpione! Von Löwen, Nashörnern, Leoparden etc. mal abgesehen 😉
- Elefanten können wie brüllende Löwen klingen, wenn sie z.B. gegen ein Nashorn kämpfen. Wir sind richtig erschrocken, da wir uns sicher waren einen Löwen gehört zu haben… Naja, man lernt nie aus 😉
- Wenn man im Supermarkt Alkohol kaufen möchte – also auch gewöhnlichen Wein und Bier, nicht nur die harten Sachen – dann sollte man das bis Samstag morgen erledigt haben. Ab 13 Uhr am Samstag gibt es nämlich bis Montag morgen keinen Alkohol mehr zu kaufen. Diese Bereiche werden mit Absperrband unzugänglich gemacht.
- Das Essen wird häufig lauwarm oder kalt serviert. Warum? Keine Ahnung! Auf Nachfrage wird es dann aber gerne nochmal erhitzt, yammie 😉
Eure Angelika
Von meinem iPad gesendet
Zwei große „Aha-Erlebnisse“ bescherte mir der Besuch in den Fitnessstudios Südafrikas. Zum Einen war ich doch sehr erstaunt wie voll die Studios hier zu jeder Uhrzeit sind und zum Anderen, wieviele Clubs hier bereits auf Functional Training setzen.
Bei unserem ersten Besuch landeten wir in einem Studio namens „KRANKING“, welches direkt am Hafen von Kapstadt liegt. Der Besitzer Aubrey Preston ist ein ehemaliger stadtbekannter Bodybuilder. Er hat uns herzlich begrüßt und war sofort bereit, uns mit ganzem Stolz sein Studio zu präsentieren. Mit seinem gut ausgestatteten Club hat er sich auf Personal Training spezialisiert und bietet außerdem in seinem 600 Quadratmeter großen Studio noch Kurse an. Seine Philosophie trotzt dem üblichen Strom – „Tue immer was anderes als die anderen“, fand ich persönlich schon einmal super! 😉
Auf die Frage was wir so machen, zeigte er uns sofort seine neuesten Errungenschaften; zwölf „Krankcycle von Jonny G by Matrix“. Das Krankcycle ist ein Armergometer, welches wie vergleichsweise beim „Spinning“ oder „Indoorcycling“ in der Gruppe und auf ausgewählter Musik angewandt wird. Er erzählte uns, dass dies noch einzigartig in Südafrika sei, dass die Nachfrage groß ist und der Effekt riesig. Nach einer kleinen Kostprobe konnte ich letzteres auf jeden Fall teilen 😉 Zur genaueren Erklärung: Bei dem Gerät hantelt es sich um ein „Fahrrad“ für die Arme, welches in sitzender als auch in stehender Position benutzt werden kann.
Ich persönlich empfinde es als eine super Ergänzung zum Indoor-Radeln, da hier der komplette Oberkörper im Fokus steht und nicht ausschließlich die Beine. Somit könnte ich mir einen schönen Ausdauerkurs aus einer Kombination aus Beidem vorstellen; 30 Minuten Cycling und 30 Minuten Kranking. Was allerdings zu Hause in Deutschland für die meisten Studiobetreiber aufgrund der Beschaffungskosten und der Quadratmetereffizienz nicht wirklich interessant wäre. Für diejenigen, bei denen so etwas für zu Hause in Frage kommt, kann ich den „WaterGrinder“ der Waterrower GmbH ( www.waterrower.de ) wärmstens empfehlen. Mein Favorit unter den Armergometern 😉
Zurück zum Club. Nachdem er uns weiter führte, haben wir natürlich auch nach seinen Preisen und Mitgliedschaften gefragt und waren überaus positiv überrascht von seiner Preisstrategie. Mitgliedschaften gibt es nicht, „pay per visit“, umgerechnet ca. 10 € bei einmaligem Besuch, wer öfter kommt zahlt deutlich weniger! Geil, absolut fair und transparent. Keine langen Mitgliedschaften, keine Bindung. Wer auf einen Personal Training zurückgreifen möchte kann sich vor Ort direkt einen von 13 Personal Trainern für ca 30 € pro Stunde buchen. Der Besuch bei Aubrey (www.kranking.co.za) hat schon einmal viel Spaß gemacht, wir werden auf jeden Fall in Kontakt bleiben 😉
„VIRGIN ACTIVE“
Unser nächster Besuch führte uns zum VIRGIN ACTIVE HEALTH CLUB. Virgin Active, mit seinen Wurzeln aus Großbritannien, ist die wohl größte Fitnesskette in Südafrika und der Club im Bezirk Green Point zählt zu den Top 10 Business Clubs des Landes.
Einfach nur Wahnsinn! Virgin Active hat einfach alles und ist von der Ausstattung vergleichbar mit Fitness First in Deutschland,… nur besser ;-).
Direkt öffneten sie uns die Türen und stellten uns einen Trainer für unsere Fragen zur Verfügung. Der Club erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über einen großen Cardiobereich, einen großen Geräte- und Freihantelbereich und zwei functional Training Bereiche. Des Weiteren stehen dem Trainierenden zwei Kursräume bereit, wovon beide außerhalb der Kurszeiten für das eigene Workout nutzbar sind. Was ich außerdem sensationell fand ist das 25 Meter Schwimmbecken, welches über 8 (!!!) Bahnen verfügt. Die Saunen sind getrennt und in den jeweiligen Umkleiden zu finden, was wohl viele Männer veranlasst nicht in die Sauna zu gehen und natürlich auch umgekehrt 🙂
In der oberen Etage befindet sich noch das Café und Bistro, mit direkten Zugang zum Außenbereich, wo man dann einen Relaxe-Pool, ein Beachvolleyballfeld und die „The Grid Area“ findet.
„The Grid“, dass muss ich erklären: „The Grid“ ist mein Highlight bei Virgin Active!!!
„The Grid“ ist ein neues Kurskonzept von Virgin Active und in diesem Club einmalig… es ist Outdoor. Mthuthuzeli, der Trainer, der uns ständig zur Seite stand unterrichtete uns darüber, dass „The Grid“ der schnellstwachsende Kurs ist und zu guten Zeiten dort gleichzeitig 50 Teilnehmer trainieren.
