#SPORTSWORLD. SPORT IN NAMIBIA

#SPORTSWORLD 
SPORT & VEREINE 
in Namibia


Nach dem Triathlon ist vor dem… Hhm, was machen wir jetzt?

Noch völlig geflasht von der Veranstaltung gingen wir in Olympia ein wenig spazieren. Aus Gesprächen in unserem B&B erfuhren wir vom „SKW“. Ein Verein, der mit 900 Mitgliedern zu den größten des Landes gehört (man muss bedenken das ganz Namibia nur knapp über zwei Millionen Einwohner hat und Windhoek nur knapp 350.000). Der „Sport Klub Windhoek“ wurde 1951 gegründet und beherbergt etliche Sportarten. Echt super interessant für uns, um zu sehen, was hier so angesagt ist. Jedoch war es fussläufig zu weit und so machten wir stattdessen im „Deutschen Sportverein“ halt. Auch irgendwie komisch, mitten in Namibia 🙂

Der nette „Türsteher“ öffnete uns gerne die Pforten und auf der Sportanlage selbst wurden wir gleich, nach Erläuterung unseres Vorhabens, zu einem Mittagsbierchen eingeladen. Von Jürgen, so hieß derjenige, der, wie es schien, bereits auf uns gewartet hatte. Oder vielleicht auch nur jemanden zum Reden benötigte. Auf jeden Fall erhielten wir einige Informationen rund um den Sport in Namibia und auch im Speziellen zum „Deutschen Sportverein“.

Er erzählte uns, dass er schon seit der Gründung vor 60 Jahren aktiv dabei, sowie Mitgründer ist. Weiter hat Jürgen zum Besten gegeben, dass es sich damals so ergeben hat, dass ein Sportlehrer der Deutschen Privatschule diesen Verein gründete. Grund dafür war, dass die damalige Schulmannschaft im Fußball keine Lizenz hatte in der Liga zu starten und er sich deshalb für eine Vereinsgründung entschied. Mittlerweile ist der Verein bis auf 600 Mitglieder gewachsen und bietet neben Fußball unter anderem die in Namibia sehr beliebten Sportarten

Inline Hockey, Feldhockey, Hallen- und Beachvolleyball, sowie Tennis an.

Nach unserem Gespräch zogen wir weiter. Unsere Taxifahrerin Brigitte hatten wir erst für 18 Uhr bestellt und so hatten wir noch genügend Zeit, das naheliegende „Independence Stadion“ und weitere Sportstätten zu besichtigen.

Independence Stadium Windhoek Namibia

Sport in Namiba im Allgemeinen

Nachdem wir schon rein aus purer Neugierde so ziemlich jeden Einheimischen fragten, welcher Sport denn so recht interessant sei für die Namibianer, wollten wir es auch noch einmal von den Profis hören! Ganz spontan besuchten wir die ortsansässige Tageszeitung (az) und baten die Sportjournalisten um Rede und Antwort.

Wer könnte es schließlich besser wissen?

Vor Ort in der „Namibia Media Holdings (NMH)“ angekommen trafen wir gleich die Richtigen an. Robby Echelmeyer und Lukas Kuite, die zwei entspannten und sympathischen Sport-Redakteure, nahmen sich auch direkt Zeit für uns und hörten sich erfreut an, was wir so alles vor haben.

Kurz entschlossen nahm uns Lukas mit auf die Terrasse der Redaktion, um mehr über uns und unser Vorhaben zu erfahren.

Er stellte in bester Journalistenmanier geschickt eine Frage nach der anderen und schrieb nebenbei ganz fix alles in seinem Notizheft nieder. „Da können wir was schönes daraus machen“, sagte Lukas, der eigentlich im Moment noch Journalismus in Köln fertig studiert und aktuell für drei Monate in Namibia arbeitet.

Nun ja, nach momentanen Stand könnt ihr uns wohl bald mit eigenem Artikel in der „Namibianische Allgemeinen Zeitung“ sehen! Wir werden dann natürlich davon berichten, nur falls ihr die Zeitung nicht abonniert haben solltet 🙂

Im Ganzen war es ein sehr tiefsinniger Austausch, mit ungeheuer viel Inhalt. Besonders beim Thema Geld im Sport, kam auch das ans Licht, worüber die Einheimischen uns bereits voller Unverständnis berichteten.

Fangen wir aber erst einmal mit der Lieblingssportart der Namibianer an.

