Kennst du noch „Hula Hoop“?
Unser „Hula“ Abenteuer in Mexiko / Die Geschichte des „Hulas“ / Die Entstehung der „Hula-Manufaktur“ in Hamburg / Was es beim Kauf eines „Hulas“ zu beachten gibt / Was ein „Hula Hoop“ kostet.
Ja, auch ich hatte in meiner Kindheit meinen eigenen „Hula Hoop“. Ich wusste nicht wofür ich diesen hatte. Wahrscheinlich für meinen jährlichen Kindergeburtstag, wenn es den Mädels langweilig wurde. Ich jedenfalls kann mich nur düster daran erinnern diesen benutzt zu haben und wenn, dann nur wenige Minuten, bis ich merkte: es hat keinen Sinn! Wir zwei wurden leider keine Freunde…
Schade eigentlich, denn hier in Mexiko hätte ich mich gut beweisen können! In unserer kleinen Airbnb-Unterkunft in Cancun, weit weg vom Tourismus, haben wir Ana getroffen, als sie am Abend vor dem Haus heimlich im Dunkeln übte. Tänzerisch bewegte sie sich im Takt des Hula-Schwungs und es sah so einfach aus. Ich lasse mich ja immer schnell von sportlichen Aktivitäten begeistern, besonders wenn jemand etwas vormacht, der es kann. Das wollte ich natürlich am nächsten Tag gleich selbst einmal ausprobieren, was allerdings in einer Katastrophe endete.
Meine – mir peinliche – Vorstellung wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Nur wenige Zeit später und 345 km weiter in Bacalar habe ich erneut die Chance bekommen, als wir durch Zufall Monica kennenlernen durften.
Monica (hier auf Facebook) ist eigentlich Englischlehrerin in Chetumal (Mexico). Jedoch hat sie ihren Job gekündigt, um mehr Zeit für sich zu haben und sich ganz ihrer Leidenschaft zu widmen – dem „Hula Hoop“.
Im Hinterhof einer Kunsthalle saßen wir unter Palmen und hörten gespannt zu, was sie zu erzählen hatte. Erst vor 4 Jahren begann sie ihre Hula-Karriere, als eine Freundin zu Besuch war, die bereits vom „Hula-Fieber“ gepackt wurde und sie schließlich auch damit ansteckte. Sie eignete sich alle Bewegungen vor dem Spiegel unter Anleitung von „YouTube“-Videos selbst an. Erst der Hüftschwung, dann das Halten des „Hulas“ oberhalb der Brust und dann auf dem Knie. Das alles beherrschte sie nach 2 Wochen nahezu perfekt. Mittlerweile ist Monica eine gefragte „Hula-Hoop“- Tänzerin, die auf verschiedenen Veranstaltungen auftritt und den Sport selbst unterrichtet. Ebenso spielt sie gerne mit dem Feuer, denn der brennende „Hula“ ist ihr absoluter Liebling und definitiv ein echter Hingucker.
Weiter versucht sie ihre Leidenschaft noch populärer zu machen und den doch recht Sport-faulen Mexikanern zur Bewegung zu verhelfen. Was ihr auch ganz gut gelingt. Dank des „Hula-Hypes“, der seit ungefähr 10 Jahren durch die Zirkus-Kunst in Mexiko Einzug gehalten hat, schafft sie es, immer mehr Menschen zwischen den „Hula“ zu bringen.
Nach einem schönen Gespräch im kleinen Kreise, mittlerweile hat sich noch Kerstin dazu gefunden, ging es dann auch für uns ans Eingemachte. Geli und ich bekamen unsere erste „Hula“-Stunde und was soll ich sagen?!… Wir haben anscheinend doch Potenzial (haha) 😉 Zumindest saß der Hula-Schwung nach kurzer Zeit perfekt auf der Hüfte. Taa Daaa, wenn wir dran bleiben werden wir vielleicht auch einmal so populär wie Monica 🙂
Quelle YouTube – Monica in ihrem Element
Die (Kurz-)Geschichte des Hula Hoop
Die Sache mit dem Reif ist alt, unglaublich alt. Bereits um 400 v. Chr. soll so ein Reif im alten Griechenland bereits zur Verbesserung der Gesundheit dienlich gewesen sein. Später bei den Indianern, war der Reif bereits bekannt. Des Weiteren hat sich auch schon im 19. Jahrhundert der junge Adel mit einem Holzreif um den Hüften vergnügt.