Die Fläche ist riesig, schätzungsweise 30 x 20 Meter und auf den ersten Blick total unspektakulär. Es stehen lediglich nur ein paar rote Gerüste auf der Fläche. Doch wenn die Musik aufgedreht wird geht’s richtig ab. Trainiert wird mit dem eigenen Körpergewicht, mit Seilen, Kettlebells, Viber und Bändern. Jeder durchläuft eine Station nach der anderen. Auf dem Programm steht ein dreißigminütiges hoch intensives Intervall Training, das den ganzen Körper – also alle großen Muskelgruppen – trainiert und stärkt. Es ist wie eine große Party auf einer Spielwiese für Erwachsene. Der Puls geht hoch, der Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren. Bei jeder Übung geht der Teilnehmer beinahe ans Limit und nach 30 Minuten ist man einfach nur happy, es geschafft zu haben!
Im Prinzip ja nichts Neues denken sich jetzt viele. Stimmt, einfach ein richtig geiles und durchdachtes Zirkeltraining.
Was mir so gut daran gefällt ist wohl, dass es ein effektives 30 Minutenformat ist. Zudem wird es an der frischen Luft abgehalten, man braucht nicht viel Equipment und es beinhaltet alles was ein gutes Training ausmacht!
Gute Nachricht, wenn du auch Lust auf #draußenspielen hast, dann halte in deiner Stadt Ausschau nach „Original Bootcamp“ (www.original-bootcamp.com) oder „Outdoor Gym“ (www.outdoorgym.de), sie verfolgen die selbe Philosophie und machen auch einen super Job.
Unser Besuch bei „SWITCH“
Nach weiteren Besuchen in diversen Studios, welche nicht weiter erwähnenswert sind, führte uns unsere Mission zu „SWITCH“!
Wir hatten schon ein wenig Respekt als wir in den Eingangsbereich eintraten, erwarteten uns doch vier Jungs mit Oberarmen wie ich Oberschenkel. Doch auch hier empfing man uns herzlich und sie fügten hinzu, los geht’s, der Kurs ging vor 2 Minuten los…
Oh jeah, wir kamen gerade vom Mexikaner und die zwei chicken wrap waren noch nicht weit gekommen, aber gut, lets go!
Sie öffneten mir die Kurstür, und ich betrat einen komplett dunklen Raum. In der Mitte des Raums sah ich die Silhouetten der Teilnehmer, von vorne nahm ich die ersten Anweisungen des Trainers war und schon fingen die Discolights an sich zu drehen. der DJ in der Ecke drückte den „Play“ Knopf und der Sound hallte aus den Lautsprechern! Bäääämmm, ich weiß nicht was mich beim „warm up“ mehr eingeheizt hat, die Übungen oder die Musik! Insgesamt waren 22 Teilnehmer am Start, mit denen ich mich circa 10 Minuten im „Body Complete Format“ aufwärmte. Im Anschluss gingen einige Lichter wieder an und wir durften uns allen einen Partner aussuchen. Stationstraining steht an. Insgesamt waren 17 Stationen ausgeschrieben, welche je insgesamt 2 Minuten andauern. Während den zwei Minuten wird bei den Kraftübungen alle 30 Sekunden in eine andere Übungsvariante gewechselt, um so seine Ressourcen besser ausschöpfen zu können. Bei den eingebauten Ausdauerübungen geht’s die zwei Minuten durch.
Nach 34 Minuten hatte die schweißtreibende Tortour ein Ende und ich ließ mich voll und ganz auf die abschließende Entspannung ein.
Die Stunde war für mich überraschend gut und die Laune der Teilnehmer war schier euphorisch. Das Switch Team hat es mal wieder geschafft die Teilnehmer happy zu machen.
Die Switch Crew erzählte mir, dass gewöhnlich bis zu 50 Teilnehmer die Kursstunden besuchen, schließlich war ich auch um 14 Uhr im Club, eine Zeit in der andere Clubs normalerweise leer sind. Ich kann den Ansturm absolut nachvollziehen und finde, dass das einzigartige Konzept von Switch voll auf geht. Es ist Entertainment pur! In den Stunden in den der Laden voll ist, sind gleichzeitig 8 – 10 Trainer im Kursraum, um den Mitgliedern die nötige Unterstützung zu geben, Ihnen die wechselnden Übungen zu zeigen, zu korrigieren und natürlich auch um sie ordentlich zu motivieren.
Wie bei Kranking, unserem ersten Studio das wir besuchten, gibt es auch hier keine Mitgliedschaften. Pay per visit (zahlen pro Besuch) heißt hier die Devise und wie ich finde ist der Preis von R150 (ca. 10,50 €) absolut fair.
Ich werde auf jeden Fall die Entwicklung weiter verfolgen und freue mich auf die geplante Expansion nach Costa Rica, was ja auch noch auf unserer Route liegt und in dem wir das Switch definitiv wieder aufsuchen werden.
Für jeden Sportverrückten der mal in Kapstadt ist, für den ist eine Stunde im „SWITCH“ (www.switchplayground.com) definitiv ein absolutes Muss! 😉
Mein Fazit zum Thema Fitness in Südafrika:
Bis auf ein paar kreative Ausreißer hat Kapstadt nicht viel außergewöhnliches in punkto Fitness zu bieten. Man kann den Fitnessmarkt bereits gut mit dem in Deutschland vergleichen. Mit Ausnahme, dass hier der Mensch deutlich mehr im Fokus steht als bei uns in Deutschland. Bei der Frage an die Trainer und Studiobesitzer „was macht euch aus und besonders?“, bekommen wir stets „das Personal und deren Beziehung zu den Mitgliedern“ zur Antwort. Das spürt man auch! Es sind nicht die Geräte, nicht unbedingt die Location, es sind die Menschen und das vermisse ich zu oft in deutschen Clubs.
Solltest du auch einmal in Südafrika sein und Gelüste haben ins Studio zu gehen, so stellt das kein Problem dar. Zeitgleich mit mir fand sich auch eine kleine Touristengruppe aus Frankfurt im Virgin Active ein, und auch wenn sie nicht unbedingt wussten was sie machen sollen, es machte den Anschein, dass sie viel Spaß hatten.
Die Südafrikaner heißen jeden herzlich willkommen und bei Fragen, da bin ich mir sicher, stehen sie dir jederzeit gerne zur Verfügung!
Für uns geht es jetzt weiter nach Namibia, bleibt mit dabei und lasst euch überraschen was die weiteren 15 Länder zu bieten haben 🙂
Euer Tobi
ZUM BLOG
„Fitness bedeutet hier Lifestyle“. Das war die Antwort auf meine Frage, was die Menschen in Kapstadt veranlasst und motiviert, um sich fit zu halten.