Leichte Frage dachte ich mir, jedoch konnte mir diese bereits vorher bzw. auch von den Profis nicht wirklich beantwortet werden.

In Namibia gibt es nicht DIE eine Sportart, wie in Deutschland den Fußball, die fast alle bejubeln. Man ist da etwas gespalten, leider auch aus politischer Hinsicht!

Um jetzt allerdings endlich Sportarten zu benennen, welche in Namibia ganz hoch im Kurs stehen, gebe ich gerne Folgende preis. Da es keine genaue Statistiken über Beliebtheit, Mitglieder oder aktive Spieler gibt, sind sie so angeordnet, wie ich sie gerne noch ausprobieren möchte und natürlich auch wo 🙂

  1. Rugby (Neuseeland / Australien)
  2. Cricket (?)
  3. Golf (Thailand)
  4. Boxen (Brazilien)
  5. Faustball (?)
  6. Volleyball (Australien)
  7. Inline Hockey (Namibia)
  8. Fishing (Vietnam / Bali)
  9. Leichtathletik (?)
  10. Basketball (Brose Baskets in Bamberg)

Um es mal einzuschränken! Zu der engeren Auswahl der favorisierten Sportarten zählen hier zu Lande, so wie ich gesehen habe und mir auch zugetragen wurde, definitiv Rugby und Cricket bei den Weißen und Fußball bei den Schwarzen.

Schwarz / Weiß? Ich erkläre das lieber gleich, bevor Unverständnis aufkommt! Denn das ist auch das große Problem, das hier besonders auch außerhalb der Sportstätten deutlich zu spüren ist.

Man ist sich hier teilweise nicht so gut gesonnen. Ich möchte keine Trennung zwischen weiß und schwarz machen, ganz im Gegenteil! Ich bin davon überzeugt, dass Sport das beste Mittel ist, um beides zusammen zu führen und diese Einstellung teilten auf unserem Weg bereits viele mit uns!

Aber woher kommt das?

Es wird bereits vieles auf sportlicher Ebene unternommen, teilte uns Lukas und Robby mit, leider nur noch nicht genug.

Definitiv hat das ganze noch mit der Apartheit zu tun und mit den historischen Strukturen und Traditionen! So findet man zum Beispiel heute noch keinen Weißen in der Namibianischen Fußball Nationalmannschaft. Fußball war damals einfach der Sport der Schwarzen und mit denen durfte kein Weißer spielen! An den schwarzen Schulen wurde außerdem vorzugsweise Fußball gespielt, da es keiner weiteren Ausrüstung bedarf.

Im Gegenzug sieht man bis heute wenige bis keinen Schwarzen bei Cricket, Rugby oder auch Inline-Hockey.

Die Mischung entsteht langsam, nur fehlen in den diversen Sportarten auch einfach die Vorbilder, fügten die Profis bei. Es ist ein langwieriger Prozess, der mit Sicherheit noch ein paar Generationen andauern wird. Natürlich ist auch der finanzielle Aspekt ein Thema, da die Anschaffungskosten für die Ausrüstung in gewissen Sportarten einfach die Möglichkeiten überschreiten.

Deutlich wurde während unserer Recherche ebenfalls, dass einfach das Geld für den Sport fehlt, bzw. dies am falschen Ende ausgegeben wird. Das Geld wird zu wenig in den Auf- und Ausbau des Sports gesteckt. Besonders der Aufbau von wichtigen und einheitlichen Strukturen gestaltet sich in Namibia als sehr schwierig. Was wir allerdings nicht nur im Bereich Sport beobachten konnten 🙁

Dazu kommt natürlich auch die Herausforderung, dass das Land riesig ist (circa doppelt so groß wie Deutschland), dort aber nur knapp über 2 Millionen Menschen wohnen. Darauf Bezug nehmend, kann man sich auch vorstellen, dass bei dieser enormen Einwohnerdichte nicht unbedingt jene Firmen beheimatet sind, welche unglaubliche Summen an Sponsorengelder in den Sport spritzen,  wie es in Deutschland der Fall ist.

Ich möchte nicht darauf wetten das dies noch etwas wird. Jedoch finde ich es einfach super, dass der „Deutsche Basketball Verband“ den Namibischen unterstützt. Mögen noch Weitere folgen!

Wir drücken dem Sport in Namibia die Daumen!

Geli & Tobi

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