Der für uns bekannte Hula-Hoop jedoch gelangte in den 50-iger Jahren seinen Durchbruch. Der eigentlich in Australiens Schulen benutzte frühere Holzreif wurde durch Zufall mündlich nach Amerika verschleppt, wo sich die zwei Freunde Knerr und Melin daran machten den ersten Plastik Reif herzustellen. Der „Hula Hoop“ war geboren (HULA – Hawaiianischer Tanz / HOOP englisch: Fass-Reifen). Der Trend ging schnell um den ganzen Globus. Bereits noch im gleichen Jahr (1958) verkaufte sich der Reif 100 Millionen Mal!!!
Wir fragen den Profi
Nina – Gründerin der „Hula-Manufaktur“ – aus Hamburg hat sich voll und ganz dem Hula verschworen. Erst 2011 hat sie mit ihrer damals 8-jährigen Tochter mit dem „Hula-hoopen“ angefangen und es hat sie beide sofort gepackt. Sie haben schnell gemerkt welches Suchtpotenzial dahinter steckt. So wurde aus dem ersten gekauften Reifen – welcher für beide schlichtweg zu wenig war – gleich eine eigene „Hula-Manufaktur“. Mittlerweile lebt die studierte Sozialpädagogin von und für den „Hula“.
Neben dem Bau und Verkauf der „Hulas“ organisiert Nina diverse „Hula“-Aktionen, wird für verschiedene Auftritte gebucht und veranstaltet Workshops für Jung und Alt. Des Weiteren hat sie gemeinsam mit ihren Mädels die „HulaGang St. Pauli“ (hier auf Facebook) gegründet, die regelmäßig auf der Bühne stehen und die Massen zur Bewegung hinreißen.
Ihr Ziel ist es, die Menschen zu begeistern und mit dem Hula-Fieber anzustecken. Sie nennt mir auch gleich Beispiele wie „Anni Lalu“, welche sie auf dem Festival „Fusion2013“ zum „hoopen“ brachte und nun die besten Chancen auf einen Sieg beim „Hooping Idol“-Contest (von Hooping.org) hat.
Quelle: YouTube – Anni Lalu
Mit ihrem „Hula“-Business hat sie sich nicht nur einen Traum erfüllt, nein, sie hat auch mit einem „Hula“ sprichwörtlich ihre große Liebe eingefangen. Im Winter-Trainingslager in Hamburg hat sie ihren Lebenspartner kennen gelernt. Außerdem hat sie das Privileg ihre Leidenschaft mit ihrer Tochter teilen zu dürfen und die gemeinsame Zeit mit dem gleichen Hobby zu verbringen.
Weiter zählt sie mir all die positiven Eigenschaften des „Hula Hoops“ auf. Dazu gehört unter anderem, das „Hooping“ den gesamten Rumpf beweglicher macht und die Bauch- und Rückenmuskulatur stärkt. Es verbrennt Kalorien und fördert die Ausdauerleistungsfähigkeit (natürlich abhängig von der Intensität). Weiter wirkt es meditativ, weshalb manche „Hooper“ förmlich in Trance fallen. Zusätzlich fördert es die Koordination und das Gleichgewicht. Des Weiteren zentriert es den Körper, fördert die Blutzirkulation und am wichtigsten, es macht SPASS!!!
Meine Anmerkung: Dass man von täglich 10-20 Minuten „Hula-Hoopen“ einen flachen Bauch und einen knackigen Po bekommt (wie es in unzähligen Texten im Internet steht) halte ich für ganz großen Bullshit (hahaha) Da gehört schon etwas mehr dazu 🙂 Aber es ist definitiv ein guter Anfang!
Was muss man beim Kauf beachten?
Pauschal empfiehlt die Expertin der „Hula Manufaktur“ Hamburg, dass der „Hula“ im Stand vom Boden bis Bauchnabel gehen sollte = Optimaler „Hula“-Durchmesser.
Kleinere und leichtere „Hulas“ eignen sich für „Hoop Dance & Tricks“ (weniger Kraftaufwand).
Größere und schwerere dagegen für Fitness & Workout (Muskelaufbau & Fettverbrennung).