Auf unserer Entdeckungstour, „Wie macht die Welt Sport“ hat mich Kapstadt auch direkt mit einem tierischen Muskelkater begrüßt;)
Nachdem wir an unserem zweiten Tag ausgeschlafen hatten, erkundeten wir erst einmal die Gegend. Unser Weg führte uns durch einen wunderschönen und großflächigen Park, in welchem unzählige Leute in Grüppchen oder alleine Sport trieben.
Wir machten kurz halt und unsere Blicke schweiften über den Park. In unmittelbarer Nähe absolvierte eine kleine Gruppe gerade ihr Workout. Ich schaute gespannt zu, während die drei sich abmühten, am Boden räkelten und der Schweiß aus allen Poren lief. Ich dachte mir nichts dabei und fragte, wer der Trainer ist, um ihm ein Kompliment für das unterhaltsame Programm zu machen… und unter uns, natürlich auch um ins Gespräch zu kommen 😉
Doch die Informationen, die mich interessieren, sollte ich mir wohl erst verdienen und so zerrten sie mich in ihren Kreis. Im Casual Freizeit Look und unaufgewärmt ging es dann erst einmal in die Push up’s (Liegestütze). Bodyweight- Exercise (Übungen mit dem eigenen Körpergewicht) im HIIT (hoch intensives Intervall Training) Style. Die Pausen zwischen den Übungsblöcken war eine ca. 200 Meter kurze Laufrunde, dann ging es weiter. Hier versteht man es ein richtiges Workout zu machen 😉
Zwischendurch wurde gelacht, ein Späßchen gemacht, Smalltalk gehalten und sich gegenseitig motiviert. Im Anschluss nahmen sich Dunkin, John und Jeff noch einmal Zeit, um sich letztendlich meinen Fragen zu widmen;)
Sie waren unglaublich offen und aufgeschlossen… da merkte ich erst richtig das ich nicht mehr in Deutschland bin 🙂
Besonders bei schönem Wetter drängt es die Leute dazu ihre Workouts nach draußen zu verlegen. In Parks und am Strand hat man überall die Möglichkeit die kostenfreien Outdoor- Gyms zu nutzen. À la Venice Beach tummeln sich die Kapstädter an den im Kreis angelegten Geräten und stellen ihre Muskeln zur Schau.
Des Weiteren trifft man sich gerne mit Freunden oder einem Trainer zum Workout im Grünen.
Die Kapstädter haben es verstanden, dass man für ein gutes Training nicht viel benötigt. Lediglich mit Klein-Equipment bewaffnet, wie zum Beispiel Bänder, Tubes, Kettlebells und Slingtrainer, geht es hier ans Eingemachte. Ich war von der hohen Qualität des Trainings überrascht.
Unweit der Stelle an dem ich mit den anderen sportelte fand sich parallel eine Gruppe zum Training zusammen. Nachdem Jason, der Leiter der Gruppe, mit seinem „Adventure Bootcamp for Woman“ fertig war nahm auch er sich viel Zeit für einen kleinen Austausch unter Kollegen. „Das Interesse und der Anspruch, wie das jeweilige Training auszusehen hat ist hoch“, erzählte er mir. Er ist ebenfalls Personal Trainer und verrät mir gerne, dass sich in Kapstadt viele eine persönliche Betreuung leisten wollen. Besonders jetzt in den Frühling hinein boomt das Geschäft. Schließlich will jeder gut aussehen am Strand!
Personal Training steht hier also hoch im Kurs. Überrascht war ich allerdings bei den Preisen für die wohl „individuellste“ Dienstleistung der Welt. Jason erzählte mir das eine Stunde PT im Schnitt bei 400 Rand liegt. Umgerechnet sind das lediglich knapp 30 Euro. Zum Vergleich, in Deutschland kostet eine Stunde minimum 80 Euro und bewegt sich gerne auch mal Richtung 150 Euro!
Mein Fazit zum Thema „Outdoor Fitness in Kapstadt“.
Die Stadt hält sich fit. Gefühlt steht hier die körperliche Ertüchtigung unter freiem Himmel definitiv höher im Kurs als bei uns in Deutschland.
Deutlich erkennbar sind allerdings auch die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, welche in Südafrika nach wie vor existieren. Es erinnert mich stark an Studien, welche besagen, dass es stark vom Einkommen und Bildungsniveau abhängig ist wer Sport macht und seinen Körper und Geist auf Trapp hält.
Unabhängig davon, Kapstadt läd ein sich zu bewegen. Unter den gegebenen Voraussetzungen und dem was die Stadt bietet, macht es einfach Lust auf Fitness!
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Mein sportliches Highlight in Windhoek
Nach unserem ereignisreichen Tag in den Sportvereinen wollten wir uns dann doch noch einmal etwas von der kräftezehrenden Campingtour entspannen. Wir hatten uns fest vorgenommen unsere Erlebnisse nieder zu schreiben und den Tag am Pool zu verbringen, bis uns Marko über den Weg lief. Er ist der Sohn der Eigentümer und hatte an diesem Tag frei. Es wurde ein ausgesprochen langes Gespräch mit breit gefächerten Themen. Er erzählte uns von seinem Studium in Kapstadt und die gravierenden Unterschiede zwischen Südafrika und Namibia. Über die Kriminalität, die Mentalität, über die Apartheid und natürlich über den Sport in Namibia. Es war unglaublich interessant und je mehr wir über Sport gesprochen haben, desto mehr Lust haben wir darauf bekommen. So ging es mir zumindest und wir verabredeten uns gleich zum Laufen am nächsten Morgen.
Nur dabei sollte es natürlich nicht bleiben. Wir verstanden uns prächtig, frühstückten nach unserer kleinen Laufeinheit alle gemeinsam und schmiedeten gleich weitere Pläne. Dieses Mal waren die „Rollen“ allerdings anders verteilt. Nachdem ich beim Laufen dominierte (hatte wohl noch ein wenig Kraft aus meiner Ironman- Vorbereitung), sah es in der folgenden Sportart ganz anders aus!
Marko nahm mich mit zu seinen „Badgers“, eines seiner liebsten Hobbys, neben Laufen, Enduro- und Rennradfahren.
Inline-Hockey
Schneller als gedacht stand ich nun da, bei den „Badgers“ im Show Ground (Ausstellungshalle B1), mitten in Windhoek. Die „Badgers“ sind ein kleiner Inline-Hockey Verein, bei denen ich ganz schnell und herzlich integriert wurde, auch wenn ich auf Rollen eine absolute Niete bin. Die Ausrüstung bekam ich freundlicherweise geliehen und so machte ich mich gleich daran, mich von Kopf bis Fuß einzukleiden.
