Unverhofft kommt oft!
Sehr unerwartet hatten wir die Möglichkeit Dubai noch mit auf unsere Reise einzubauen und die Stadt – zumindest oberflächlich – zu erkunden und einen Eindruck zu erhaschen.
Als wir die Nachricht bekommen haben, dass unser Flug verschoben wird, waren wir zunächst nicht begeistert, da wir nun statt 3 Stunden 16 (!!) Stunden Aufenthalt haben sollten.
Somit würden wir auch einen Tag später an unserem geplanten Ziel Bali ankommen. Gut, dass wir noch keine Unterkunft gebucht hatten 😉
Nach dem ersten Schock, hat sich mal wieder alles zum Positiven gewandelt.
Wir haben nämlich herausgefunden, dass wir bei einer Flugschiebung ab 8 Stunden Anspruch auf ein Hotel haben. Zumindest ist das bei „Emirates“ so.
Also habe ich kurz Rücksprache mit STA-Travel in Frankfurt gehalten, da wir diesen Flug dort gebucht haben. STA-Travel hat sich dann um alles Weitere gekümmert und wir haben beim Check-In inJohannesburg bereits einen Hotelvoucher von „Emirates“ überreicht bekommen.
Die Organisation war super! Wir wurden mit einem Shuttle vom Flughafen abgeholt, haben unkompliziert eingecheckt und erst mal geschlafen. Sehr zu Tobi’s Freude haben wir heraus gefunden, dass sogar alle Mahlzeiten (Breakfast, Lunch, Dinner) inklusive sind. Somit haben wir noch zwei reichhaltige Mahlzeiten genossen, bevor uns das Shuttle wieder zum Flughafen gebracht hat.
City Tour Dubai
Die Zeit zwischen Schlafen, Essen und Shuttle haben wir für eine Stadtrundfahrt genutzt. Auch diese war völlig unproblematisch in der Hotellobby zu buchen. 2 Stunden für 29 € p.P. zu den typischen Sehenswürdigkeiten von Dubai.
(Übrigens konnten wir diese Rechnung ganz einfach in € begleichen.)
Alternativ kann man auch hier wieder den „City Sightseeing Hop on Hop off Bus“ nutzen, mit dem wir schon in Kapstadt unterwegs waren. Wenn man den Kassenbon einer vorherigen Tour aufhebt, bekommt man übrigens 10 % Nachlass auf die nächste Tour mit dieser Company. Allerdings erschien uns der Preis von 65 $ p.P. dann doch als etwas übertrieben.
Zunächst führte uns die Tour zur größten der hunderten von Moscheen in Dubai. In der „Jumeirah Moschee“ finden bis zu 1.200 Betende Platz und man sagt es ist eines der meist fotografiertesten Gebäude ganz Dubais. Sie ist auf jeden Fall sehr beeindruckend und groß. Als Vorbild für dieses Bauwerk diente die historische Mohammed-Ali-Moschee in Kairo, die allerdings nochmal wesentlich größer ist.
Von da aus ging es weiter an den Strand von Jumeirah, um das Hotel „Burj Al Arab“ zu sehen, das schon einige Preise gewonnen hat. Es kombiniert faszinierende Architektur mit der reichen Kultur des mittleren Osten. Es ist übrigens das erste 7 Sterne Hotel der Welt! Dort haben wir es kurz genossen das warme Wasser an unseren Füßen zu spüren.
Gleich in der Nähe befindet sich die künstlich im Meer erbaute „Jumeriah Palme“ mit ihren je 8 Palmenwedeln auf beiden Seiten. Entlang dem „Stamm“ befinden sich teuere Appartements und 5 Sterne Hotels.
Davon gibt es übrigens auf dem insgesamt 750 km langen Küstenstreifen der VAE 100!
An der Spitze der Palme befindet sich das „Atlantis Hotel“. Hiervon gibt es weltweit zwei baugleiche Exemplare. Eins in Dubai und eins auf den Bahamas.
Bei der Eröffnung hat man sich nicht lumpen lassen und es wurden innerhalb von 15 Minuten 16 Millionen Dollar in Form eines Feuerwerkes in die Luft katapultiert. Ich denke das spricht Bände…
Auf der Palme haben auch Ausländer bzw. „Nicht-Ortsansässige“ die Möglichkeit ein Haus käuflich zu erwerben. Allerdings ist es nicht möglich, dass Grundstück darunter zu kaufen. Dieses kann für maximal 99 Jahre gemietet werden.
Innerhalb der Stadt gibt es viele Bereiche, wo ausschließlich Bürger bzw. Einwohner aus Dubai berechtigt sind ein Haus zu kaufen oder zu bauen. Dieses Privileg ist Ausländern nicht gestattet.
Auf der Länge der Palme von 5 km verkehrt die „Monorail“, die allerdings nicht an das Metro System der Stadt angeschlossen ist und somit unabhängig davon agiert.