Fakt ist: Je größer und schwerer der Reifen ist, desto einfacher ist das „Hula-Hooping“!
Physikalisch auch ganz logisch meint Nina:
Größerer Durchmesser= langsamere Drehung.
Mehr Gewicht= höhere Fliehkraft / Die Kraft, die beim Drehen nach AUSSEN wirkt und nicht nach unten 😉
Aus diesem Grund wird ein Erwachsener keinen Spaß und selten Erfolg mit einem kleinen leichten Kinder-„Hula-Hoop“-Reifen aus dem Spielzeuggeschäft haben!
Also, einfach mal hier ausmessen! Weitere Tipps gibt Nina übrigens hier auf ihrer Webseite.
Was kostet ein Reif?
Ein weiterer Vorteil an diesem Sport ist: Es kann sich jeder leisten! Man benötigt lediglich einen „Hula-Hoop“ und schon geht’s los. Ob im Wohnzimmer, auf dem Balkon oder im Garten.
Im Netz findet man „Hula-Hoops“ schon ab wenigen zweistelligen Euros.
Beispiele hierfür findest du unter folgenden Links:
- Für Kinder z.B. ab 16,99 € Hula Hoop Reifen, farbig, Ø 80/75/70/65/60cm
- Für Dance & Tricks z.B. ab 28,99 € Hula Hoop in blau/schwarz, 0.65kg, 106cm
- Für Fitness z.B ab 27,90 € Weight Hula Hoop mit Schaumstoff 1,5kg, 100cm
- Für Reisende z.B. ab 34,99 € Pro Hula Hoop Erwachsene, Zerlegbarer 4 Stücke Travel Dance, 100cm, 650g
- Ganz speziell z.B. ab 99,00 € LED Hula Hoop mit 22 Leuchten und 7 wechselnden Farben, 90cm
Zur Info: Die angegebenen unverbindlichen Amazon Links öffnen ein neues Tab.
Wer lieber individuelle Unikate „Made in Hamburg“ möchte, ist bei Nina ganz gut aufgehoben. Der Preis eines „Hula-Hoops“ an sich liegt in der „Hula-Manufaktur“ zwischen 20 € und 145 €. Abhängig, ob Einsteiger oder Fortgeschrittene, vom Durchmesser, von der Rohrdicke, von den Farben oder den Einsatzbereichen. Dazu gehört zum Einen die „Fitness und Workout“ Linie (zw. 40 € & 59 €) und zum Anderen die „Hoop Dance & Tricks Kollektion“ (zw. 22 € & 56 €). Für ganz besondere Anlässe gibt’s dann auch noch welche mit eingebauten LEDs, oder vielleicht doch ein „Hula“-Selbstbau Set?
Es ist eine tolle Sache mit dem Reif, eigentlich uralt aber dennoch modern! Für mich ist es definitiv ein Sport, der sehr viel Geschick, Körpergefühl, aber auch Disziplin verlangt. Ist man jedoch einmal drin und es klappt, kann man vom „Hula“ schnell gefangen werden. Viele „Hooper“ berichteten mir von einem enormen Suchtfaktor. Was ich auch voll und ganz nachvollziehen kann, denn wenn man es möchte, erzielt man rasend erste Erfolgserlebnisse (wie bei uns in Mexiko). Daraus resultiert Spaß, und wenn man Spaß hat tut man es gerne und immer wieder!
Der Reif wird oft als Kinderspielzeug abgewertet. Meiner neu gewonnenen Meinung nach ist das sehr schade. Ich habe in Mexiko am eigenen Leib erfahren – und ich habe es mit Bewunderung bei anderen gesehen – was mit einem „Hula-Hoop“ möglich ist, wie man ihn einsetzt und welche positiven Eigenschaften das „Hooping“ hat.
Als Fitness Trainer kann ich dir nur dazu raten! „Hula-Hoop“ = spielerischer Sport und Spaß für die ganze Familie. Als Tipp für die Eltern: Sei ein Vorbild und mache es vor, probiere es gleich mal aus!!! 🙂
aloha tobi!
schöner Artikel, den du geschrieben hast.. 🙂 hulahula! nina
Hallo Hula-Girl,
vielen Dank! Auch ein großes Dankeschön für deine Unterstützung! 🙂
Grüße nach Hamburg