Dann ging es los, das Team war schnell gewählt und ich betrat zum ersten Mal die Fläche. Recht orientierungslos steuerte ich über das Feld. Nicht einfach für mich, stand ich doch erst da
s zweite Mal in meinem Leben auf Inline Skates! Dementsprechend auch meine miserable Trefferquote und damit meine ich nicht die Tore die ich schoss, sondern überhaupt erst mal den Puck zu treffen. Ich war definitiv keine Bereicherung für das Team, dennoch sprach man mir immer wieder Mut zu und machte mir Lust aufs Weiterspielen.
Auch diese Sportart habe ich unglaublich unterschätzt. Mein Puls, welchen ich während des Spiels mit meiner Polar Uhr ermittelte war überirdisch (max. 186 HF) und definitiv nur in den Pausen kurz im aeroben Bereich.
Dennoch war es für mich rundum eine sehr gelungene Premiere! Es machte Spaß, was meiner Meinung nach natürlich auch mit der mir entgegengebrachten Sympathie der Mannschaft zu tun hatte! Danke Badgers!
Über Inline Hockey:
Inline Hockey ist eine der Lieblingssportarten in Namibia. Insgesamt gibt es drei große Mannschaften in Windhoek. Die wohl stärkste Mannschaft des Landes stellt jedoch das Städtchen Swakopmund.
Da Eishockey hier zu Lande wohl etwas unangebracht ist, haben die Namibianer somit eine gute Alternative gefunden. Für alle, die es sich besser vorstellen möchten, Inline-Hockey ist das gleiche wie Eishockey, nur eben ohne Eis und Rollen statt Kufen 🙂 Auch das Regelwerk ähnelt sehr dem des kalten Bruders.
ZUM BLOGNach dem Triathlon ist vor dem… Hhm, was machen wir jetzt?
Noch völlig geflasht von der Veranstaltung gingen wir in Olympia ein wenig spazieren. Aus Gesprächen in unserem B&B erfuhren wir vom „SKW“. Ein Verein, der mit 900 Mitgliedern zu den größten des Landes gehört (man muss bedenken das ganz Namibia nur knapp über zwei Millionen Einwohner hat und Windhoek nur knapp 350.000). Der „Sport Klub Windhoek“ wurde 1951 gegründet und beherbergt etliche Sportarten. Echt super interessant für uns, um zu sehen, was hier so angesagt ist. Jedoch war es fussläufig zu weit und so machten wir stattdessen im „Deutschen Sportverein“ halt. Auch irgendwie komisch, mitten in Namibia 🙂
Der nette „Türsteher“ öffnete uns gerne die Pforten und auf der Sportanlage selbst wurden wir gleich, nach Erläuterung unseres Vorhabens, zu einem Mittagsbierchen eingeladen. Von Jürgen, so hieß derjenige, der, wie es schien, bereits auf uns gewartet hatte. Oder vielleicht auch nur jemanden zum Reden benötigte. Auf jeden Fall erhielten wir einige Informationen rund um den Sport in Namibia und auch im Speziellen zum „Deutschen Sportverein“.
Er erzählte uns, dass er schon seit der Gründung vor 60 Jahren aktiv dabei, sowie Mitgründer ist. Weiter hat Jürgen zum Besten gegeben, dass es sich damals so ergeben hat, dass ein Sportlehrer der Deutschen Privatschule diesen Verein gründete. Grund dafür war, dass die damalige Schulmannschaft im Fußball keine Lizenz hatte in der Liga zu starten und er sich deshalb für eine Vereinsgründung entschied. Mittlerweile ist der Verein bis auf 600 Mitglieder gewachsen und bietet neben Fußball unter anderem die in Namibia sehr beliebten Sportarten
Inline Hockey, Feldhockey, Hallen- und Beachvolleyball, sowie Tennis an.
Nach unserem Gespräch zogen wir weiter. Unsere Taxifahrerin Brigitte hatten wir erst für 18 Uhr bestellt und so hatten wir noch genügend Zeit, das naheliegende „Independence Stadion“ und weitere Sportstätten zu besichtigen.
Sport in Namiba im Allgemeinen
Nachdem wir schon rein aus purer Neugierde so ziemlich jeden Einheimischen fragten, welcher Sport denn so recht interessant sei für die Namibianer, wollten wir es auch noch einmal von den Profis hören! Ganz spontan besuchten wir die ortsansässige Tageszeitung (az) und baten die Sportjournalisten um Rede und Antwort.
Wer könnte es schließlich besser wissen?
Vor Ort in der „Namibia Media Holdings (NMH)“ angekommen trafen wir gleich die Richtigen an. Robby Echelmeyer und Lukas Kuite, die zwei entspannten und sympathischen Sport-Redakteure, nahmen sich auch direkt Zeit für uns und hörten sich erfreut an, was wir so alles vor haben.
Kurz entschlossen nahm uns Lukas mit auf die Terrasse der Redaktion, um mehr über uns und unser Vorhaben zu erfahren.
Er stellte in bester Journalistenmanier geschickt eine Frage nach der anderen und schrieb nebenbei ganz fix alles in seinem Notizheft nieder. „Da können wir was schönes daraus machen“, sagte Lukas, der eigentlich im Moment noch Journalismus in Köln fertig studiert und aktuell für drei Monate in Namibia arbeitet.
Nun ja, nach momentanen Stand könnt ihr uns wohl bald mit eigenem Artikel in der „Namibianische Allgemeinen Zeitung“ sehen! Wir werden dann natürlich davon berichten, nur falls ihr die Zeitung nicht abonniert haben solltet 🙂
Im Ganzen war es ein sehr tiefsinniger Austausch, mit ungeheuer viel Inhalt. Besonders beim Thema Geld im Sport, kam auch das ans Licht, worüber die Einheimischen uns bereits voller Unverständnis berichteten.
Fangen wir aber erst einmal mit der Lieblingssportart der Namibianer an.
Leichte Frage dachte ich mir, jedoch konnte mir diese bereits vorher bzw. auch von den Profis nicht wirklich beantwortet werden.
In Namibia gibt es nicht DIE eine Sportart, wie in Deutschland den Fußball, die fast alle bejubeln. Man ist da etwas gespalten, leider auch aus politischer Hinsicht!
