Der Yoga Hype geht unaufhaltsam weiter und die Teilnehmerzahlen steigen weltweit. Mittlerweile ist bei fast allen angekommen, dass Yoga vielmehr ist als ein abenteuerliches Verrenken der Gliedmaßen und/oder ein inbrünstiges Atem-Manöver. Ganz im Gegenteil, es ist ein perfekter Kontrast zu unserem Alltag – mit dem Ziel, Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bringen und zu einer besseren Vitalität und mehr innerer Gelassenheit zu finden. Auf welche Art und Weise und mit welchem Yoga-Stil dies geschieht, das wiederrum hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und körperlichen Voraussetzungen ab. Denn Yoga ist definitiv mindestens genauso facettenreich wie das Obstsortiment im Supermarkt, du musst nur deine besondere Auswahl treffen, es tun und es zulassen!
Die alte, traditionelle philosophische Lehre aus Indien hat sich auf dem Globus breit gemacht. Yoga ist bereits definitiv in allen Ländern, die wir bereist haben, massiv vertreten. Es ist gleichermaßen „hip“ wie „in“ und hat sich über die Jahre zum Lifestyle-Produkt gemausert. Auch wenn es im Kern gleichgeblieben ist, hat es sich doch der Masse angepasst.
Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass Yoga immer wieder Ergänzungen oder Vermischungen erfährt. Im positiven Sinne versteht sich, welche ich als Freund von Innovationen auch stets begrüße.
So zum Beispiel „Les Mills“, welche in ihrem Gruppenfitnessprogramm „Body Balance“ auf „taktvolle“ Weise Übungen aus Yoga, Thai Chi und Pilates vermischen und unterrichten.
Oder, wie kürzlich erschienen, hat meine Bekannte Katharina Brinkmann, ein erfolgreiches Buch zum Thema Yoga und Faszien
veröffentlicht. In diesem wird besonders bildlich dargestellt wie mit Yoga unser Bindegewebe trainiert wird (besonders auch für Einsteiger geeignet).
Auf was ich in diesem Artikel allerdings näher eingehen möchte, ist mein jüngstes Beispiel für die Weiterentwicklung von Yoga. Darf ich vorstellen: „IN-TRINITY“!
Der Gründer Johnny G. erzählt uns persönlich, wie es dazu gekommen ist und was hinter seinem neuen Konzept steckt.
In Santa Barbara (USA), einem der schönsten Orte von ganz Kalifornien, treffen wir uns mit Johnny G im Paseo Nuevo. Das Paseo Nuevo ist ein outside Shopping Center inmitten der historischen Altstadt, das neben Luxus-Boutiquen nun auch das weltweit erste „In-Trinity“ Studio beheimatet.
Es gibt definitiv schlimmere Orte für eine Neueröffnung, denken wir uns und betreten gespannt das neue Studio. Wie das einen Tag vor einer Eröffnung so ist, finden wir in der ca. 150 m² kleinen Ladenzeile eine Handvoll Menschen an, die aufgeregt die letzten Vorbereitungen treffen. Es ist eine herrliche Atmosphäre in der kleinen durch-designten Boutique und es macht den Anschein, dass die Vorfreude auf die kommende Weltpremiere allesamt ganz euphorisch stimmt. Besonders aber Johnny G. der lächelnd auf uns zukommt und sich vorstellt. Der gebürtige Südafrikaner der bereits 1987 Spinning® erfunden hat, präsentiert mit Stolz seine neueste Innovation.
„Ich machte Urlaub in Brasilien und als ich mich nach einem kleinen Nachmittagsschläfchen am Fluss strecken und dehnen wollte kam mir die Idee. Ich stellte mir vor, dass wenn ich die Hände unter die Erde bringe, ich meinen Bewegungsspielraum erheblich ausweiten könnte. Dieser Gedanke ging mir nicht mehr aus den Kopf. Ich probierte zu Hause anhand einer Bank, welche ich auf einen Stein platzierte, welcher Winkel der perfekte sei und nach circa einem Jahr stellte ich meinen ersten Prototypen vor.“
“MENSCHEN HABEN SEIT JEHER AUF DER EBENEN ERDE TRAINIERT. MIT IN-TRINITY SIND WIR DAS ERSTE MAL ERHÖHT UND SO WERDEN BEWEGUNGEN ZUGÄNGLICH, DIE NIEMALS ZUVOR MÖGLICH WAREN.” Johnny G.