Die zwei Linien der „Metro“ innerhalb der Stadt wurden 2009 + 2011 eröffnet. Es gibt die grüne und rote Linie, die voll automatisch, ohne jeglichen Fahrer in der Stadt verkehrt. Insgesamt ist sie 75 km lang und somit die längste innerstädtische Metro der Welt.
Kurz darauf passierten wir die „Twin Towers“, welche das Marriott Hotel beherbergen und dieses somit zum höchsten Hotel der Welt machen.
Direkt um die Ecke befindet sich der – wie könnte es anders sein – mit 1.200 Shops größte Shopping-Komplex der Welt, die „Dubai Mall“.
Es ist in Dubai nicht ungewöhnlich, dass einem Hotelkomplex direkt eine Mall angeschlossen ist. Sehr clever – so müssen die Gäste bei der Hitze noch nicht einmal an die frische Luft, um ihrem Hobby „Shopping“ zu frönen.
Nicht weit entfernt gibt es eine Skihalle mit mehreren Abfahrten, wobei die längste knapp 500 Meter misst! Es gibt sogar Pinguine dort. Crazy.
Zu guter Letzt kamen wir am „Burj Khalifa“ vorbei, das mit einer Höhe von 828 Metern seit 2008 das höchste Gebäude der Welt ist. Nach einem kurzen Fotostop ging es dann auch schon wieder zurück in unser Hotel.
„Höher, schneller, weiter“, kann man da nur sagen.
Das höchste Hotel der Welt, das höchste Gebäude der Welt, die größte Shopping Mall Welt, die längste innerstädtische Metro der Welt, …
Es mag beeindruckend sein, allerdings hat uns der eine Tag vollkommen ausgereicht, da wir nicht unbedingt Fans von künstlich aufgebauten Städten sind. Man könnte sagen, „man muss es gesehen haben“, allerdings können wir nicht mal das 100 %ig unterstreichen. Es kommt immer auf den individuellen Geschmack an und darauf, was man mag.
Über Dubai
Dubai hat 2,3 Millionen Einwohner und gehört zu den „Vereinigten arabischen Emiraten“. Dies ist eine Föderation aus 7 Emiraten, deren Hauptstadt Abu Dhabi ist und als wichtiges Industrie- und Kulturzentrum gilt.
Jedes Emirat hat seine eigene „ruling royal Family“ (regierende Königsfamilie), wobei man von einer „föderalen Erbmonarchie“ als Staatsform spricht. Das Regierungssystem ist eine konstitutionelle Monarchie und hat aktuell als Staatspräsidenten den Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan.
Gesprochen wird arabisch, wobei wir mit englisch auch sehr gut voran kamen.
Die VAE besitzen die 7. größten Ölvorkommen der Welt, sind die am weitesten entwickelten Volkswirtschaften des Nahen Ostens und eines der reichsten Länder der Welt. 10 % der weltweiten Ölreserven kommen aus den Emiraten, davon wiederum 90 % aus Abu Dhabi.
Dies und Das
In Dubai herrscht Rechtsverkehr und es gibt herrlich klimatisierte, allerdings komplett geschlossene Bushaltestellen.
Von November bis April ist es Winter in Dubai. Daher dämmert es auch schon gegen 17 h und um 18 hwar es stockfinster.
Die meist frequentiertesten Monate sind Dezember und Januar, was auch an der „Shopping Messe“ und den erträglicheren Temperaturen liegt. Als heißeste Monate gelten Juli und August. Die jemals höchste gemessene Temperatur waren 52,1 Grad Celsius. Im Winter kann es auch mal bis zu 10 Grad „kalt“ werden.
Sogar am Strand hat man die Vorteile der Solarenergie verstanden und gleich mehrere Solarstationen aufgebaut.
Bezahlt wird mit VAE-Dirham. Grob kann man sagen, dass der Wert aktuell durch 4 geteilt werden muss, um den €-Wert zu ermitteln.
Die Menschen waren überall sehr höflich und zuvorkommend.
An der Passkontrolle allerdings seeehr langsam.
Am Flughafen muss man beachten, dass es A/B und C-Gates gibt, die mit einer „Airail“ verbunden sind und es bis zu 35 Minuten von A zu C dauern kann! Das sollte man bei seiner zeitlichen Planung unbedingt berücksichtigen, sonst wird es unter Umständen ganz schön knapp den Flug noch pünktlich zu erreichen.
Kleiner Tipp: Am Flughafen konnte man sich für eine Stunde kostenlos in das w-lan einwählen. Im Hotel lässt man sich diesen Service königlich bezahlen (7 € für 20 Minuten).
Fazit Dubai
Kann man machen, muss man aber nicht.
Für unseren Geschmack war die spontane Tagestour vollkommen ausreichend.
Wer Lust auf Exklusivität, Shopping, Luxus, Golfen, Skyscraper und Superlative jeglicher Art hat, der ist in Dubai auf jeden Fall richtig aufgehoben 🙂