Um jetzt allerdings endlich Sportarten zu benennen, welche in Namibia ganz hoch im Kurs stehen, gebe ich gerne Folgende preis. Da es keine genaue Statistiken über Beliebtheit, Mitglieder oder aktive Spieler gibt, sind sie so angeordnet, wie ich sie gerne noch ausprobieren möchte und natürlich auch wo 🙂
- Rugby (Neuseeland / Australien)
- Cricket (?)
- Golf (Thailand)
- Boxen (Brazilien)
- Faustball (?)
- Volleyball (Australien)
- Inline Hockey (Namibia)
- Fishing (Vietnam / Bali)
- Leichtathletik (?)
- Basketball (Brose Baskets in Bamberg)
Um es mal einzuschränken! Zu der engeren Auswahl der favorisierten Sportarten zählen hier zu Lande, so wie ich gesehen habe und mir auch zugetragen wurde, definitiv Rugby und Cricket bei den Weißen und Fußball bei den Schwarzen.
Schwarz / Weiß? Ich erkläre das lieber gleich, bevor Unverständnis aufkommt! Denn das ist auch das große Problem, das hier besonders auch außerhalb der Sportstätten deutlich zu spüren ist.
Man ist sich hier teilweise nicht so gut gesonnen. Ich möchte keine Trennung zwischen weiß und schwarz machen, ganz im Gegenteil! Ich bin davon überzeugt, dass Sport das beste Mittel ist, um beides zusammen zu führen und diese Einstellung teilten auf unserem Weg bereits viele mit uns!
Aber woher kommt das?
Es wird bereits vieles auf sportlicher Ebene unternommen, teilte uns Lukas und Robby mit, leider nur noch nicht genug.
Definitiv hat das ganze noch mit der Apartheit zu tun und mit den historischen Strukturen und Traditionen! So findet man zum Beispiel heute noch keinen Weißen in der Namibianischen Fußball Nationalmannschaft. Fußball war damals einfach der Sport der Schwarzen und mit denen durfte kein Weißer spielen! An den schwarzen Schulen wurde außerdem vorzugsweise Fußball gespielt, da es keiner weiteren Ausrüstung bedarf.
Im Gegenzug sieht man bis heute wenige bis keinen Schwarzen bei Cricket, Rugby oder auch Inline-Hockey.
Die Mischung entsteht langsam, nur fehlen in den diversen Sportarten auch einfach die Vorbilder, fügten die Profis bei. Es ist ein langwieriger Prozess, der mit Sicherheit noch ein paar Generationen andauern wird. Natürlich ist auch der finanzielle Aspekt ein Thema, da die Anschaffungskosten für die Ausrüstung in gewissen Sportarten einfach die Möglichkeiten überschreiten.
Deutlich wurde während unserer Recherche ebenfalls, dass einfach das Geld für den Sport fehlt, bzw. dies am falschen Ende ausgegeben wird. Das Geld wird zu wenig in den Auf- und Ausbau des Sports gesteckt. Besonders der Aufbau von wichtigen und einheitlichen Strukturen gestaltet sich in Namibia als sehr schwierig. Was wir allerdings nicht nur im Bereich Sport beobachten konnten 🙁
Dazu kommt natürlich auch die Herausforderung, dass das Land riesig ist (circa doppelt so groß wie Deutschland), dort aber nur knapp über 2 Millionen Menschen wohnen. Darauf Bezug nehmend, kann man sich auch vorstellen, dass bei dieser enormen Einwohnerdichte nicht unbedingt jene Firmen beheimatet sind, welche unglaubliche Summen an Sponsorengelder in den Sport spritzen, wie es in Deutschland der Fall ist.
Ich möchte nicht darauf wetten das dies noch etwas wird. Jedoch finde ich es einfach super, dass der „Deutsche Basketball Verband“ den Namibischen unterstützt. Mögen noch Weitere folgen!
Wir drücken dem Sport in Namibia die Daumen!
Geli & Tobi
ZUM BLOG
Der STRASSENVERKEHR
Bezugnehmend auf unsere Erfahrungen im Straßenverkehr müssen wir noch folgende Ergänzungen vornehmen:
Grundsätzlich ist es immer wichtig die Türen im Auto verschlossen zu halten. Dazu eine kurze Anekdote vom Abholen unseres Mietwagens: Auf meine Nachfrage, was beim Autofahren in Südafrika wichtig sei und das ich gehört hätte, dass wir an Ampeln auf jeden Fall die Fenster und Türen verschließen sollten antwortete der nette Herr von „Bidvest Cars“: „No, listen; as soon as you are IN the car – you LOCK the car!!“
Okay, das klingt ja beruhigend… 😉
Gerade im Auto angekommen passiert uns der Klassiker: Statt dem Blinker betätigen wir den Scheibenwischer – gleich mehrere Male – aber das wird nicht das letzte Mal auf unserem Trip sein 😉 Typischer Anfängerfehler, der uns immer wieder zum Lachen bringt.
Naja, zurück zu meinem eigentlichen Hinweis. Vor allem an großen Kreuzungen spielt sich immer wieder das Gleiche ab. Sobald die Ampel auf rot springt (übrigens ohne irgendeine farbige Zwischenphase) kommen augenblicklich „fliegende Händler“ auf die stehenden Autos zu und bieten ihre Waren an. Diese reichen über Früchte, Blumen, Zeitungen oder auch Elektroartikeln bis hin zu „Kunst“.
Wobei die Auswahl der angebotenen Produkte sogar teilweise ganz clever und zweckbezogen ist. So wurden uns mehrfach Handy-Ladekabel für das Auto angeboten.Gar nicht so doof und unter Umständen ein dringend benötigter Gegenstand, wenn man auf Reisen ist.
Eine Sache ist besonders mir aufgefallen, da jedes zweite Auto ein alter Toyota Corolla ist – mein erstes Auto, das ich mir mit 18 Jahren von meinem eigenen Geld gekauft habe. Es scheint, als habe man weltweit alle Autos dieses Types nach Afrika geschifft, da ich dieses Auto in den letzten 10 Jahren kein einziges Mal mehr in Deutschland gesehen habe… Es war schön, mal wieder an diese Zeit erinnert zu werden 🙂
Auf unserer Fahrt zur „Garden Route“ lernen wir schnell, dass „Local-Verhalten“ der Einwohner und tuen unser bestes nicht als Touri aufzufallen.
Fahrbahnmarkierungen fungieren hier sowieso nur als ungefähre Richtwerte, sowie Fußgängerampeln nur ein Vorschlag zum Zeitpunkt der Überquerung der Straße sind.