Raus aus der Horizontalen. Yoga wird spürbar anders, wie ich am eigenen Leibe in Santa Barbara erfahren durfte. Mit Zuhilfenahme der acht Elemente (siehe unten) wird das Training spürbar anders. Johnny G. erklärt uns, dass seine vorherigen Konzepte – „Spinning“ und „Krank-Cycling“, die Energie nach außen geleitet („Energy-out“) haben. Anders jetzt bei „IN-TRINITY“, welche eine 100 prozentige „Energy-in“ Methode ist, die unser seelisches und körperliches Wohlbefinden fördert.
Verpackt ist diese Methode in einer 45 minütigen Kursstunde, welche in drei Leistungsstufen (für Einsteiger bis Fortgeschrittene) unterteilt wird.
- Orientierung -> 25 Bewegungen
- Warrior 1 -> 35 Bewegungen
- Warrior 2 -> 55 Bewegungen
Wie bei den ausgewählten Übungen wird auch bei der Musik nichts dem Zufall überlassen.
Johnny G setzt bei seinem Konzept auf „Brainwave Musik“. Diese ist darauf abgestimmt die mentale Klarheit und Leistungsfähigkeit zu verbessern. „Entertainment für den Geist“, wie der Gründer so schön sagt.
Um „IN-TRINITY“ erfolgreich in den Markt zu integrieren, geht Johnny G. unterschiedliche Wege. Ein Weg wird sein, das Konzept in einem Fitnessstudio zu integrieren (wie in den „YMCA“-Gyms schon geschehen). So können Studioinhaber zum Beispiel die Boards im Paket kaufen und „IN-TRINITY“-Stunden in Ihren Kursräumen anbieten.
Ein weiteres Konzept ist, ein „Special Interest“ Studio zu eröffnen (wie z.B. oben erläutert in Santa Barbara), indem rein „IN-TRINITY“ angeboten wird. Für Teilnehmer liegt hier der Preis für eine Stunde bei ca. 25 USD.
Gemeinsam mit seinen Partnern von „Matrix Fitness“ (ich spare mir hier jeglichen Kommentar zu dieser Firma) wurde das Board dann schließlich bis zur Perfektion vollendet. Die folgenden acht Elemente sind Bestandteil des Boards und erlauben somit eine völlig neue und abwechslungsreiche Trainingsweise.
ANSTEIGENDE SCHRÄGE │STICKS │ SCHWERKRAFT │ GURTE │ ERGO-GRIP SCHIENEN │ ABFALLENDE SCHRÄGE │ SANDUHRFORM│ NEGATIVER RAUM
Mehr zu den 8 Elementen – In-Trinity / das Board
Die Preise:
1 Board circa 1.000 USD
10 Boards + 2 Aufbewahrungsständer für 10.900 USD
Trainerausbildung je 499 USD / 9 Trainer 2.400 USD
Man muss es einmal ausprobiert haben. Was mir persönlich am schrägen Board besonders gefällt, ist zum Einen die Progression. So kann ich es mir mit dem Gefälle in vielen Posen etwas leichter machen, aber gewiss auch schwerer. Zum Anderen sind die Bänder für mich „steifen Bock“ hervorragend um mich noch tiefer in die Positionen zu ziehen um die Übungen effektiver auszuüben und zu halten.
Ob es sich auf dem Markt behaupten kann? Laut Aussage von Johnny G, der besonderes Augenmerk auf den asiatischen und amerikanischen Markt legt, ist die Nachfrage groß. Ich persönlich glaube auch, nachdem wir jetzt einige Länder kennengelernt haben, dass viele nach etwas Neuem im Bereich Yoga lechzen. Außerdem sind die benannten Nationen definitiv leichter zu begeistern und Neuem gegenüber viel offener als wir Europäer.
Dagegen glaube ich weniger, dass es in Deutschland in absehbarer Zeit große Zustimmung erfährt, zumindest wird es dauern bis der Trend bei uns ankommt. Die Masse der Deutschen ist bei Innovationen etwas zurückhaltender und es dauert immer bis sie sich an Neues heran wagen.
Ich würde es definitiv wieder tun und vielleicht gibt es ja im September nach unserer Rückkehr einige „IN-TRINITY“ Studios auch in meiner Nähe 🙂
Euer Tobi