Außerorts ist es auffällig, dass sehr viel Rücksicht aufeinander genommen wird, auch wenn die Fahrbahn einspurig ist. Es gibt weder drängeln, noch Gehupe, sondern das vordere Auto fährt einfach auf dem Seitenstreifen weiter. Zum Dank wird nach dem Passieren der Warnblinker betätigt, woraufhin der zur Seite gefahrene Lichthupe als „gern geschehen“ gibt. Keinem tut es weh und der Verkehr kann ungestört fließen.
Komischerweise kommt eine Art Glücksgefühl auf – zumindest bei mir – auch wenn es nur um einen Überholvorgang geht. Mit Spannung habe ich immer auf die Lichthupe nach meinem Warnblinker gewartet. Das ist mit Sicherheit schwer nachvollziehbar, aber wenn man mitmacht, und eine Lichthupe bekommt, dann fühlt man sich ein Stück heimisch bzw. local. Es verbindet einen auf eigenartige Weise mit den Unbekannten Gleichgesinnten auf einer langen Autofahrt.
Ein weiteres Phänomen sind die Personen, die sich wie selbstverständlich zu Fuß über die Autobahn fort bewegen. Zu bestimmten Stoßzeiten muss man wirklich auf der Hut sein, da sich ganze Völkerscharen auf diese Art zurück zu ihren Townships bewegen.
Townships, ein gutes Stichwort.
Natürlich gehören sie zu Kapstadt, wie das Colosseum zu Rom. Immerhin leben dort gut die Hälfte der Einwohner Kapstadts.
Im Großraum Kapstadt, der „Mother City“ wie sie oft genannt wird, leben ca. 3,2 Mio. Menschen. Genau ist dies nicht zu ermitteln, da die Dunkelziffer, der in den Townships lebenden Menschen sehr hoch ist.
Grundsätzlich sieht die Einwohnerverteilung folgendermaßen aus:
- 1,5 Mio. „Coloureds“ (Mischlinge)
- 1,1 Mio. Schwarze
- 0,6 Mio. Weiße
Die Millionen von Menschen, die in ganz Afrika innerhalb der Townships leben, haben kaum eine Chance dort zu entkommen. Die Entwicklungsmöglichkeiten sind begrenzt, genauso wie die schulische und berufliche Ausbildung.
Die Wohnsituation könnte kaum schlimmer sein. Winzige Blech- und/oder Holzhütten auf engstem Raum. Dieser Wohnraum wird zu allem Übel auch noch mit unzähligen Tieren geteilt. Nicht nur dadurch, sondern auch durch die oft fehlenden Sanitäranlagen kommt ein unglaublicher Gestank zustande.
Die Kriminalität ist hoch und die Unterstützung durch den Staat kaum gegeben.
Da der Bevölkerungszuwachs in den letzten Jahren schneller von statten ging, als die Stadt eine Infrastruktur aufbauen konnte, leben viele Menschen auf engstem Raum. Die Stadtverwaltung arbeitet zwar mit Hochdruck daran genügend Wohnraum in den Townships zur Verfügung zu stellen, allerdings wartet man aktuell im Schnitt 10 Jahre auf ein einfaches „Haus“. Wie zu vermuten ist, sind ca. 90% der Bewohner Schwarze.
Eigentlich hatten wir uns aus Prinzip gegen eine Tour in die Townships von Kapstadt entschieden, da wir bereits in der dominikanischen Republik einem Ausflug namens „Land und Leute“ in die örtlichen Armutsviertel gemacht haben.
Schon damals kamen wir uns vor wie im Zoo und empfanden es einfach als falsch, anmaßend und wenig förderlich in das Privatleben dieser Menschen einzudringen, um am besten noch Fotos von deren Schicksal und Armut zu schießen.
Warum? Nur um sich danach darüber bewusst zu sein, wie gut es einem selbst geht? Aber auf wessen Kosten?…
Auch wenn diese Menschen mit Sicherheit einen kleinen Obolus dafür erhalten, so kann dies doch mit Sicherheit nicht die Scham und den verletzten Stolz wettmachen, die sie bei den Touristenbesuchen durch ihr „Wohnzimmer“ und ihre Privatsphäre empfinden müssen…
Oder denken wir da zu sehr „deutsch“ bzw. daran, wie es uns dabei gehen würde?!? Vielleicht ist es für die Bewohner auch vollkommen in Ordnung, weil sie es nicht anders kennen…
Zwei Mädels, mit denen wir uns im „B.I.G. Backpackers“ (kann über Booking gebucht werden) in Green Point das Zimmer teilten, hatten jene Township Tour unternommen.
Wenn gleich sie mit gemischten Gefühlen heim kamen, so empfanden sie es doch als eine Bereicherung.
Außerhalb des Stadtzentrums gibt es sieben offizielle Townships oder auch „Cape Flats“, sowie unzählige informelle Siedlungen.
Unsere Mitbewohner haben das zweitgrößte Township Südafrikas „Khayelitsha“ besucht, das sage und schreibe 300.000 Einwohner hat!! Das ist unvorstellbar, vor allem wenn man den vergleichsweise kleinen Raum und die katastrophalen Lebensumstände betrachtet. Dennoch gibt es noch Unterschiede in der Ausstattung. Es gibt einfache Häuser mit Wasseranschluss und Strom, aber eben überwiegend Blechhütten und Bretterverschläge ohne fließendes Wasser.
Als besonders deprimierend würde ich es empfinden, dass sich die Townships grundsätzlich an Autobahnen und stark befahrenen Straßen befinden und durch einen Zaun von der „anderen Welt“ getrennt sind. Es muss doch frustrierend sein, aus seiner 2-6 qm großen Blech- oder Holzhütte direkt auf die benachbarten Luxusvillen zu schauen und somit tagtäglich an die eigene – vergleichsweise schlechtere – Wohnsituation erinnert zu werden.
Genau so frage ich mich, wie die Bewohner der angrenzenden Luxusapartments und -Villen Tag für Tag damit leben können, die Armut direkt vor der eigenen Haustür zu haben.
Hier wird uns mit Brutalität vor Augen geführt, dass die Welt nicht gerecht ist und sich keiner aussuchen kann, wo er geboren wird.
Südafrika hat weltweit die größten sozialen Unterschiede, was sich vielerorts deutlich bemerkbar macht.
Fährt man in den Nobel Ort und Surfer-Mekka „Hout Bay“, so passiert man unweit vom Ortseingang das Armenviertel „Imizamo Yethu“, wo ca. 180.000 Menschen wohnen. Übersetzt heißt das „through our collective efforts“, also „mit vereinten Kräften“, was die Lebenseinstellung der dort lebenden wiederspiegelt. Sie akzeptieren die Umstände, machen das Beste daraus und unterstützen sich gegenseitig, in der Hoffnung auf Besserung.
Das Paradoxe daran ist allerdings, dass die armen Menschen oft viel reicher sind als wir. Reicher an Glücksgefühl, Zufriedenheit, Dankbarkeit und Ausgeglichenheit. Das finde ich bewundernswert in einer Zeit, wo wir vermeintlich reichen Staaten uns mit Dingen wie der Modeerscheinung „Burn-Out“, „Geiz ist geil“ etc. rum schlagen und denken, dass das Schicksal es besonders hart mit uns gemeint hat.
Hier möchte ich eine kleinen Schwenk zu einer kürzlichen Begegnung machen. Ein Besuch bei meiner 93-jährigen Oma kurz vor meiner Abreise. Wir haben viel über die Geschichte, ihre Vergangenheit und den Krieg, den sie nunmal selbst mit erlebt hat, gesprochen.
Eine Sache aus diesen Gesprächen hat sich mir nachhaltig ins Gedächtnis eingebrannt. Selbst in den härtesten Zeiten des Krieges oder der Nachkriegszeit kamen meiner Oma die Menschen glücklicher und zufriedener vor als heutzutage, wo ehrlicherweise, zumindest in Deutschland, fast alle im Überfluss leben. Jammern auf ganz hohem Niveau und chronische Unzufriedenheit prägend den deutschen Alltag.
Ist es eine Generationenfrage?
Je mehr man besitzt, desto mehr macht man sich Sorgen um diesen Besitz.
Sorgen, wie man diesen Standard und die Annehmlichkeiten beibehalten kann.
Sorgen, dass einem jemand um diesen Wohlstand berauben könnte.
Letztlich ist es seelischer Ballast und wer nicht viel hat, der hat auch nicht viel zu verlieren, zumindest wenn es um materielle Dinge geht.
Und keiner, außer vielleicht die ehemaligen Könige und Kaiser großer Reiche, deren Grabstätten wahren Palästen gleichen, kann etwas mitnehmen, wenn er eines Tages zur vorbestimmten Zeit gehen muss.
Warum also horten wir ein Leben lang Dinge, die wir gar nicht brauchen und uns gar belasten?!?
Aktuell wird uns durch die Flüchtlingskrise sowieso vor Augen geführt, wie vergänglich alles ist und dass man in einer Notsituation nur die notwendigsten Dinge mitnehmen kann. Natürlich müssen wir uns deshalb nicht auf ein Minimum beschränken und auf dem Boden schlafen. Ich finde es aber einen guten Anlass sich mal wieder über die Grundsätzlichkeiten im Leben Gedanken zu machen und zu schätzen zu wissen, wie gut es uns doch geht.
Eines der Motive dieser Reise war u.a. aus dem ständigen Kreislauf auszubrechen und sich mal wieder auf die Dinge zu besinnen, die im Leben wirklich zählen und darauf, was man wirklich braucht, um ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.
Ich spreche von dem ständig andauernden Kreislauf, eigentlich einem Teufelskreis: Sozusagen als „Entschädigung“ für unser vieles Arbeiten und die wenige Freizeit kaufen wir uns immer mehr schöne Dinge, an denen wir eine Zeit lang Freude haben und fahren z.B. in teure Urlaube. Darauf freuen wir uns das ganze Jahr und sparen auf dieses Ereignis hin. Um uns diese Dinge leisten zu können und den erlangten Standard beizubehalten, müssen wir allerdings wieder hart arbeiten. Und so geht es immer hin und her.
Das Privatleben und die sogenannte „Work-Life-Balance“ bleibt immer mehr auf der Strecke. Es liegt jedoch komplett an uns selbst diesen Kreislauf zu durchbrechen und vermeintliche „Sicherheiten“ aufzugeben. Wie sagt man so schön: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!“
Einen Neuanfang zu starten kann sehr befreiend sein, ist aber mit Sicherheit mit viel Mut verbunden und vor allem der Bereitschaft zur Veränderung. Und damit tuen sich Menschen bekanntlich von Natur aus sehr schwer.
Ich kann euch nur ermutigen: „Verändere nicht dein Leben – Lebe deine Veränderung / dein Ändern!“. Lasse zu, dass sich Dinge, so wie du selbst, ändern und gib nichts darauf was andere davon denken. Sie sind vielleicht noch nicht bereit dazu oder einfach zu eingefahren in ihrer Komfortzone. Es gibt soviel zu lernen, vor allem über sich selbst. Wer aus meiner Sicht aufhört Dinge lernen zu wollen, egal in welchem Alter, der wartet nur noch auf den Tod. Denn was erfüllt einen Menschen mehr als geistige Entwicklung?
Heutzutage haben wir verlernt und lassen es kaum noch zu, auf unser Bauchgefühl, unsere Intention zu hören. Wir lassen unserem Kopf meist den Vorrang, und treffen dadurch Entscheidungen, die für uns nicht ideal sind, jedoch „vernünftig“ erscheinen. Meist verdrängen wir dadurch auch unsere tiefsten Bedürfnisse. Warum eigentlich?
Nur um sich an zu passen, das Naheliegende zu tun und niemanden vor den Kopf zu stoßen? Aber wo bleibt da die Möglichkeit auf freie Entfaltung und die Chance nicht als einer von vielen einfach nur mit dem Strom zu schwimmen?
Eure Angelika
Was den Sport hier zu Lande betrifft, so hatten wir in Namibia einen besonders guten Start. Es war der siebte Tag unserer Safari Tour als wir in Swakopmund für zwei Tage einen Stop einlegten und uns endlich, nach tagelangem Fahren im Truck durch endlose Weiten, mal wieder etwas körperlich betätigen konnten.
Ich muss zugeben, Swakopmund ist etwas touristisch, was es allerdings ermöglicht, diverse Anbieter für Aktivitäten zu finden und so auch unser nächstes ausgefallenes sportliche Highlight zu buchen (www.alter-action.info)
Sandboarding stand auf dem Programm! Darauf waren wir schon lange richtig heiß! Für umgerechnet 30 € wurden wir mit einem alten VW Bus vor unserem Hostel abgeholt und direkt in die Wüste zu den großen Sanddünen gebracht. Kurz hinter Swakopmund lag der Sandboarding Hotspot, welcher uns mit seiner ganzen Größe und Pracht recht jungfräulich erwartete.
Unsere kleine Gruppe mit ca. 15 Leuten und vier Guides schaute schon etwas mickrig aus, betrachtete man die menschenleere Weite vor Ort. Ein überwältigendes Gefühl, fuhr man doch den ganzen Tag auf engsten Raum im Truck wie in einer Sardinenbüchse. Wir hatten einfach nur Lust auf die Bretter zu steigen!
Dann ging es los, die Guides versorgten uns mit unserer Ausrüstung und im Anschluss stand eine kleine Einweisung auf dem Programm, bevor es zu Fuß auf den Gipfel ging.
Das Ziel war deutlich zu erkennen, inmitten der weiten Natur stand eine kleine Sprungschanze aus Holz, das wohl Einzigste durch Menschenhand geschaffene weit und breit. Auf geht’s!
Oben angekommen – zugegebenermaßen waren wir da schon etwas aus der Puste – bekamen wir erneut eine Einweisung und wachsten gemeinschaftlich unsere Bretter für die erste Abfahrt. Bäääm – es ging los, nie zuvor standen wir auf einem „Snow“Board inmitten der Wüste. Es ist schon ein cooles Gefühl über den Sand zu düsen. Wir haben ja nur den parallelen Vergleich mit weißem und kalten Untergrund im Kopf, da ist es schon etwas Besonderes, auf einer Piste zu fahren, die mit Schnee nicht im Entferntesten etwas zu tun hat! Wobei wir auch noch nie zuvor auf einem Snowboard standen. Lediglich mit Skifahren haben wir in grauer Vorzeit ein wenig Erfahrung sammeln können.
Das Fahren auf Sand erwies sich als recht einfach, denn auch mit reichlich Wachs unter den Brettern, hemmte der raue Sand doch etwas die Geschwindigkeit.
Der Sand an sich war weich wie Puderzucker, so machte auch das Hinfallen im Vergleich zur präparierten Schneepiste nichts aus. Auch den abschließenden Sprung von der Schanze haben alle mit einer weichen Landung (meist auf dem Po) überstanden.
Nachdem wir des Öfteren die Piste „stand up“ hinunter gerauscht sind, ermöglichte man uns noch ein paar „Fun- Fahrten“ im Liegen. Dies war die Alternative für alle die, die nicht unbedingt scharf auf Sandboards waren, bzw. noch nie auf welchen standen, jedoch dennoch den Wüstenspaß mitmachen wollten (Preis 20 €).
Man kann sich das ganz einfach vorstellen. Man liegt bäuchlings auf einem etwa 1 Meter langen, 50 Zentimeter breiten und fünf Millimeter dicken Spanplattenbrett. Der Blick ist Richtung Piste gerichtet und die Hände sind vorne seitlich am Brett und heben den vorderen Teil nach oben, damit der Sand nicht in das Gesicht weht.
Dann geht’s los, der Guide oben (wir durften uns leider nicht mit Anlauf und Sprung aufs Brett schmeißen) schiebt dich an und du braust mit Karacho die Düne hinunter. Riesen Spaß für alle Beteiligten, auch wenn die erste Fahrt ziemlich beängstigend war, denn viel Kontrolle hat man bei dem Speed nicht 🙂
Am unteren Ende der Düne stand ein weiterer Guide mit der Radarpistole, somit war ein Battle untereinander vorprogrammiert, welches ich dann leider aufgrund einiger Drehungen während der Fahrt verlor. Prinzipiell ist es möglich die Richtung ein stückweit zu beeinflussen, in dem man die Fußspitzen kurz in den Sand hinter dem Board drückt. Bei mir hat das allerdings nicht so gut funktioniert 😉
Beachtlich ist auf jeden Fall die Geschwindigkeit, denn der gefahrene Tagesrekord lag bei 73 Stundenkilometer. Gelis Höchstgeschwindigkeit lag bei 71 km/h, womit sie den 2. Platz an diesem Tag belegte. Mit der Nase beinahe im Sand bei diesem Tempo, da kann man schon ein klein wenig von Adrenalin sprechen 🙂
Nach den ganzen Strapazen der insgesamt drei Stunden ging es wieder zurück zu den Bussen. Überraschender Weise gab es dort für die ganze Gruppe noch einen Lunch, welcher immer besonders gut schmeckt, wenn man nicht damit rechnet. Zumal es mit mehr Liebe angerichtet war als das Mittagessen auf unserer gesamten Tour und es auch an kalten Getränken reichlich Auswahl gab.
Absolut coole Aktion welche man mal gemacht haben muss!
Sandboarding ist schon etwas Besonderes und unserer Meinung nach auch etwas sehr Ausgefallenes. Für die 30 € bekamen wir jede Menge geboten und die Guides machten einen prima Job.
Für die Sache an sich würde ich jedoch jedem eine körperliche Grundfitness empfehlen, denn Sandboarden ist definitiv anstrengender als Snowboarden. Das liegt allerdings wohl einzig und allein daran, dass es in der Wüste keinen Lift gibt. Anfänger oder diejenigen die noch nie Snowboarden waren, keine Angst, es ist auf Sand leichter zu erlernen als auf Schnee, einfach mal ausprobieren.
Natürlich ist die Piste im Vergleich zu denen in den Skigebieten nicht annähernd so lang und somit ist jede Fahrt nach wenigen Sekunden vorüber.
Die kurze Fahrt und der anstrengende Aufstieg in den schweren „Sandboard“-Stiefeln sind aus unserer Sicht das einzigste Manko. Uns hat es sehr geholfen, dass wir es uns einfach schön geredet haben und wir uns an der körperlichen Betätigung mit dem hervorragenden Ausblick erfreuten 🙂
Wir würden es auf jeden Fall wieder tun!
Falls Sandboarden nicht so dein Ding sind, hat besonders Swakopmund natürlich noch mehr zu bieten. So standen z.B. Auch noch Quad fahren durch die Wüste, Fallschirmspringen, Kamelreiten und vieles weitere zur Auswahl. Wassersportler kommen hier leider etwas zu kurz, da empfehlen wir gerne andere Länder, wie zum Beispiel unser nächstes Reiseziel Bali 🙂 Liegt wohl daran, dass der Atlantik in Namibia im Sommer wie im Winter ziemlich kalt ist.
Gerne hätten wir in Swakopmund auch noch die etwas traditionelleren, beziehungsweise die lokalen Sportarten aufgesucht, doch dafür fehlte einfach die Zeit. So machten wir uns via Truck wieder auf den Weg und entdeckten vorerst weiter die Natur.
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